Erleichterung nach Heimkehr von Franca
Mit einem kurzfristig einberufenen, zehnminütigen Mediengespräch am Mittwoch im Garten ihres Wohnhauses beendeten Franca und ihre Mutter das Abenteuer der Kleinen nun auch offiziell. Glücklich wiedervereint mit ihrem Kind erzählte Mutter Helga von ihrer emotionalen Berg- und Talfahrt der vergangenen Tage. Sie betonte, sie sei “sehr stolz auf meine Tochter”, die ihr Wissen genützt habe, um sich in der Natur zurechtzufinden. So habe das Kind seinen Durst gestillt, indem es Wasser aus Bächen getrunken habe.
“Es waren die schlimmsten 24 Stunden meines Lebens.” Ihre Gefühle, als man ihr sagte, dass Franca wohlauf gefunden ist, konnte sie nicht wirklich beschreiben – nur so viel: “Euphorisch”. Auch das Mädchen erzählte vom Ende seiner Odyssee: “Da hab ich zwei Radlfahrer gesehen.” Und die Mutter fragte nach: “Hast du dich gefreut?” – “Ja!” Fragen nach der Nacht alleine im Freien möchte die Kleine nicht gestellt bekommen. Die gehen ihr nämlich noch so nahe, dass sie zu weinen anfangen würde, betonten Mutter und Polizei.
Im Ort ging es am Mittwoch wesentlich ruhiger zu als am Vortag, als noch 250 offizielle Einsatzkräfte mit 40 Hunden, 50 Freiwillige und zuletzt auch 100 Soldaten das Gelände durchkämmten, in dem man Franca vermutet hatte. Nachdem es von seinem Großvater beim Spazierengehen am Montagabend kurz aus den Augen gelassen worden war, wähnte sich das Kind alleingelassen und trat selbstständig den Heimweg an. An einer Kreuzung bog Franca allerdings falsch ab und verlief sich.
Wie und wo das Kind die Zeit genau verbrachte, ist noch nicht restlos geklärt. Die Polizei möchte erst in den kommenden Tagen weitere Gespräche mit Franca führen, um Details herauszufinden. Bekannt ist einstweilen, dass sie zumindest eine Strecke von vier Kilometern quer durch stark bewachsenes Gelände zurücklegte und versuchte, den Weg nach Hause zu finden.
Aufgegabelt wurde das Kind schließlich am Gailtalradweg, außerhalb des durchsuchten Gebiets. Die Suchtrupps waren bei der Festlegung des Such-Areals davon ausgegangen, dass die Fünfjährige ein markantes, ausgetrocknetes Bachbett nicht überqueren würde, was sie allerdings doch getan hatte.
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