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Aufbruch zu neuen MMOG-Welten

Die Gaming Community auf dem Weg ins All. Neue Welten rufen.
Die Gaming Community auf dem Weg ins All. Neue Welten rufen. ©Waibel
Seit über 4 Jahren hält sich WoW an der Spitze nicht nur der Onlinespiele. Doch viele der 11,5 Millionen Spieler haben die Nase voll von Orks, Elfen und Fantasy.  

World of Warcraft ist, was man im Fachjargon eine „Cash Cow” nennt. Eine Kuh aus Bits und Bytes die täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich ihre Milch in Form von Einnahmen für den Entwickler einfährt, ohne dass viel dazu getan werden muss. World of Warcraft war für viele die Anfixdroge, vor vier Jahren, der Einstieg in die sonst so exotische Welt der Onlinerollenspiele. Als Ork oder Elf, als Mensch oder Troll haben sich mittlerweile über 10 Millionen Erdenbürger in den nur während wöchentlichen Serverwartungen stillstehenden Kampf Gut gegen Böse gestürzt, mit Zaubersprüchen und hieb- und stichfesten Argumenten in Form von dicken Rüstungen, Schilden, Schwertern und Bögen. Inspiriert wurde dieses Genre, das gilt als unbestritten, von Tolkiens Saga um den dunklen Herrscher Sauron und dem Kontinent Mittelerde.

Wer auch immer sich in den vergangenen Jahren mit einem gleichartigen Onlinerollenspiel, kurz MMORPG (Massive Multiplayer Online Role Play Game) und einem ähnlichen Setting gegen Blizzard und ihr WoW in den Ring gewagt hat, der hat sich eine blutige Nase geholt. Dabei waren vielversprechende Ansätze mit von der Partie: Warhammer Online für die Player vs Player Freaks, Age of Conan für die Fans härterer Kost, ja zuletzt versuchen sich nun sogenannte Free to Play MMOs mit dem Fantasy Setting zu etablieren. Doch gegen Azeroth kam keiner an, sogar aussichtsreiche Konkurrenten wie das kostenlose und solide gemachte „Runes of Magic” müssen kapitulieren. Währenddessen stagnieren aber auch beim Marktführer die Abonnentenzahlen, und das trotz relativ frisch veröffentlichtem Addon. Mittlerweile scheint es mehr und mehr Entwicklerstudios zu dämmern: Fantasy, Grünhäute und spitzohrige Elfen sind kalter Kaffee von gestern.

Und so steht eine neue Generation von Spielen in den Startlöchern, die sich künftig den Kuchen am Onlinemarkt mit Blizzard teilen könnten. Aufbruch in den Weltraum heißt die Devise, wenngleich gerade Richard Garriot mit seinem Tabula Rasa vor kurzem kräftig auf die Nase gefallen ist. Doch den Schritt, den einige andere Entwicklerstudios gehen wollen, ist ein größerer.

Den Reigen läutet bestätigterweise bereits im Sommer NCSoft mit Bill Roper ein: Von der Idee her nicht mehr ganz so neu, erscheint unter dem Namen „Champions Online” ein Superhelden-Onlinerollenspiel mit fetzigem Cartoonlook und innovativen Ideen. So durchleben Spieler nicht nur Levelaufstiege, sondern eine filmreife Story mit erstmals eigens kreierbaren Endgegner, seiner eigenen Nemesis gewissermaßen, wie das ganze von den Entwicklern genannt wird.

