Pfarrer Herbert Spieler und Mitgliedern des Pfarrgemeinderates Frastanz reichts. Tief sitzt der Schock über den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche und die damit verbundenen Austritte. Spieler und Pfarrgemeinderatmitglieder haben deswegen am Karfreitag einen offenen Brief veröffentlicht. Darin drücken sie ihre Bestürzung über den Missbrauch von Gewalt und Sexualität in Einrichtungen der katholischen Kirche aus. Sie fordern eine restlose Aufdeckung und Verurteilung der Täter.
Personelle Konsequenzen
Mindestens ebenso belastet uns das Fehlverhalten jener Bereiche der Kirchenleitung, die in der Vergangenheit Täter gedeckt und Opfer zu wenig geschützt haben, heißt es weiter. Auch bei diesen Personen seien personelle Konsequenzen notwendig. Die Schreiber wehren sich aber auch. Wir sind Teil der weltweiten Kirche. Doch wir sind nicht bereit, für Fehler, die wir weder verschuldet, noch konkret davon gewusst haben, die Verantwortung zu übernehmen. Im eigenen Verantwortungsbereich versprechen Spieler und die Pfarrgemeinderatmitglieder absolute Offenheit, Missstände aufzuarbeiten und auch zu verändern.
Austritt keine Lösung
Flehentlich wenden sich die Verfasser an ihre Schäfchen: Als verantwortliche Leitung der Pfarre Frastanz bitten wir Sie sehr, unsere Pfarrgemeinde nicht zu verlassen, nicht einfach nur wegzugehen. Wir ersuchen Sie, nicht auszutreten, sondern gemeinsam mit uns aufzutreten: Gerade in schwierigen Zeiten braucht die Kirche dringend Menschen, die aus einer inneren Distanz Stellung nehmen, um notwendige Veränderungen zu erreichen. Ebenfalls zu Wort gemeldet hat sich am Karfreitag Stefan Biondi, Pfarrer in Feldkirch-Tisis. Im aktuellen Pfarrbrief schreibt er, dass der teils vertuschende Umgang der Kirchenoberen zutiefst beschämend sei.
(Elisabeth Willi / NEUE)
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