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Aus dem Bericht der Bregenzer Stadtpolizei

Die Stadtpolizei Bregenz musste wieder mehrfach ausrücken.
Die Stadtpolizei Bregenz musste wieder mehrfach ausrücken. ©Philipp Steurer
Zwei Liebende bekamen sich in die Haare, ein Graffiti-Sprayer wurde gestellt und auch sonst passierte noch so einiges in Bregenz. Skurriles und Heiteres aus dem Bericht der Stadtpolizei Bregenz.

Rasselbande unterwegs

Für die Rasselbande, drei „Herren“ im Alter von 11, 13 und 14 Jahren, gibt es nichts Schöneres, als bei Opa übernachten zu dürfen, denn Opa erfreut sich eines überaus gesunden, gesegneten Schlafes, und das wieder bedeutet „freie Bahn“, sobald aus Opas Schlafzimmer vertraute Sägegeräusche zu vernehmen sind. Letztes Wochenende war es wieder einmal so weit: Opa schlief den Schlaf des Gerechten, und das Triumvirat schlich sich auf leisen Sohlen aus der Wohnung. Halb vier Uhr am Morgen war es, als sich ein Streifenpolizist verwundert die Augen rieb: Träumte er oder sah er zu dieser nachtschlafenen Zeit tatsächlich drei Kinder, die die Rheinstraße entlanglaufen? Wie sich wenig später herausstellte, waren die drei Ausreißer auf dem Weg zur nahen Tankstelle. Was sie denn um diese Zeit auf der Straße zu suchen hätten? Sie wollten bei der Tankstelle Schisha-Tabak einkaufen, klärte der Älteste die Gesetzeshüter auf. Aus dem geplanten gemütlichen Hock rund um die Wasserpfeife wurde es allerdings an diesem Morgen nichts mehr: Mit dem Streifenwagen wurden sie zurück in Opas Obhut gebracht. Und dieser wieder rieb sich verwundert die Augen, als die drei Sprösslinge um vier Uhr morgens mit Polizeibegleitung bei ihm „einliefen“.

Schlägerei und „Nachspiel“

In einem Bregenzer Gasthaus kam es in der Nacht zum Sonntag zu einer wilden Schlägerei. Einige Männer verstrickten sich in einen leidenschaftlich geführten Disput, was damit endete, dass einer im wahrsten Sinne des Wortes auszuckte: Er schlug seinem Kontrahenten mit der Faust ins Gesicht – dieser riskierte an diesem Abend „keine Lippe“ mehr, denn sowohl Unter- als auch Oberlippe waren getroffen und bluteten stark. Die Polizisten, die wenig später am Ort der Auseinandersetzung eintrafen, hatten alle Hände voll zu tun, um die zwei gegnerischen Gruppen in Schach zu halten und den mutmaßlichen Täter auszusortieren. Dieser sah keine wie immer geartete Notwendigkeit, seine Identität preiszugeben, stattdessen beschimpfte er die Beamten, der „Stinkefinger“ war noch die netteste Geste, die ihm zu entlocken war. Schließlich gelang es, dem Tobenden Handfesseln anzulegen und ihn in den Dienstwagen zu verfrachten. Während der Fahrt zum Wachzimmer gelang es dem Mann, trotz der Handschellen, den Sicherheitsgurt zu lösen und die Autotüre zu öffnen, am „Aussteigen“ während der Fahrt wurde er aber erfolgreich gehindert. Weil er sich, in der Bahnhofstraße angekommen, weigerte, auf eigenen Füßen zu stehen, wurde er mit vereinten Kräften ins Vernehmungszimmer gebracht. Da sich der Mann nicht beruhigen wollte, durfte er schlussendlich den Rest der Nacht im Gemeindekotter verbringen. Erst am nächsten Morgen sah er ein, dass es doch klüger sei, mit den Beamten zu kooperieren. Übermäßiger Alkoholgenuss dürfte an dem Ausraster vermutlich keine Schuld getragen haben, denn ein Alkovortest hatte gerade einmal ein Promille ergeben.

