Bludenzer Geschichtswerkstatt - Skischuhe aus Bludenz in aller Welt

Die erste Geschichtswerkstatt am Donnerstag, 2. April, 18.30 Uhr, widmet sich dem Thema „Skischuhe aus Bludenz in aller Welt – Ehrenfried Walch und seine Kontakte in die USA“. Christof Thöny arbeitet derzeit an einem Artikel für die Bludenzer Geschichtsblätter zu diesem Thema und wird neue Erkenntnisse daraus präsentieren. Darüber hinaus werden auch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort kommen.

„Spent and evening with Walch the shoe maker – expect to order a new pair of real good boots,“ schrieb Carroll Reed an seine Frau Katie 1953 in einem Brief aus St. Anton am Arlberg nach North Conway (New Hampshire). Das Zitat verdeutlicht eine Geschäftsbeziehung, welche in Bludenz produzierte Skischuhe über einen längeren Zeitraum in Übersee bekannt machten und durch mehrere gegenseitige Besuche zum Ausdruck gebracht wurde.

Der aus Lech stammende Ehrenfried Walch hatte 1927 in Bludenz-Bings das Schuhmachergewerbe angemeldet. Durch seine Herkunft pflegte er gute Beziehungen zu Arlberger Skipionieren, namentlich zu Hannes Schneider, der nach einem Skiunfall 1925 auf orthopädisch angefertigte Skischuhe angewiesen war. Über Jahrzehnte war Walch ein gefragter Anbieter von Skischuhen, erst in den 1960-er Jahren endete diese Tätigkeit nach dem Aufkommen von Kunststoffprodukten. Nach Hannes Schneiders Verfolgung durch die Nationalsozialisten und seiner Emigration in die USA 1939 stellte dieser die Verbindung zu Carroll Reed her, einem bekannten Sportartikelhändler in North Conway/New Hampshire, dem neuen Heimatort Schneiders. Die Kontakte führten letztlich auch dazu, dass Walchs Kinder Elmar und Siegrid später längere Zeit bei der Familie Reed in North Conway zu Gast waren und dort arbeiteten.

Bludenzer Geschichtswerkstatt:

Ein Beitrag des Amtes der Stadt Bludenz/Carmen Reiter.