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Einer für Alle, Alle für einen

Regionalliga West wir kommen sang Vorarlbergligameister FC Bizau nach dem zweiten Triumph innert drei Jahren.
Regionalliga West wir kommen sang Vorarlbergligameister FC Bizau nach dem zweiten Triumph innert drei Jahren. ©VOL.AT/Philipp Steurer
Der Bregenzerwälderklub Bizau feiert den zweiten Meistertitel in der Vorarlbergliga innert drei Jahren.
Best of Meisterfeier FC Bizau

Aufgrund der noch fehlenden Infrastruktur und auch aus sportlichen Gründen verzichtete der FC Bizau vor drei Saisonen trotz dem Meistertitel in der Vorarlbergliga auf einen Aufstieg in die höchste Amateurklasse Österreichs. Drei Jahre später waagt Bizau den Schritt in die Westliga. Am letzten Spieltag kürte sich die Elf um Trainer Philipp Schwarz zum neuen Champion in der höchsten Spielklasse des Landes. Ausgerechnet Einwechselspieler Klemens Metzler sorgte mit seinem ersten Ballkontakt und wunderschönen Tor via Querlatte für den 2:1-Siegtreffer gegen Lauterach, der Jubel kannte im Bergstadion vor 1200 Zuschauern keine Grenzen. Die Hinterwälder feierten bis in die frühen Morgenstunden. Bizau machte sich das Leben im Entscheidungsspiel über längere Zeit selbst unnötig schwer, eine Vielzahl an guten Einschussmöglichkeiten wurden vergeben. Zudem haderten Dominik Helbock gleich zweimal mit dem Unparteiischen. Ein umstrittener Treffer von Pius Simma fand wegen angeblichen Foulspiel keine Anerkennung (7.). Ein Elferfoul an Rene Fink wurde nachträglich mit Einverständnis vom SR-Assistenten außerhalb des Strafraums beordert (58.). Meistermacher Philipp Schwarz musste wegen SR-Kritik die letzte halbe Stunde die Partie als „Zuschauer“ beobachten.

VOL.AT hat acht Gründe für den zweiten VL-Meistertitel vom FC Bizau in ihrer 44-jährigen Vereinsgeschichte gesucht und gefunden.

1 Einer für alle, alle für einen – Trotz den beiden ehemaligen Profis Tomasz Pekala und Pius Simma gibt es keine Stars. Jeder kämpft für jeden und alle ziehen an einem Strang. Es passt einfach seit vielen Jahren alles in Bizau. Ein starkes Kollektiv, zielstrebig, Teamgeist phänomenal, Kameradschaft in der Mannschaft und im gesamten Klub einzigartig, die knochenharte Arbeit der letzten Monate wurde belohnt, der Reifeprozess der Mannschaft ist weiter fortgeschritten. Zweimal Meister in der VL innert drei Jahren eine unglaubliche Erfolgsstory.

2 Acht Spieler waren schon beim ersten Meistertitel 2010/2011 im Bizau Kader – Die Torhüter Benjamin Sohler, Marc Gasser, Murat Bekar, Rene Schedler, Mathias Krämer, Dominik Helbock, Stefan Knünz und Klemens Metzler trugen vor drei Jahren schon das Meister-Dress.

3 Sieben Kicker vom jetzigen Bizau-Kader haben schon Erfahrung in der Westliga oder Erste Liga – Dominik Helbock (Hohenems), Stefan Knünz (Feldkirch/Höchst), Rene Schedler (Hohenems), Tomasz Pekala (Feldkirch/Bregenz-Altach E-Liga), Pius Simma (FC Lustenau-Erste Liga), Rene Fink (Hard) und Marc Eggenberger (Höchst)

4 Bizau hat in der Einkaufspolitik vor dieser Saison ein glückliches Händchen bewiesen – Die sieben neuen Kicker Tomasz Pekala, Marc Eggenberger, Adrian Svecak, Pius Simma, Markus Metzler, Patrick Bilgeri und Rene Fink waren wahre Glücksgriffe für Bizau. Sie konnten voll überzeugen und waren große Leistungsträger im Team.

5 Prunkstück Defensive und Tormann – Prunkstück des vermutlichen neuen VL-Champion Bizau war und ist die Defensive. Nur 23 Gegentore musste der Meister hinnehmen. Die Abwehrreihe mit Patrick Bilgeri, Dominik Helbock, Markus Metzler, Manuel Palkovich und Marc Eggenberger stand bombensicher. Mit Goalie Marc Gasser hat man einen sehr großen Rückhalt in den eigenen Reihen.