Die Kirchen im Visier

Ein osteuropäischer Clan hatte entdeckt, dass man die besten „Geschäfte“ macht, wenn man sich sonntags vor dem Gottesdienst beim Kircheneingang niederlässt und dort um eine milde Gabe heischt. Also war der vergangene Sonntag „Großkampftag“ sowohl für die Bettlerbanden wie auch für die Stadtpolizei. Die St.-Antonius-Kirche beim Kapuzinerkloster hatte sich schon einmal als einträglich erwiesen, diesen Sonntag wurden die Bettler von ihren Bossen zusätzlich vor der Stadtpfarrkirche St. Gallus, der St.-Gebhards-Kirche, der Seekapelle und der Mehrerauer Klosterkirche platziert. Allerdings schritt die Polizei ein und brachte die fünf Männer wegen aggressiven Bettelns um ihr einträgliches Geschäft.

Spiegel in Flammen

Einen der wohl ungewöhnlichsten Brände ha die Feuerwehr Vorkloster letzte Woche gelöscht. Die Kirchenglocken hatten eben die Geisterstunde eingeläutet, als es hieß, in einem Schlafzimmer einer Wohnung am Südtirolerplatz würde es zwar nicht geistern, dafür aber ein Spiegel brennen. So geisterhaft dieser Brand auch schien, so hatte er doch einen sehr realen Hintergrund – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Der Spiegel hing vor einer Verteilerdose – und dort wieder war es zu einem Kabelbrand gekommen. Die Flammen, die aus der Dose schossen, erweckten den Eindruck, als würde der ganze Spiegel in Flammen stehen. Mit einem Handfeuerlöscher war der Brand schnell gelöscht, mit einer Wärmebildkamera wurde sichergestellt, dass alle Gefahren gebannt waren. Der entstandene Sachschaden hielt sich dank des raschen Eingreifens der Wehr in Grenzen.

Helles Licht und Rauch

Überhaupt kein Schaden hingegen entstand bei einem vermeintlichen Brand im Burgrestaurant am Gebhardsberg. Eine Anruferin hatte am Sonntag gegen 22 Uhr der Polizei eine unheimliche Beobachtung gemeldet. Von ihrem Fenster aus sah sie helles Licht und Rauchschwaden. Die Beamten der Funkstreife, die sofort in Richtung Gebhardsberg losgeschickt wurden, erblickten ebenfalls „flackernde Flammen und Rauchschwaden“. Erst als sie oben angekommen waren, löste sich das Rätsel: Die „brennende Wand“ wurde von einem Strahler hell erleuchtet, die hochsteigenden Nebelschwaden erweckten den Eindruck von Rauchschwaden und waren auch die Ursache für das Flackern.

Graffitisprayer gestellt

Keinesfalls erfreut war man in der Direktion der Mittelschule Rieden, dass ein vorerst unbekannter und nicht wirklich begnadeter Graffitikünstler die Schule als Übungsobjekt ausgesucht hatte. Dem Anruf bei der Polizei folgte die Fahndung nach dem Täter, der mit einer auffallenden karierten Jacke das Weite gesucht hatte. Die Fahndung verlief erfolgreich – der erfolglose „Künstler“ wurde festgenommen.

Italienisches Temperament

Ein junger Bregenzer und eine junge Italienerin waren sich einst mit allen Sinnen zugetan, doch das schließt kleine Auffassungsunterschiede keineswegs aus. Dieser Tage nun kam es im Stiegenhaus in der Landeshauptstadt zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen den Liebenden, die mit Hieben endete. Dreimal schlug die temperamentvolle Italienerin so heftig zu, dass ihr Freund anschließend im Krankenhaus verarztet werden musste. Eine Nachbarin, die Zeugin der Tätlichkeit war, bestätigte, dass die Dame ausgesprochen gewalttätig auf den jungen Mann losgeschlagen hätte. Die Dame wurde schließlich wegen Körperverletzung angezeigt. (Quelle: VN-Heimat)

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