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Das Wälderbähnle stirbt nie

Das Wälderbähnle ist für viele Touristiker ein beliebter Treffpunkt.
Das Wälderbähnle ist für viele Touristiker ein beliebter Treffpunkt. ©VOL.AT/Luggi Knobel
Die Bregenzerwaldbahn von Bezau nach Schwarzenberg ist für viele Touristiker immer noch eine willkommene Abwechslung.
Impressionen von der Wälderbahn von Luggi Knobel

Die Bregenzerwaldbahn, im Volksmund auch Wälderbahn oder Wälderbähnle genannt, ist eine österreichische Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 760 Millimetern, der sogenannten Bosnischen Spurweite. Sie liegt im Bundesland Vorarlberg und verband ursprünglich (von 1902 bis 1983) auf einer 35,33 Kilometer langen Strecke Bregenz am Bodensee mit Bezau im Bregenzerwald. Heute ist nur noch ein 5,01 Kilometer langes Teilstück als Museumsbahn in Betrieb, die restliche Strecke ist stillgelegt und größtenteils abgebaut.

Von April bis Anfang November fährt das Wälderbähnle auf Bestellung auch an Wochentagen. Die Abfahrt vom Ausgangspunkt (Bahnhof Bezau) oder von der Endstation (Bahnhof Schwarzenberg) ist zu Ihrer gewünschten Zeit  möglich.
Zur Auswahl stehen die historische Diesellok (2091.08 – Baujahr 1940) oder eine der altehrwürdigen Dampflokomotiven (U 25 oder Uh 102, Baujahr 1902 bzw. 1931).
In einer Richtung dauert die Fahrt ca. 25 Minuten, hin und zurück ca. eine Stunde.

Bezau, die rund 2.000 Einwohner zählende Marktgemeinde, Hauptort des Bregenzerwaldes und Endstation der ehemaligen Bregenzerwaldbahn, ist der attraktive Ausgangspunkt der 5 km langen Zugfahrt im „Rhythmus der alten Zeit“. Begleitet von einem der markantesten Berge, der Kanisfluh, verlässt der Zug die Gemeinde und steuert der Grebenbachbrücke und der großen Kastenbrücke über der Bregenzerache zu.
In der Ebene durchschlängelt das schmale Schienenband einen Ortsteil von Reuthe bis die Haltestelle Reuthe Hof erreicht wird. Beim original erhaltenen Haltestellenhäuschen aus der Gründerzeit hält die Bahn zum ersten Mal und lässt den Fahrgästen Zeit, um sich am schönen Blumenschmuck zu erfreuen, der von einer Nachbarin gehegt und gepflegt wird. Weiter geht es einer kurzen Walddurchfahrt entgegen von wo aus das Anwesen vom Vorsäß Stieglen in Sicht ist.
Nach wenigen Minuten Fahrzeit schmiegt sich die wildromantische Bregenzerache bis fast an das Gleis heran und begleitet den Zug durch die Vorsäßsiedlung Hohlstein und zur 68 m langen Sporeneggbrücke, dem neuen Wahrzeichen der Museumsbahn. Diese stürzte am 22. Mai 1999 durch Hochwassereinfluss in die  Bregenzerache und bedrohte damit die Existenz des Vereines auf dramatische Weise. Im Juni 2000 konnte die Neueröffnung gefeiert werden.
Die anschließende Steigung am Sporenegg, der historischen Grenze zwischen dem Hinterbregenzerwald und dem Mittelwald, fordert den Lokomotiven alles ab. Für den Fahrgast besteht hier die Chance, einmal dabei zu sein, wenn es eng wird mit dem Weiterkommen. An der großen Stützmauer beim Sporenegg entschwindet die Ache aus dem Blickfeld der Fahrgäste; in Sicht kommt die Gemeinde Schwarzenberg.
Ohne echte Möglichkeit, sich zu erholen, müht sich der Zug neuerlich an einer Vorsäßsiedlung vorbei in Richtung Bahnhof Schwarzenberg, der über eine Ampel- und Sicherheitsposten geregelte Kreuzung mit der L200 erreicht wird. Hier ist die Verschnaufpause nur kurz, bevor die Rückfahrt nach Bezau beginnt.

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