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Bewusst Laufen - Fokus, Meditation und Achtsamkeit

Experimentieren Sie damit, worauf Sie, in unterschiedlichen Situationen, Ihre Aufmerksamkeit richten.
Experimentieren Sie damit, worauf Sie, in unterschiedlichen Situationen, Ihre Aufmerksamkeit richten. ©AFP
In unserer hektischen Welt ist Multitasking mittlerweile zu einer richtigen Seuche geworden. Wir hängen nebenbei permanent am Handy, gegessen wird oft irgendwo unterwegs, beim Training hören wir Musik… Wenig wird noch bewusst getan. Wie Sie aus diesem Stress ausbrechen können soll im heutigen Artikel beleuchtet werden. Nichts geht von heute auf morgen und am besten fängt man mit einem Teilbereich an – also am besten beim Laufen.

Fokus

Fokus, oder Brennpunkt. In unserem Fall jener der Gedanken. Worauf unsere Gedanken während des Laufens gerichtet sind, kann die Leistung maßgeblich beeinflussen. Generell kann man zwei unterschiedliche Fokus-Typen unterscheiden – den internen und den externen Typ. Intern ist der Fokus, wenn die Konzentration ganz auf dem Laufen und dem Körper liegt, extern dann, wenn äußere Reize wahrgenommen werden. In der Realität liegt natürlich immer eine Mischform vor, doch hat jeder Mensch einen bevorzugten Fokus-Stil. Mit diesem wird er, gerade in schwierigen Situationen, also beispielsweise am Ende eines Rennens, die besten Resultate erzielen.

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Um Ihren persönlichen Fokus-Stil herauszufinden, müssen Sie sich wieder während des Trainings oder Wettkampfes, und besonders in fordernden Situationen, beobachten. Wo ist Ihre Aufmerksamkeit bei lockeren Läufen? Wo ist sie auf den letzten Kilometern eines Marathons? Mit welchem Fokus haben Sie, in welcher Situation, die beste Leistung erzielt, oder die größte Freude empfunden? Dies kann sehr individuell sein. Jedoch hat sich gezeigt, dass bei lockeren Läufen oft ein externer Fokus-Stil angewendet wird. Die Aufmerksamkeit liegt also auch vermehrt auf äußeren Einflüssen. Man genießt die Ruhe im Wald, oder die tolle Stimmung am Rande der Strecke, zu Beginn eines Rennens. Wenn die Aufgabe allerdings fordernder wird lässt sich bei den meisten guten Läufern eine Verschiebung des Fokus nach innen beobachten. Die Aufmerksamkeit ist ganz beim Laufen, ganz im Moment. Mit etwas Glück gerät man dann in den vielzitierten Flow und kann seine beste Leistung abrufen.
Experimentieren Sie damit, worauf Sie, in unterschiedlichen Situationen, Ihre Aufmerksamkeit richten. Dies kann ein sehr spannender Prozess sein und Sie werden bald herausfinden mit welchem Fokus-Typ Sie in der jeweiligen Situation die besten Ergebnisse erzielen und die größte Befriedigung erfahren.

Meditation und Achtsamkeit

Um Ihren Fokus gezielt zu trainieren kann Meditation sehr hilfreich sein. Je besser Sie Ihre Gedanken unter Kontrolle haben, desto leichter können Sie auch Ihren Fokus lenken. Unsere Gedanken schwirren oft wirr herum und unser Verstand ist durcheinander. Meditation kann dabei helfen ein bisschen Ordnung zu schaffen.
Es gibt die vielfältigsten Meditationstechniken. An dieser Stelle wollen wir Ihnen nur empfehlen, Ihre volle Aufmerksamkeit auf Ihren Atem zu richten. Suchen Sie sich ein ruhiges und bequemes Plätzchen und versuchen Sie sich, zu Beginn für etwa 20min, ganz auf Ihren Atem zu konzentrieren. Es ist ganz natürlich, dass immer wieder Gedanken auftauchen, aber mit der Zeit wird es Ihnen zunehmend leichter fallen diese Gedanken abzuschütteln und zurück zu bewusstem Atmen zu finden. Durch diese Übung werden Sie nicht nur eine wunderbare Entspannung erreichen, sie hilft Ihnen vielmehr auch, dann unter Belastung, in schwierigen Situationen Ihre Aufmerksamkeit gezielt zu lenken und besser fokussiert zu bleiben.

Genauso wie Sie sich bei der Meditation auf Ihren Atem konzentrieren, können Sie sich auch während des Laufens, oder jeder anderen Tätigkeit, auf gewisse Teilbereiche davon konzentrieren. Dies wird als Achtsamkeit bezeichnet. Wie setzen Sie Ihren Fuß beim Laufen auf? Wie ist die Atmung? Spüre ich den kalten Wind im Gesicht? Werden meine Oberschenkel langsam schwer? … Von großer Wichtigkeit ist dabei, dass man über die einzelnen Dinge kein Urteil fällt. Man nimmt sie nur bewusst war und reagiert aber, wenn dies notwendig ist, auch entsprechend darauf. Diese Technik kann, wenn sie genügend geübt wird, vor allem in schwierigen Situationen, eine sehr gute Bewältigungsstrategie sein.

Viele Dinge konnten wir hier nur sehr oberflächlich streifen und wir sind auch bei weitem keine Experten auf dem Gebiet der Meditation. Dem interessierten Leser stehen wir aber sehr gerne mit näheren Informationen, bezüglich der Vertiefung in dieses Thema zur Verfügung.

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