Feldkirch 480 bleibeberechtigte Menschen, also ehemalige Flüchtlinge, denen der Konventionsflüchtlingsstatus oder die subsidäre Schutzbedürftigkeit zugesprochen wurde, leben derzeit in Feldkirch. Manche von ihnen sind noch auf der Suche nach einer Wohnung, denn da sie keine Asylwerber mehr sind, müssen sie die Flüchtlingsheime verlassen. Die, die berechtigt zum Bezug der Mindestsicherung sind, dürfen zwar noch bis zu zwei Jahre dortbleiben, aber der Wunsch nach eigenen vier Wänden ist auch bei ihnen groß. Bei der Feldkircher Flüchtlingskoordinatorin Miriam Wiltschi melden sich deshalb immer wieder Personen, die sie um Hilfe bitten. Oft geht es dabei darum, vermeintlich einfache Fragen zu beantworten: Wo sucht man in Vorarlberg Wohnungen? Worauf muss man achten? Und viele scheitern auch an der Sprachbarriere. Deshalb sucht nun die Stadt Mentoren, die diesen Menschen helfen, sich besser am Wohnungsmarkt zu behaupten.
Das Projekt, das Wiltschi derzeit aufgleist, basiert darauf, dass möglichst viele Menschen sich bereit erklären, die Bleibeberechtigten zu unterstützen. Derzeit führt die Koordinatorin erste Gespräche mit Interessierten, die auf eine Anfrage von ihr reagiert haben. Mit dem Schritt an die Öffentlichkeit hofft sie auf noch mehr Unterstützung.
Individuelle Lösungen
Die Aufgaben, die auf die Mentoren zukommen, sind vielfältig. Je nach Bedürfnissen der Wohnungssuchenden unterscheiden sie sich, betont Wiltschi. „Jeder Fall ist individuell.“ So sind die Deutschkenntnisse bei Menschen, deren Asylverfahren länger gedauert hat, besser; gerade bei Syrern, wo die Verfahren oft sehr schnell abgeschlossen werden, schlechter. Deshalb reicht es den einen, jemanden an der Seite zu haben, der Tipps und Hinweise gibt, während für andere Wohnungssuchende auch Telefonate und Gespräche mit potenziellen Vermietern gemacht werden. Prinzipiell sollen die Mentoren jedenfalls auch helfen, auch bei den Vermietern die Hemmschwelle abzubauen. Die Koordinatorin verweist hier auch auf das „Sicher vermieten“-Programm, das Vermietern mehr Sicherheit gibt. Zudem werden die Bleibeberechtigten – wenn sie das wünschen – auf die Liste der Stadt gesetzt. Allerdings warten hier natürlich auch andere Menschen auf eine Wohnung, sodass dies keine schnelle Lösung darstellt. Im Rahmen des Sonderwohnbauprogrammes waren zuletzt in zwei neuen Wohnanlagen in Altenstadt je ein Drittel der Wohnungen für Bleibeberechtigte zur Verfügung gestellt worden.
Mentor nicht verantwortlich
Der Ablauf des Programmes gestaltet sich einfach und individuell. Prinzipiell gibt es ein Erstgespräch mit Wiltschi. Sie stellt dann Mentoren und die suchenden Personen einander vor. Dann geht es darum, basierend auf den Bedürfnissen der Suchenenden den Markt zu sondieren, ev. auch mit Vermietern zu telefonieren und zu den Wohnungsbesichtigungen mitzugehen. Wiltschi unterstützt dabei als Drehscheibe. Sie spricht unter anderem fließend Persisch und Arabisch. Wichtig ist, dass die Mentoren keine Verantwortung für die Wohnungssuchenden übernehmen müssen. Sollte es, wider Erwarten, einmal Ärger geben, sind sie nicht zuständig.
Auch Caritas sucht Mentoren
Dass Unterstützung dieser Art hilfreich ist, weiß auch die Caritas. Sie sucht derzeit Mentoren für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge. Auch für Wiltschi ist die Caritas ein wichtiger Ansprechpartner, sagt sie. VN-gms
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