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Biomasse-Heizwerk für die Gemeinde

Die gemeindeeigenen Gebäude - hier das Gemeindeamt und das Geschäfts- und Kulturhaus - werden künftig mit Biomasse beheizt.
Die gemeindeeigenen Gebäude - hier das Gemeindeamt und das Geschäfts- und Kulturhaus - werden künftig mit Biomasse beheizt. ©Elisabeth Willi
Schoppernau: Kleine Projekte 2013, 2014 kommt Biomasse-Heizwerk für Gemeinde-Gebäude. (ewi). Die Einnahmen und die Ausgaben für das laufende Jahr betragen in Schoppernau jeweils 2,451 Millionen Euro. Eine Neuverschuldung ist nicht vorgesehen.

Die Pro-Kopf Verschuldung inklusive GIG (Gemeinde Immobilien Gesellschaft) liegt bei 2889 Euro. Im Jahr 2012 war sie noch um 300 Euro höher.

Große Projekte wurden in den vergangenen Jahren realisiert: der Bau des Geschäfts-
und Kulturhaus 2003, ein Jahr später wurde das Feuerwehrhaus gebaut, 2009 stieg die Gemeinde mit einem regionalen Konsortium bei den Bergbahnen Diedamskopf ein. Nach all diesen Investitionen gibt in der Schoppernauer Gemeindestube der Sparstift den Ton an.

„Wir tun, was im Rahmen des Möglichen liegt“, erklärt Bürgermeister Walter Beer. „Auch relativ kleine Projekte müssen laufend umgesetzt werden, denn wenn man zu lange wartet, summiert sich das Ganze zu einem großen Betrag.“ Aktuelle Vorhaben der Gemeinde sind: der Kauf von Atemschutzgeräten für die Feuerwehr (24.000 Euro), der Umbau des Wassersystems im Schwimmbad (11.000 Euro), Sanierungen von Spazier- und Wanderwegen (11.000) und die Bezahlung von Darlehen an die GIG (104.000 Euro). Ab dem heurigen Jahr sollen auch einige Gemeindestraßen saniert werden; begonnen wird mit derjenigen im Ortsteil Holderstauden (65.000 Euro).

Bauhof

Angedacht ist weiters der Ausbau des Krotten- und Sägebachs in den nächsten Jahren. Unter
anderem sollen die beiden Bäche dort, wo es möglich ist, wieder offen gelegt werden. Geplant wird auch der Bau einer Gemeindegarage für gemeindeeigene Fahrzeuge sowie die Errichtung eines Bauhofes. Wichtige Themen sind ferner eine Beschneiungsanlage am Diedamskopf sowie Projekte für eine Ganzjahresgipfel-Attraktion. Bürgermeister Beer ist zuversichtlich, dass mit dem neuen Geschäftsführer Eugen Nigsch Bewegung in diese Projekte kommt.

Schoppernau gehört zu den Verbandsgemeinden der Mittelschule Au und des Alters-
und Pflegeheim St. Josef in Au. Sowohl bei der Schule als auch im „Spitäule“ ist Schoppernau zweithöchst beteiligt. Beim Alters- und Pflegeheim stehen Umbauten an, die die Gemeinde Schoppernau mitfinanzieren wird.

Biomasse-Heizwerk

Bereits vor einigen Jahren – noch unter Walter Beers Vorgänger Pius Simma – wurden in
Schoppernau Pläne zur Errichtung eines Biomasse-Heizwerkes für ganz Schoppernau ausgearbeitet. Es gab mehrere Varianten, die alle im Sand verliefen – unter anderem deshalb, weil zu wenig Abnehmer gefunden wurden. „Mehr als Probieren geht nicht. Das Projekt eines Biomasse-Heizwerks für die gesamte Gemeinde ist gestorben“, erklärt Beer, der dies sehr bedauert und auch nicht verstehen kann.

Nun wird die Gemeinde ein Biomasse-Heizwerk für die eigenen Gebäude im Ortszentrum – das Gemeindeamt, das Geschäfts- und Kulturhaus sowie das Feuerwehrhaus – errichten.
Die Sennerei, die gegenüber dem Gemeindeamt steht, wird ebenfalls an das Heizwerk angeschlossen. Die Anlage soll unterirdisch hinter dem Gemeindesaal entstehen, Baubeginn ist vermutlich im nächsten Jahr.

Viktor Zündel vom Gasthaus Schrannen-Hof errichtete bereits ein eigenes, kleines
Biomasse-Heizwerk, an das sich umliegende Häuser anschließen ließen. Eventuell wird dieses Projekt Schule machen, sodass es in Schoppernau künftig statt einem großen Biomasse-Heizwerk mehrere kleine geben wird.

Zweitwohnsitze unerwünscht

In einigen Bregenzerwälder Gemeinden werden eifrig Wohnanlagen gebaut. Momentan gibt es in Schoppernau zwei solcher Bauten, eine dritte ist geplant.  Braucht die 950-Seelen-Gemeinde mehr davon? „Ich glaube nicht“, antwortet der Bürgermeister. Zum einen hätten die jungen Schoppernauer mehr Interesse an einem Eigenheim als an einer Wohnung. Zum
anderen befürchtet Beer, dass viele dieser Wohnungen illegal als Zweitwohnsitze genutzt werden würden – z.B. von deutschen Gästen, die nur wenige Wochen im Jahr in den Appartements wohnen würden. „Solche Gäste würden die Infrastruktur nützen, aber dem Gemeindeamt und dem Tourismus kaum Geld einbringen“, erklärt Beer. Vor allem aber sieht er in Zweitwohnsitzen – ob als Wohnung oder Haus – einen Ausverkauf der Heimat.

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