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Auf Wohnungssuche? Hier wohnt man im Ländle am "günstigsten"

Mietpreise steigen weiter.
Mietpreise steigen weiter. ©VOL.AT/SYMBOLFOTO/Steurer
Wann & Wo/Philipp Mück - Nach wie vor steigt die Nachfrage nach Wohnungen im Ländle – und damit auch die Preise. WANN & WO über Quadratmeter-Schlachten und Mietpreisexplosionen.
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Lisa sucht schon lange: „Langsam wird es echt knapp. Es ist aussichtslos. Seit über einem Jahr durchforste ich die Immobilienseiten und finde einfach nichts.“ So wie der jungen Journalistin geht es vielen im Ländle. „Mit dem hohen Baustandard, Auflagen vom Land, der Stärke Vorarlbergs als Wirtschaftsstandort und dem damit verbundenen Zuwachs wird sich so schnell auch nichts ändern“, meint Carlos Baldauf, Geschäftsführer der ImmoAgentur. In der Tat steigen die Preise nach wie vor, Wohnungen werden immer teurer und die Trends um Baugrundstücke, Eigentumswohnungen und Miete gehen in den Bezirken klar in eine Richtung.

Luxus Bauen

Doch der Blick auf die aktuelle Grundstückspreisentwicklung zeigt klare Unterschiede. In den letzten zehn Jahren hat sich der Preis pro Quadratmeter, bei geeigneten Baugrundstücken in Wohngebieten in Bregenz, in einer Bandbreite von 220 Euro/m² bis 500 Euro/m² bewegt und befindet sich nun bei sphärischen 400 Euro/m² bis zu 950 Euro/m².  Lisa Purin Eine Entwicklung die Lisa Purin Sorgen bereitet: „Ich frage mich, wie das weitergehen soll. Bald heißt es ‚Schaffa schaffa – koa Hüsle baua‘. Der Erwerb eines Grundstücks und selber bauen ist für mich nicht leistbar“, meint die Unterländerin. Doch während Dornbirn diesem Trend folgt, hinkt das Oberland nach. Der Preis pro Quadratmeter hat sich in Bludenz von 170 Euro/m² bis 390 Euro/ m², weitaus weniger auf 250 Euro/ m² bis 510 Euro/m² entwickelt. Der Blick auf die Karte gibt Aufschluss über Baugrundstücke in den ver­ schiedenen Regionen.

Gebrauchtes Eigentum

Da jede Immobilie einzigartig ist, kann die Landesstelle für Statistik in Vorarlberg keine Werte über Immobilienpreise auflisten. Aus den Erfahrungswerten der Hypo Immobilien & Leasing GmbH und der daraus resultierenden neu erschienenen Richtpreisbroschüre 2018 ergibt sich jedoch ein guter Überblick. „Mit Erspartem möchte ich aus dem Mietverhältnis ausstei­gen und auch in die Zukunft inve­stieren,“ erklärt Lisa. So durchfor­stet sie regelmäßig den Immobilien ­ Dschungel. Sie möchte in der Nähe ihres Arbeitsplatzes bleiben, bei ihrem Budget kommen allerdings nur gebrauchte Eigentumswoh­nungen in Frage. Günstiges Woh­nen in bestehenden Gebäuden, ist in Ballungsräumen kaum möglich.

Auch der Mietpreis steigt

Bei Mietwohnungen steigt die Preis­kurve steil nach oben. „Ich bin ja nicht die Einzige, die sucht. Man spricht von leerstehenden Woh­nungen im ganzen Land und so viele finden nichts Vernünftiges“, so Lisa. In der Tat. Gruppen zur Suche auf Facebook, mit teilweise mehreren Tausend Mitgliedern, gibt es viele. Täglich posten Familien, Pärchen oder Singles wie Lisa Sta­tusmeldungen zur Wohnungssuche. Auch diejenigen, die sich eine Miet­wohnung wünschen, stoßen auf eine Preisspanne. Beispiel Bregenz zu Lustenau: Mit 7,90 Euro ab 60 m² für den Quadratmeter bei mittlerem Wohnwert, mit frei verhandel­tem Mietzins. Wer eine Anfahrt aus Lustenau in Kauf nimmt bezahlt weniger. Dort liegt der Preis bei einem Euro weniger. Je nach Grö­ße, Betriebskosten und Fahrtweg zum Job sind das mehrere Hundert Euro.

Günstiger in Seitentälern

Laut dem Experten Reinhard Götze ist ein längerer Weg in die Bal­lungszentren unausweichlich: „Es geht um Angebot und Nachfrage, somit kommt man billiger, wenn man in die Seitentäler wie den Bregenzerwald oder das Montafon ausweicht“, so der Eigentümer der Remax Immowest. Ein weiterer Tipp kommt von Carlos Bald­ auf, ImmoAgentur: „Durchdachte Grundrisse für kleinere Woh­nungen, bedeuten nicht nur weni­ger Anschaffungskosten, sondern auch weniger Betriebskosten.“ Chef und Namensgeber von Ambros K. Hiller Immobilien ergänzt ernüch­ternd: „Die Finanzkrise im Jahre 2008 hat viele Anleger verunsichert und es gerade bei uns im Ländle hat ein Boom auf Immobilien ein­gesetzt. Diese große Nachfrage nach Immobilien wird weiter anhal­ten.“ Für Lisa ein schwacher Trost. Sie bleibt vorerst, wo sie ist.

Zahlen und Fakten:

3200

Euro pro m² für eine gebrauchte Eigentums­wohnung bei gutem Wohnwert in Dornbirn.

320

Euro pro m² für ein Grundstück in Egg in sehr guter Lage.

2300

Euro pro m² für eine gebrauchte Eigentums­wohnung bei gutem Wohnwert in Schruns.

960

Euro pro m² für ein Grundstück in Bregenz in sehr guter Lage.

 

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