6 Stabilität – Trotz dem Druck des Siegenmüssens hat man von den acht Anwärtern auf den Meistertitel viel Stabilität und Konstanz reingebracht. Zweitbeste Frühjahrself mit neun Siegen und drei Remis. Beste Heimelf der Liga. Fast ein Jahr hat man zuhause im Bergstadion nicht verloren, elf Heimspiele in Serie ungeschlagen.

7 Langzeitausfälle weggesteckt – Mittelfeldspieler Adrian Svecak fehlt aufgrund eines Kreuzbandriss (Hallenmasters Wolfurt) das gesamte Frühjahr. Er hat im Herbstdurchgang acht Treffer für Bizau erzielt und war spielerisch eine große Stütze. Auch Manuel Palkovich, Rene Fink und Tomasz Pekala konnten lange nicht spielen.

8 Schmuckstück Bergstadion – Die Sanierung des Bergstadion ist abgeschlossen und wurde zum neuen Schmuckstück. Die Adaptierung des Hauptspielfeldes mit einer Vergrößerung und der neue Kunstrasenplatz sowie neue wirtschaftliche Baumaßnahmen sorgen für ein neues Feeling. Die spezielle Atmosphäre und Feedback ist im Bizauer Bergstadion längst bekannt.

Josef „Mofa“ Greber (Bizau-Langzeitobmann): Wir wissen was in der Westliga auf uns zukommen wird. Es wird eine sehr große Herausforderung. Ziel ist der Ligaerhalt. Einen großen Anteil am sportlichen Höhenflug hat Trainer Philipp Schwarz. Die glorreichen sportlichen Zeiten haben wir uns hart erarbeitet und sollen in dieser Form fortgesetzt werden. Das Stammpublikum von etwa 600 Fans gibt dem Verein und auch der Mannschaft den zusätzlichen Rückhalt und sorgt für eine Euphorie und wahre Aufbruchsstimmung.

Philipp Schwarz (Bizau-Trainer): Trotz sehr großem Druck waren wir die kontanteste Mannschaft mit viel Qualität. Das schwere Restprogramm im Frühjahr konnten wir trotz vielen Langzeitausfällen gut wegstecken. In der Mannschaft und im Klub herrscht ein extrem gutes Klima. Die vielen Ausfälle durch Verletzungen haben wir durch den breiten Kader gut kompensieren können. Die stabile Abwehr und der sehr gute Tormann ist ein weiterer Pluspunkt. Zu 100 Prozent an einem Strang gezogen und dem Ziel Meistertitel alles untergeordnet. Wir haben uns Platz eins redlich verdient. Wenn man über so einen langen Zeitraum in der Tabelle ganz vorne steht ist man auch ein würdiger Meister und Aufsteiger in die Westliga.

FUSSBALL

Vorarlbergliga, 26. Spieltag

Kaufmann Bausysteme FC Bizau – FC Intemann Lauterach 2:1 (1:0)

Bergstadion, 1200 Zuschauer, SR Gruber

Torfolge: 34. 1:0 Helbock, 46. 1:1 Griesebner, 62. 2:1 Klemens Metzler

Gelbe Karten: 10. Gridling (Lauterach), 19. Bilgeri (Bizau), 37. Sem Kloser, 69. Karelas (beide Lauterach), 82. Palkovich (Bizau); 86. Griesebner (Lauterach/alle Foulspiel), 90. Knünz, 90./+2 Simma (beide Bizau/beide Unsportlichkeit)

Gelb-Rote Karte: 56. Sem Kloser (Lauterach/wiederholtes Foulspiel)

Kaufmann Bausysteme FC Bizau: Gasser; Markus Metzler, Bilgeri, Helbock, Krämer (59. Klemens Metzler), Bekar, Palkovich, Schedler, Simma; Knünz, Fink

FC Intemann Lauterach: Bursac; Hämmerle, Gridling (88. Gmeiner), Griesebner, Sem Kloser, Karelas, Wiesflecker (44. Coskun), König, Elia Kloser (79. Heimpel), Gasovic, Dominik Kirchmann

Besonderes Vorkommniss: Bizau-Trainer Philipp Schwarz wurde wegen SR-Kritik von der Betreuerbank verbannt (58.).

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