In Europa steht Monsanto seit Jahren wegen seiner gentechnisch veränderter Produkte in der Kritik. “Finanzspekulationen auf unsere täglichen Nahrungsmittel bestimmen über das Leben und Überleben von Millionen Bauern in aller Welt. Demgegenüber steht eine Vielzahl an Menschen entschlossen auf: Sie wollen die Regeln einer Wirtschaft, die das Leben der Schwächsten umwälzt, von unten her verändern”, sagte Carlo Petrini, Präsident der Bewegung Slow Food, die sich für die weltweite Lebensmittelvielfalt engagiert.
Bis Montag findet in Turin die große Messe “Terra Madre – Salone del Gusto” statt. Das ist eine Art Weltgipfel von Landwirten und Tierzüchtern, die über die Probleme der Landwirtschaft in Zeiten der Globalisierung diskutieren. “Terra Madre” will die Gründung lokaler Lebensmittelgemeinschaften fördern. Auch Österreicher sind bei der Messe vertreten.
“Die Fusion von Bayer und Monsanto zeigt die Macht der multinationalen Großkonzerne der Agrarindustrie. Denn hier entsteht vor unseren Augen ein riesiges Unternehmen, das gleichzeitig Saatgut, Düngemittel, Herbizide und Pestizide kontrolliert – und dazu die Arzneimittel, um die eventuellen Folgen für die menschliche Gesundheit zu behandeln”, meinte der französische Bauer und Aktivist Jose Bove in Turin.
Slow Food kämpft zusammen mit Bauern, Kleinerzeugern, Verbänden, Bewegungen und Institutionen in 160 Ländern dafür, die lokale Wirtschaft und die Landwirtschaft in kleinem Maßstab zu stärken. “Unser Essen kann nicht von den Entscheidungen abhängen, die Verwaltungsräte hinter verschlossenen Türen allein mit dem Blick auf Umsatzmaximierung, Profit und Gewinne treffen”, betonte Petrini.
Die Welt der Landwirtschaft bestehe aus multinationalen Großkonzernen, aber auch aus über 500 Millionen Familienbetrieben, die sich Tag für Tag dafür einsetzen, die biologische Vielfalt zu verteidigen, lokales Saatgut zu fördern, auf lokaler Ebene gesunde, saubere Wirtschaftssysteme aufzubauen, sagte Petrini.
“Diese Vielzahl fördert konkret ein alternatives Modell und zeigt mögliche Zukunftsperspektiven auf, in denen die Ernährungssouveränität verbreitete Realität ist und das Essen nicht von einem gesichtslosen, ungebremsten Markt versklavt wird”, so der Slow Food-Präsident.
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