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Autismus in Vorarlberg: Kinder brauchen einen strukturierten Alltag

©VOL.AT/Corona/Madlener
Bregenz - Studien zeigen, dass von 10.000 Kindern rund 60 an der Entwicklungsstörung Autismus leiden. VOL.AT hat mit Heidi Gantner vom LKH Rankweil über diese angeborene Krankheit gesprochen. Im Interview erklärt die Expertin, welche Verhaltensmuster diese Kinder zeigen und wie Eltern den Alltag für ihre Kinder leichter machen können.

Autismus ist eine angeborene Entwicklungsstörung. Studien zeigen, dass von 10.000 Kindern rund 60 an Autismus leiden. Die Mediziner haben festgestellt, dass viermal so viele Knaben an Autismus leiden wie Mädchen. Im Video erklärt Expertin Heidi Gantner, welche Verhaltensmuster ein autistisches Kind zeigt und wie die Eltern dem Kind den Alltag erleichtern können.

Die Entwicklungsstörung Autismus

“Der Autismus wird zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen gezählt”, informiert Gantner. Das bedeutet, dass Kinder diese Krankheit bereits von Geburt an haben. “Heute weiß man, dass ganz viele Gene zusammenspielen”, erklärt die Expertin. Autismus ist therapierbar, aber nicht heilbar. Diese Entwicklungsstörung hat ein weites Spektrum. Angefangen vom starken frühkindlichen Autismus bis hing zum weniger ausgeprägten Autismus, dem sogenannten Asperger Syndrom. Das Asperger Syndrom ist sehr schwer zu diagnostizieren, da die verschiedenen Spektren im Laufe der Entwicklung des Kindes ineinander übergehen.

Verhaltensmuster bei Autismus

Bei frühkindlichem Autismus fallen den Eltern schon sehr früh die ersten Verhaltensmuster auf. Ein Beispiel dafür ist, dass das Kind die Eltern nicht anlächelt oder die Arme in die Luft hebt, um anzuzeigen, dass es hochgehoben werden will. Weiters ist bei schwer autistischen Kindern die Sprachentwicklung stark verzögert beziehungsweise gar nicht vorhanden. Ist das Kind älter, zeigt sich der Autismus so, dass sie von Alltagsgeräten sehr fasziniert sind und sich Stunden lang nur dieses ansehen können. Ebenfalls typisch für einen Autisten ist, dass ein Spielzeug nicht im Ganzen gesehen wird. Entweder es wird von dem Kind auseinander gebaut und nach Farben sortiert oder sie fixieren sich lediglich auf einen Teil des Spielzeuges.

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Strukturierter Alltag

Für autistische Kinder ist ein strukturierter Alltag besonders wichtig. Je nachdem wie stark die Entwicklungsstörung ausgeprägt ist, können schon die kleinsten Veränderungen das Kind in Angst versetzen. So kann es sein, dass allein das verrücken eines Möbelstückes dafür sorgt, dass das Kind in eine Stresssituation versetzt wird. Deshalb ist es vor allem für Eltern wichtig, dass sie sehr viel auf ihr Kind eingehen. Zudem müssen die Eltern einem autistischen Kind alles immer ganz genau erklären. Damit das Kind weiß, warum die Menschen in seinem Umfeld so reagieren.

aks – Autismusberatung für Kinder
Autistenhilfe Vorarlberg
Verein Autistenhilfe Vorarlberg
Unterstützungsangebote im Land Vorarlberg: Netzwerk Autismus

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