Ein weiterer Kandidat auf einen Spitzenplatz in den Verkaufslisten: Jumpgate Evolution. Net Devil entwickelt mit dem bekannten Publisher Codemasters im Rücken ein Space MMO, angelehnt an Spiele wie Freelancer aus den Kindertagen des PC Gaming. Dabei geht es weniger um Levels und ausgefeilte Talentbäume zur Entwicklung seines Onlinecharakters. Jumpgate orientiert sich an Renn-Spielen wie Gran Turismo oder Need for Speed, wo freigespielte Lizenzen über die Möglichkeit entscheiden, bessere Fahrzeuge zu bekommen. Das ganze gewürzt mit viel Action, einem wunderschönen Weltall und klassischen MMO-Tugenden wie Gilden, Chat, Auktionshäuser und einem rudimentärem Crafting, fertig ist die Hypegranate dieses Frühsommers. Einzig Verzögerungen in der Entwicklung und eine katastrophale Informationspolitik in den vergangenen Wochen könnten Jumpgate Evolution noch einen Dämpfer verpassen, noch bevor es erscheint. Nach zahlreichen Verschiebungen und einem letztendlich auf 30. Juni festgesetzten Releasetermin hüllen sich die Entwickler seitdem in Schweigen, auch eine Closed Beta ist noch nicht gestartet, was zu wilden Verschiebungsgerüchten in der Community führt und auf die Stimmung der zahlreichen Fans drückt.

Das könnte einem Titel aus deutschen Landen zugute kommen, der in dieselbe Bresche schlägt: Black Prophecy spielt sich noch actionbetonter, und sieht noch um einiges besser aus. Vor allem für Sim-Freaks ein Bonbon: Während Jumpgate noch wahlweise mit 3rd Person und Egoperspektive daherkommt, glänzt Black Prophecy bereits wahlweise mit schmucken Cockpits. Black Prophecy ist laut Entwicklerstudio Reakktor fertiggestellt und bereit zur Beta. Einzig im Sog des Konkurses des Mutterunternehmens 10tacle Studios hat sich die weitere Vermarktung derzeit ein wenig verzögert. Auf die erfolgreiche Fertig-Entwicklung habe diese Situation aber keinen Einfluss, betont die Entwicklerfirma, die mit Neocron 2, das erfolgreich läuft, ihre Erfahrungen am Markt sammelte. Insider mutmaßen bereits, Black Prophecy könnte Jumpgate Evolution auch deshalb so gefährlich werden, weil es so gut wie marktreif sei und möglicherweise noch vor dem Codemasters Produkt erscheinen könnte.

Gegen Ende dieses Jahres oder spätestens zu Beginn nächsten Jahres könnte es für Startrek Online soweit sein: Der Mix aus Charakterentwicklung und Schiffskampf im All dürfte nicht nur für Fans der Marke interessant werden. Was bereits an Bildern und Beschreibungen bekannt ist, macht jedenfalls Lust auf mehr. Kenner der Szene munkeln von einem Release zum Weihnachtsgeschäft 2009.

Noch in weiterer Ferne aber für Star Wars Fans eine Offenbarung: „Star Wars – the Old Republic”. Angelehnt an die äußerst erfolgreiche Marke „Knights of the Old Republic” haben sich die Entwickler des gleichnamigen Spiels – Bioware – mit Lucas Arts zusammengetan, um die Space-Saga um Jedi Ritter und dunkle Sith Lords online weiter zu spinnen. Die Erfahrung von Bioware als hochklassiges Studio und Lucas Arts als Qualitätsgarant versprechen eine neue Online-Erfahrung auf dem Qualitätsniveau von World of Warcraft. Reizvoll: Hier paart sich Sci Fi mit Tugenden aus bisherigen Fantasy Online-Rollenspielen, gewürzt mit einer kräftigen Prise Krieg der Sterne. Alleine das Franchise könnte für eine ungeahnte Breitenwirkung sorgen und zu ähnlichen Erfolgen wie Blizzards Cash Cow führen. Ein Veröffentlichungstermin steht noch in den Sternen (…welch Wortwitz).

Fazit:
Aber auch Blizzard ist sich der Situation bewusst und werkelt an einem neuen MMO, das wohl noch in diesem Spätsommer vorgestellt werden wird. Angeblich handelt es sich um eine völlig neue Franchise, ein neues Spiele-Universum und hat mit den bekannten Marken Starcraft, Diablo und Warcraft nichts am Hut. Wir dürfen gespannt sein: Die MMO-Zukunft wird galaktisch! – soviel steht fest.

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