Der österreichische Anlagenbauer ist an dem Projekt mit einem Auftragswert von 330 Millionen Euro beteiligt. Nach Angaben der österreichischen “Dreikönigsaktion” (DKA) wende sich nun eine, wegen des Baus von Umsiedlung betroffene Frau an den Andritz-Vorstand. In einem Offenen Brief rufe sie auf, den Belo-Monte-Auftrag ruhen zu lassen.
Turbinen zerstören Leben
Die Turbinen würden letztlich “Leben zerstören”, so die Brasilianerin Eliane Moreira Santos in dem Brief. Sie könne immer noch nicht glauben, dass “Ihnen mein Schicksal und das meiner 40.000 Schwester und Brüder egal ist”. Auch wenn Andritz den Auftrag nicht weiterverfolge, werde die Firma noch “genügend Geld zum Leben verdienen”, daher wäre ein Rückzug ein “Zeichen für die ganze Welt”, dass es noch Unternehmen gebe, die sich nicht auf “Kosten von Menschenleben bereichern”.
Wie die Kathpress weiter berichtete, sei die Protestbewegung mittlerweile auf 233 Organisationen aus 29 Ländern angewachsen. Erst im Jänner sei an die Interamerikanische Menschenrechtsorganisation appelliert worden, den Baustopp zu bewirken. Unterstützt werde die Bewegung auch durch viele Prominente wie etwa den britischen Sänger Sting und den US-Regisseur James Cameron. Einer der engagiertesten Kämpfer gegen das Vorhaben ist der aus Vorarlberg stammende Bischof Erwin Kräutler.
DKA federführend engagiert
In Österreich wird der Protest unter anderen durch die DKA forciert. Diese unterstütze den Offenen Brief der Brasilianerin und appelliere ebenfalls an den Andritz-Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Leitner: “Sie tragen persönlich Mitverantwortung für das Schicksal der 40.000 Menschen, die am Rio Xingu leben und deren Existenz bedroht ist. Schauen Sie nicht länger weg, beenden Sie aus ethischen Gründen ihr Belo Monte-Engagement und machen Sie aus der Andritz AG wieder ein Unternehmen, auf das wir Österreicher stolz sein können”.
Belo Monte wäre mit einer Leistungskapazität von 11.233 Megawatt das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt, nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China und dem binationalen Itaipú-Werk an der Grenze Brasiliens zu Paraguay. Die Regierung hält das geplante Werk am Xingu-Fluss zur Energiesicherung für notwendig. Kritiker fürchten die Umsiedlung Zehntausender Menschen. Mehr als 500 Quadratkilometer Fläche sollen überflutet werden.
(APA)
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