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Blinder Mann und Hund von U-Bahn überrollt - überlebt!

Cecil Williams uns sein treuer Begleiter, Orlando.
Cecil Williams uns sein treuer Begleiter, Orlando. ©AP
Blindenhund Orlando hatte versucht, sein auf die Gleise ge­stürztes Herrchen, den 61-jährigen Cecil Williams, in New York vor einer nahenden U-Bahn zu retten. Beide wurden über­rollt, beide überlebten. Dennoch drohte dem Gespann die Trennung.
Cecil Williams und Orlando

Cecil Williams war in einer Station im Stadtteil Harlem zu nahe an den Rand des Bahnsteigs gekommen, berichtete die “New York Times”. Auf dem Weg zum Zahnarzt auf die U-Bahn wartend war dem 61-Jährigen plötzlich schwindlig geworden, er begann zu taumeln. Sein Blindenhund, ein schwarzer Labrador namens Orlando, habe noch versucht, an der Leine zu ziehen und seinen Besitzer vor dem Sturz auf die Gleise zu bewahren. “Er hat versucht, mich am Bahnsteig zu halten”, berichtete Williams später der AP. Doch vergebens: Der blinde Mann wurde ohnmächtig und stürzte auf die Gleise.

Blindenhund springt Herrchen auf Gleise nach

Augenzeugen berichteten, Orlando sei seinem Herrchen sofort nachgesprungen, um ihm zu helfen und ihn von den Gleisen zu zerren. “Einmal auf den Gleisen konnte der Hund jedoch nichts mehr für den Mann tun”, so Ana Quinones gegenüber der “New York Post”. “Er setzte sich neben den Mann, leckte ihm das Gesicht und versuchte weiter, ihn von den Gleisen zu ziehen”, so die Augenzeugin.

Schließlich näherte sich ein Zug der Station. “Alle flippten total aus und winkten dem Zug, um ihn zum Anhalten zu bringen. Doch er hielt nicht an”, so eine Augenzeugin, die 19-jährige Danya Gutierrez, gegenüber der “New York Times”. “Ich hab mich schließlich umgedreht, ich wollte nicht sehen, was gleich passieren würde”, berichtete die Studentin weiter.

Von U-Bahn überrollt – nur leicht verletzt

Dem Zugführer, von der Stationsaufsicht über den Vorfall informiert, war es nicht möglich, das Tempo der Bahn rechtzeitig zu drosseln. Cecil Williams und sein Hund wurden schließlich von zwei Wagen überrollt. Weil er im Gleisbett lag, wurde er jedoch nicht vom Zug erfasst – und kam, wie durch ein Wunder, mit leichten Verletzungen davon. Sein zehn Jahre alter vierbeiniger Begleiter blieb unverletzt.

Happy End dank Spenden

Das Unglück haben Williams und sein treuer Gefährte wohlbehalten überlebt. Trotzdem hätte den beiden schon bald die Trennung gedroht. Der Grund: Orlando ist fast elf Jahre alt und damit eigentlich zu alt, um seinen Job als Blindenhund weiter ausüben zu dürfen. Die Krankenkasse übernehme in diesem Fall die Kosten für die Haltung nicht mehr. Ohne finanzielle Hilfe jedoch könnte sich Williams keinen Hund leisten und müsste sich um ein neues Zuhause für Orlando bemühen. Wenn ich das Geld hätte, würde ich Orlando natürlich behalten, meinte Williams kurz nach dem tragischen Unfall. Und genau das hat die tatkräftige Unterstützung etlicher Tierfreunde möglich gemacht.

Vom Schicksal des Gespanns bewegt, wurden über zahlreiche Internetseiten Spenden gesammelt. Innerhalb kürzester Zeit kamen laut Reuters 80.000 Dollar zusammen. Spendengelder, die es dem 61-Jährigen erlauben, seinen vierbeinigen Retter zu behalten. Ein junger Blindenhund wird den beiden in Zukunft Gesellschaft leisten.

Cecil Williams im CNN-Interview:

(red)

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