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„Gallomat“ – Eldorado für Hochstapler

Die "Bezauer Dorfmusikanten" spielten auf.
Die "Bezauer Dorfmusikanten" spielten auf.
Bei Kaiserwetter bot die Funkenzunft „Güggl“ wieder eine hochfliegende Bierkistenshow.

Bezau. (stp) Zu „unsicher“ für eine Bergtour, angenehm genug für einen Marktbesuch – das Wetter für den traditionellen „Gallomat“ in Bezau hätte nicht besser sein können und so trafen sich einmal mehr viele Gäste aus nah und fern in der Wälder „Marktgemeinde“, die diesem Attribut einmal mehr voll gerecht werden konnte.

Bähnle-Sommerschluss

Der „Gallomat“ in Bezau hat eine jahrhundertelange Tradition, die wie viele andere – erfolgreich reaktivierte – Traditionsveranstaltungen im Wald vor 30 Jahren neu gestaltet wurde. Die Kaufmannschaft hat nach ihrer Gründung 1984 als erste Aktivität das Bezauer Marktgeschehen wiederbelebt – im Areal des Bahnhofs der einige Jahre zuvor eingestellten Bregenzerwaldbahn, wo schon ein Jahr später die legendäre „Hans-Erich“-Lokomotiv-Attrappe zum Gaudium der Besucher dampfte. Bald war die Museumsbahn ein Teil des Marktgeschehens und vor allem Familien nutzten die Gelegenheit zu einer „letzten Fahrt der Saison“. Das Wälderbähnle war dann auch ein starkes Argument für die Marktorganisatoren, nach einigen Jahren an den bewährten Standort zurückzukehren, nachdem der „Gallomat“ für einige Jahre auf den Dorfplatz gezogen war. Bürgermeister Georg Fröwis: „Es hat sich gezeigt, dass der ,Gallomat‘ an den Bahnhof gehört. Hier ist die Atmosphäre einfach viel stimmiger – und das Museumsbähnle gehört einfach dazu.“ Das dachten sich wohl auch weitgereiste Gäste aus Tirol und Salzburg: Modelleisenbahnvereine machten ihren Herbstausflug nach Bezau und fuhren – wie viele andere auch – noch einmal nach Schwarzenberg. Und weil es ihnen so gut gefiel, wollten sie nach der letzten Fahrt gar nicht mehr aussteigen. Fahrbetriebsleiter Jakob Bobleter schaffte Abhilfe und gab einfach noch einmal das Abfahrtssignal für eine „Zugabe“.

39 Kisten gestapelt

Nicht nur das Bähnle (Bobleter: „Es liegen noch keine endgültigen Zahlen vor, aber wir gehen davon aus, dass das Sommer-Ergebnis 2013 heuer übertroffen wird.“) hat heuer einen „Höhenflug“ hinter sich, auch die Funkenzunft „Güggl“ lud zu einem aufstrebenden Showprogramm ein. Bierkistenstapeln war angesagt – und vor allem die Jugend übte sich in wagemutiger Geschicklichkeit. Eine Herausforderung durch die älteren Semester kam leider nicht zustande, denn Bürgermeister Georg Fröwis, der seine Jahrgänger zu einem internen Wettkampf herausfordern wollte, fand für seine Idee keine Gegner. War aber vielleicht besser so, denn bei den 39 Kisten, die der elfjährige Stefan Manser in schwindelerregende Höhe stapelte, hätten Fröwis & Co. In der Tat eher „alt“ ausgesehen. Vor zwei Jahren hatte Funkenmeister Martin Metzler und seine knapp zwei Dutzend „Güggl“ schon einmal zum Hochstapeln eingeladen – Manser schaffte damals 15 Kisten. Gefahr drohte ihm diesmal in erster Linie von seinem jüngeren Bruder Markus, dessen Kistenturm eine Höhe von 34 „Eggern“ erreichte und knapp vor Ende des Spektakels, als sich Cornelia Eberle auf 37 Kisten hochbaute.

Bezauer Dorfmusikanten

Wie das Bähnle gehören auch die Bezauer Dorfmusikanten zum „Inventar“ des „Gallomats“. Was für den Standort gilt, trifft auch auf die Marktmusik zu: mit dem Standort wurde das Experiment auf dem Dorfplatz unternommen – dann kehrte man an den Bahnhof zurück. Bei der Musik wollten die Marktverantwortlichen „auch einmal etwas anderes probieren“ – um reumütig wieder auf die Dorfmusikanten zurückzukommen . . . Band-Leader Christian Rüscher zog mit seinen Kollegen natürlich auch diesmal auf der Bühne vor dem Bahnhof alle Register und unterhielt die Gäste aufs Trefflichste.

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