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Bessere Chancen im Alter für beide Geschlechter

Chancengleichheit der Geschlechter forderte Landesrätin Greti Schmid
Chancengleichheit der Geschlechter forderte Landesrätin Greti Schmid ©VOL.at/Philipp Steurer
Götzis – Engagiertes Eintreten für die Chancengleichheit der Geschlechter forderte Landesrätin Greti Schmid beim Neujahrsempfang des Landes Vorarlberg für Frauen am Mittwoch, 18. Jänner 2012, in Götzis einmal mehr ein.

Entsprechend dem für heuer ausgerufenen EU-Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen standen bei der Veranstaltung auch Perspektiven und Chancen der Frauen in der zweiten Lebenshälfte im Vordergrund. Bei der derzeitigen Diskussion zur Anhebung des Pensionsalters fordert Schmid die Berücksichtigung wesentlicher Eckpunkte.

“Durch aktives Altern sollen Frauen und Männer zum einen länger im Erwerbsleben bleiben und ihre Erfahrungen weitergeben können, zum anderen sich weiter am gesellschaftlichen Leben beteiligen und ein erfülltes Leben führen”, sagte Landesrätin Schmid. Zur aktuellen Diskussion um die Anhebung des Pensionsalters apellierte sie dahingehend, auf planbare Übergangsfristen zu achten: “Es ist unbestritten, dass es mittelfristig zu einer Anhebung des Pensinsalters kommen muss, allerdings gilt es, parallel dazu wesentliche Eckpunkte zu berücksichtigen.” Erste Priorität habe das Schließen der Lücke zwischen Pensionsantrittsalter und effektivem Pensionsalter. Bei Männern gibt es hier nach wie vor eine Diskrepanz von sechs Jahren, bei Frauen sind es nur drei Jahre.

Bessere Rahmenbedingungen für Frauen

– Um für Frauen, die sich auch nach der Karenzzeit ausschließlich der Kindererziehung widmen oder in Teilzeit arbeiten, einen Ausgleich zwischen der eigenen niedrigen Pension und der höheren des Mannes zu schaffen, ist laut Schmid ein verpflichtendes Pensionssplitting notwendig.
– Auch bei den Einkommensunterschieden zwischen Frauen und Männern gibt es nach wie vor großen Handlungsbedarf. – Abwesenheit durch Karenz wird oftmals bei automatischen Gehaltsanpassungen nicht berücksichtigt. Das ist vor allem Frauen gegenüber, die vorwiegend die Karenzzeit in Anspruch nehmen, von Nachteil.
– Mit der Schaffung eines Bonussystems könnten Frauen und Männer von der Möglichkeit Gebrauch machen auch über das Pensionsalter hinaus zu arbeiten. Das hätte positive Auswirkungen auf die Pension.
– Ein weiterer Eckpunkt ist die Schaffung von entsprechenden Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz um speziell Frauen in der zweiten Lebenshälfte bessere Chancen zum Erwerb von Pensionszeiten zu ermöglichen.
– Wesentlich ist auch die bessere Bewertung von Familien- bzw. Erziehungsarbeit in der Gesellschaft durch Anerkennung von vier Jahren pro Kind bei der Pensionsbemessung.

   “Auf die gesellschaftlichen Veränderungen zu reagieren, ist eine dauernde Herausforderung und ein laufender Prozess. Nur gemeinsam schaffen wir es gute Rahmenbedingungen für Frauen zu erarbeiten und umzusetzen“, so Schmid.

Festvortrag

Den Festvortrag des Frauen-Neujahrsempfanges hielt die deutsche Sozialwissenschafterin und Schriftstellerin Herrad Schenk zum Thema “Auf jeden Falle im besten Alter – Neue Perspektiven für Frauen in der zweiten Lebenshälfte“. Sie sagte, die heute weit verbreitete Angst vor dem Alter stehe im krassen Widerspruch zur durchaus erfreulichen Lebenswirklichkeit der meisten älteren Menschen. Wichtig sei es die Menschen zu befähigen, sich Zugang zu den positiven Facetten der neuen Kultur des Alterns zu verschaffen. Dabei spiele Bildung eine Schlüsselrolle. Das Redemanuskript kann auf www.vorarlberg.at/frauen heruntergeladen werden.

(VLK)

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