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Aus für den Eislaufplatz in Bregenz: Bürgermeister Linhart nimmt Stellung

Bgm. Markus Linhart nimmt persönlich Stellung zum Eislaufplatz in Bregenz.
Bgm. Markus Linhart nimmt persönlich Stellung zum Eislaufplatz in Bregenz. ©VOL.at/Philipp Steurer
Bregenz - Nach dem Bericht über das Aus für den Eislaufplatz beim Casino-Stadion in Bregenz schlug den Verantwortlichen eisiger Gegenwind entgegen. Am Mittwoch reagiert das Bregenzer Stadtoberhaupt auf die heftigen Widerstände.
Bgm. Markus Linhart nimmt Stellung
Aus für Bregenzer Eislaufplatz

Von Anfang an sei der Eislaufplatz nur als Provisorium gedacht gewesen, heute verschlinge dieser „nur jede Menge Geld“. Das waren für Bgm. Markus Linhart die Argumente den Eislaufplatz beim Casino-Stadion zu schließen. Nach dem Bericht auf VOL.at entwickelte sich im Forum, auf Facebook und anderen Plattformen eine rege Diskussion zum Thema. Der öffentliche Druck scheint nun immer größer geworden zu sein, denn am Mittwoch hat Bürgermeister Markus Linhart auf Facebook zur Sachlage Stellung genommen. 70.000 Euro kostet die Stadt die Instandhaltung des Eislaufplatzes – bei rund 7000 Besuchern pro Saison. Linhart rechnet vor: „Für jeden Besucher legt der Steuerzahler 10 Euro drauf.“ Das Bregenzer Stadtoberhaupt bittet die Bevölkerung abschließend um Verständnis: „Es wäre auch mir lieber, wenn ich sie mir schenken könnte, das könnt ihr mir glauben, nichts liegt mir ferner als gegen die Jugend zu handeln.“

Der Bregenzer Bürgermeister postete am Mittwoch auf seiner Facebookseite ein Video inklusive einer schriftlichen Stellungnahme. Er wolle einige Worte zum Sachverhalt sagen, eine Richtigstellung oder Erklärung anbieten, wie er sich im Video ausdrückt.

Das Video vom Markus Linhart ist auch auf seiner persönlichen Facebookseite zu finden.

Hier seine schriftliche Stellungnahme:

Eislaufplatz Bregenz

Die vielen Beiträge zum Eislaufplatz in Bregenz veranlassen mich ein paar Fakten dazu auszuführen bzw. richtig zu stellen.

Wir haben weltweit eine Finanzkrise erlebt die nach meiner Meinung noch nicht abgeschlossen ist und deren Folgen uns noch sehr beschäftigen werden. Die Einnahmen sind deutlich zurückgegangen, in Bregenz noch mehr als anderswo (siehe Bericht in VN am Dienstag, 22.11.2011) während die Ausgaben ungebrochen steigen! D.h. es geht sich nicht mehr aus, wir müssen etwas tun, nicht um die Menschen zu ärgern, sondern damit unser System nicht zusammenbricht!

Wir müssen die Ausgaben zurückschrauben und das ist nicht so einfach: jeder will sparen, aber keiner in seinem Bereich. Ich glaube, dass wir versuchen müssen mit kleinen Schritten zurückzugehen, kleine Schritte die – auch wenn sie den einen oder anderen schmerzen – vertretbar sind, d.h. wo es zum Beispiel Alternativen gibt.

Der Eislaufplatz ist ein solches Beispiel. Er kostet im Jahr rd. 70.000,- € bei etwa 7.000 Besuchern. Das bedeutet, für jeden Besucher legt der Steuerzahler rd. 10,-€ drauf! Jährlich wurden nur zwischen 2 und 3 Saisonkarten verkauft! Der Eislaufplatz war immer ein Provisorium, die Anlage und die Geräte sind alt und kaputt. Es ist zu erwarten, dass sie heute oder morgen ersetzt werden müssen: Kosten: bis zu 150.000,- €!

Gleichzeitig gibt es in unmittelbarer Nähe, nämlich in der Stadt am Sparkassenplatz und in Hard Eislaufplätze. Der in der Stadt ist zugegeben eher für kleinere Kinder, aber der in Hard ist ein bestens ausgebauter Platz, mit Norm-Maßen samt Infrastruktur (Umkleide, Cafe usw.).

Beide Plätze sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestens erreichbar, Für Schulklassen (knapp die Hälfte der Besucher) übernehmen wir sogar allfällige Mehrkosten.

Damit ist die Vertretbarkeit aus meiner Sicht gegeben, weil keiner aufs Eislaufen verzichten muß und die Entfernung ins Sportzentrum nach Hard zumutbar ist. Meines Wissens ist es ja für niemanden ein Problem in den Messepark, ins A14 oder zum McDonalds usw. zu finden. ;-)

In der aktuellen Diskussion wird auch vielfach der Busparkplatz ins Gespräch gebracht. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Der Busparkplatz ist ein Ersatz für den bestehenden auf dem Seestadtareal, der wegfällt wenn dort gebaut wird. Einen Busparkplatz braucht die Stadt und das Festspielhaus. Alles andere würde einen Schaden bedeuten, der in keinem Verhältnis zum Eislaufplatz steht, ganz abgesehen davon dass es am Busparkplatz auch Einnahmen gibt. Die verhältnismäßig hohen Kosten kommen daher, dass er asphaltiert werden muss. Hier werden Äpfel mit Birnen vermischt. Überseht bitte nicht, dass viele Menschen in Bregenz und in unserem Land von den Besuchern und Gästen leben, und diese erwarten sich einen gewissen Standard.

Ich bitte euch um Verständnis für diese Maßnahme. Es wäre auch mir lieber, wenn ich sie mir schenken könnte, das könnt ihr mir glauben, nichts liegt mir ferner als gegen die Jugend zu handeln

LG, Markus Linhart

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