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Blazing Angels

Sie waren der Stolz der Armeen beider Seiten im zweiten Weltkrieg und viele junge Soldaten schätzten sich glücklich, dieser Waffengattung anzugehören: Die Jagdfliegerstaffeln.

Warum bei Blazing Angels aber nur Amis und Briten als ehrenvolle und gute Piloten dargestellt werden, das weiß nur der Entwickler. An Flugzeug – Simulationen für die Konsole herrschte bisher ein enttäuschendes Fehlangebot. Auch Blazing Angels ist im Grunde keine Sim, aber das ist auch gut so. Hier steht klar Action im Vordergrund, packende Luftkämpfe in einer Wahnsinnsgrafik, sowohl auf Xbox, als auch auf der 360er. Zwar kann man auch hier seine Maschine in einem der detailreich designten Häuser parken oder sie beim Hochziehen überlasten, was sich in einer besorgniserregenden Bildschirmmeldung „Motor stockt“ und einem seltsamen Flugverhalten des Fliegers äußert.

Doch der Fokus liegt hier eher klar auf Ballern pur mit ein wenig taktischem Tiefgang. Im Mittelpunkt des Geschehens: Ein junger Pilot, der an historisch bedeutungsvollen Luftschlachten teilnimmt und dabei die gute Sache, also jene auf der den Nazis gegnerischen Seite, vertritt. Dabei geht es um den Angriff auf Boden- und auch Luftziele, packende nervenzehrende Dogfights mit deutschen „Assen“ sowie Schießübungen auf dicke träge deutsche Bomber, die es abzuschießen gilt, bevor sie ihre tödliche Fracht auf strategisch wichtige Ziele abladen können. Dabei arten die Einsätze schnell in Stress aus, da sie nicht selten auf Zeit geflogen werden müssen. Sehr viele Dinge müssen im Auge behalten werden und wer sich nicht aufs Hauptziel konzentriert, sieht schneller den Ladebildschirm, als ihm lieb ist. Damit der junge Pilot aber auch erlebt, was es heißt, im Innern eines Bombers Jagdflieger am Heck zu haben, übernimmt man ihn einigen Missionen auch den Job eines Bordschützen. In eine enge Kanzel gezwängt, muss man dann mit dem MG versuchen, die flinken Jagdflieger, die ansonsten das Aus für den fliegenden Elefanten bedeuten, vom Himmel zu pusten. Von der Steuerung her ist Blazing Angels sehr eingängig. Schnell lernt man, mit dem Flieger elegante Figuren zu fliegen, welche später im Dogfight gegen deutsche Jagdflieger lebensnotwendig sind. Die Technik verdient ein besonderes Lob: So ist der Titel auf der Xbox zwar geringer aufgelöst, steht aber optisch dem großen Bruder auf der 360er um nichts nach, wenngleich gerade die Präsentation auf einem HDTV Kinnladen nach unten klappen lässt.

Zum Thema Präsentation: Blazing Angels lebt von der grandiosen Inszenzierung dieses an sich ernsten Themas. Nie fühlt man sich wie John C. Rambo, stets zittert man um sein Leben, doch wenn die Teile aus dem Leitwerk des Bombers vor einem splittern, der gerade seine tödliche Bombenfracht auf London entladen wollte, kommt Jubelstimmung auf. Der Sound verdient eine besondere Erwähnung: Nicht nur ein stimmiges Dröhnen der Motoren, das Hämmern des Bord MG´s, auch das beunruhigende „Plonk Plonk“ bei Treffern ins eigene Heck lassen Kinofeeling aufkommen. Der Bordfunkverkehr mit Kollegen tut sein übriges dazu. In den einzelnen Missionen sind recht fair Checkpoints verteilt, an denen das Game automatisch speichert. Oft werden nämlich auch Profis den Ladebildschirm sehen: Jagdflieger sind eben keine fliegenden Panzer. Da Jagdflieger meist in Staffeln unterwegs waren, begleiten einen dann mit der Zeit auch Flügelmänner, die ihren Job derart gut machen, dass man in einigen Missionen eigentlich nur überleben muss, bzw sogar die eigene Maschine in der Luft reparieren. Wie das allerdings mit dem ansonsten recht authentischen Setting zusammenpasst, sollten uns die Entwickler einmal verraten… Blazing Angels ist für jeden 360er Besitzer, der nur im entferntesten Action und große Inszenierungen liebt, ein absolutes Muss. Xbox Eigner sollten sich für diesen Titel überlegen, auf die neue Generation auzurüsten. Denn zur Fußball WM muss doch eh ein neuer HD Fernseher her, – oder?

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