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Die Musikwelt zu Gast in Bludenz

Steve Kazuo Takasugi präsentierte bei der Weltpremiere seines Stückes „Sideshow“ einen außergewöhnlichen Klangteppich, der vom New Yorker Talea Ensemble beeindruckend umgesetzt wurde.
Steve Kazuo Takasugi präsentierte bei der Weltpremiere seines Stückes „Sideshow“ einen außergewöhnlichen Klangteppich, der vom New Yorker Talea Ensemble beeindruckend umgesetzt wurde. ©JW
Bludenz. (jw) Der Verein Allerart lud vergangene Woche zur 28. Ausgabe der Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik.
BTZM 2015

Am vergangenen Donnerstag war es wieder einmal so weit: der Verein Allerart lud zu den Bludenzer Tagen zeitgemäßer Musik in die Remise. Bereits zum 28. Mal fand diese renommierte Kunst- und Kulturveranstaltung, das einzige Festival für neuere Musik in Vorarlberg, nun bereits statt. Und wie schon die Jahre zuvor lockte das Programm auch heuer wieder zahlreiche heimische aber auch internationale Gäste und Künstler  in die Alpenstadt. Für die musikalische Auswahl zeigte sich auch dieses Mal die italienische Flötistin und Komponistin Clara Iannota verantwortlich, die mit ihrer ausgezeichneten Arbeit und ihrem Gespür für die musikalische Landschaft bereits im Vorjahr als Intendantin des Festivals überzeugen konnte. Grundthema des heurigen Festivals war die Vertonung  von Träumen.

Premierenfieber

Die heurige Ausgabe der BTZM konnte wieder mit zahlreichen Höhepunkten aufwarten. So gab es bereits am ersten Tag ein echtes Highlight zu hören und auch zu sehen. Der amerikanisch-japanische Komponist Steven Kazuo Takasugi präsentierte erstmalig sein abendfüllendes Werk „Sideshow“ vor Publikum. Eine innovative und beeindruckende Komposition, die nicht nur das klassische Element der Ensemblemusik mit moderner Elektronik verbindet, sondern zusätzlich zur Musik auch noch visuelle Anreize bietet. Ein Gesamtkunstwerk, das für die MusikerInnen aufgrund seiner stark fragmentierten und melodisch reduzierten Klangsequenzen nicht nur in der spielerischen Umsetzung eine Herausforderung darstellte, sondern den Beteiligten gleichzeitig auch schauspielerische Leistungen abverlangte. Eine gelungene und alle Sinne ansprechende Weltpremiere eines außergewöhnlichen Meisterwerks, das vom New Yorker Talea Ensemble ausgezeichnet umgesetzt wurde. Auch an den folgenden Festivaltagen gab es zahlreiche Uraufführungen zu bestaunen. Das Pariser Ensemble „soundinitiative“ präsentierte u.a. erstmals Jessie Marinos Komposition „Discreet observation for yor family’s peace of mind“ und Marina Khorkovas “Neues Werk”. Den Abschluss der BTZM 2015 bildete, wie schon zu Beginn, eine innovative und außergewöhnliche Weltpremiere. Die beiden Weltklasse-Musiker Yaron Deutsch und Tom Pawels präsentierten Pierluigi Billones Komposition „OM. ON“ für zwei E-Gitarren. Ein Werk, das auf unkonventionelle und neuartige Weise, eine musikalische Energie und Vielfalt in sich trägt und damit den künstlerischen Kreis des Festivals wunderbar abschloss.

Meisterklassen

Eine Neuerung im Konzept der BTZM boten die heuer zum ersten Mal stattfindenden Meisterklassen. Junge, talentierte Komponisten hatten hierbei nicht nur die Möglichkeit, die unterschiedlichen Aufführungen zu besuchen, sondern den beiden renommierten Künstlern Steven Kazuo Takasugi und Pierluigi Billone ihre eigene Musik zu präsentieren und in einen künstlerischen Diskurs zu treten. Der Verein Allerart bietet mit der Ausrichtung solcher Meisterklassen herausragenden Künstlern die Möglichkeit sich sowohl  professionellen Rat und Anleitung einzuholen und ihr künstlerisches Schaffen dadurch noch weiter zu optimieren, als auch sich und ihre Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.

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