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Aufmarsch der Pegida OÖ in Linz

Aufmarsch der Pegida OÖ in Linz.
Aufmarsch der Pegida OÖ in Linz. ©APA
"Linz ist bunt - auch wir sind das Volk", war auf einem Transparent zu lesen, mit dem das Bündnis "Linz gegen Rechts" am Sonntag am Hauptplatz ihre Gegendemonstration zur für 15.00 Uhr angesetzten Pegida-Kundgebung begann.
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Am Hauptbahnhof, wo die “Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes” starten wollten, war um diese Zeit vor allem Polizei zu sehen.

Mehrere Hundert Leute hatten sich in der Stadtmitte versammelt, um unter dem Motto “Kein Meter für Pegida” über die Landstraße zum Hessenplatz zu ziehen. Die ursprüngliche Route der Gegendemo, die ziemlich sicher zum Treffen mit dem Pegida-Tross geführt hätte, wurde von der Polizei nicht genehmigt. Unter den Bündnis-Demonstranten war auch Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger. “Es ist mir wichtig, dass ich da bin, um ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit zu setzen”, sagte sie.

Pegida OÖ distanziert sich von Wien-Vorfällen

Pegida Oberösterreich hat sich vor Beginn der Kundgebung von Hitlergrüßen, wie sie auf der Kundgebung am Montag in Wien gesehen worden waren, distanziert. Man gehe davon aus, dass in Wien Provokateure von rechts oder links unter den Demonstranten waren, hieß es.

Als Veranstalter könne man nicht ausschließen, dass solche Personen sich unter die Leute mischen. Die Polizei in Wien habe die Gegendemonstranten nicht abgedrängt, was auf eine “Order von ganz oben” hin passiert sei, mutmaßte Pegida in einem E-Mail.

Besser organisiert in Linz

Der Demonstrationsleiter habe die Kundgebung am Montag vorzeitig abgebrochen, erst danach seien die einzelnen Provokateure aufgetreten, behauptete man. “Dies lag also in keiner Weise in unserer Verantwortung”, so Pegida in dem Schreiben. Man sei allerdings vom hohen Zustrom überrascht gewesen und wolle in Linz besser organisiert auftreten.

“Wenn PEGIDA heute durch Linz spaziert, machen sich wenige Extremisten wieder die Unwissenheit, Ängste und Vorurteile der Bevölkerung zunutze”, kritisierte unterdessen Peter Binder, Landesgeschäftsführer der SPÖ OÖ. “Dem müssen wir mehr Aufklärung, Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit entgegensetzen.”

Pegida-Anhänger zogen sich zurück

Nachdem sich die zwei Demonstranten-Lager in Linz rund eineinhalb Stunden gegenüber gestanden waren, zogen sich die gut 150 Pegida-Anhänger am Sonntagnachmittag freiwillig zurück. Sie marschierten – begleitet von der Polizei – wieder Richtung Hauptbahnhof. Die Gegendemonstranten folgten dem Tross hinterher.

Pegida OÖ “sehr zufrieden”

Ein Pegida-Sprecher zeigte sich “voll zufrieden”. Die Demo sei wohlgeordnet und ohne Provokationen aufseiten der Pegida-Anhänger verlaufen. Angesprochen auf die geringe Teilnehmerzahl erklärte der Sprecher: “Es ging nicht darum Leute zu mobilisieren, sondern wir wollten zeigen, dass es auch ohne Provokation geht.”

Einzelne Betrunkene, die sich unter die Pegida-Anhänger mischten, hätten Pegida-Ordner schon vor dem Start des Spazierganges “aussortiert”. Als einziges Problem sah der Sprecher, dass die Gegendemonstranten, die er als “verfassungswidrige Blockierer” bezeichnete, den Spaziergang erneut blockierten. “Wir halten uns an die Vorschriften, die anderen nicht.” Wenn das so weiter gehe, werde Pegida fordern, dass Gegendemos nicht mehr am gleichen Ort zur gleichen Zeit stattfinden dürfen, kündigte der Sprecher an. Dies würde der Stadt Kosten ersparen und auch die Situation auf der Straße entspannen.

Bündnis “Linz gegen Rechts” warnt

“Dies war ein starkes Zeichen, dass Rassismus und Intoleranz in Österreich keinen Meter macht”, meinte hingegen Dominik Samassa, Sprecher des Bündnis “Linz gegen Rechts”.

Nach Wien am vergangenen Montag sei Pegida somit zum zweiten Mal in Österreich gescheitert. “Pegida ist trotzdem gefährlich und sollte nicht unterschätzt werden, da sie sich als vermeintliche gesellschaftliche Mitte darstellen und versuchen, ihren vor allem antimuslimischen Rassismus mit dem Deckmäntelchen der ‘Besorgnis’ zu tarnen.”

(APA)

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