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Auf dem Weg zur pädagogischen Klimaerwärmung

60 ausgewählte Personen aus unterschiedlichen Fachbereichen entwickelten Bildungsvisionen für die Zukunft.
60 ausgewählte Personen aus unterschiedlichen Fachbereichen entwickelten Bildungsvisionen für die Zukunft. ©Stadt Dornbirn
Beim Bildungsdialog im Raiffeisenforum Friedrich Wilhelm wurden gemeinsame Visionen entwickelt.
Bildungsdialog

Dornbirn. Die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, die Stadt Dornbirn (Abteilungen Schule, Familie, Bildung, Integration, Bürgerengagement, Jugend) und die Raiffeisenbank Im Rheintal haben kürzlich zu einem Bildungsdialog ins Raiffeisenforum Friedrich Wilhelm geladen. 60 Personen aus unterschiedlichen Bereichen wie Kinder- und Jugendarbeit, Frühförderung, Schule, arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, Migrantenvereine und Lehrlingsausbildner entwickelten dabei gemeinsame Visionen: welche Bildungskultur brauchen Kinder und Jugendliche, um gestärkt in die Zukunft zu gehen?

Beziehungsfähigkeit als Grundlage

Beziehungsbildung ist in zweierlei Hinsicht die Grundlage einer menschenfreundlichen, gesundheitsfördernden und zukunftsorientierten Lern –und Bildungskultur: Gelingende Beziehungen sind die einzig wirksame Unterstützung für Lernprozesse.  „Was nützt es mir“ so der Referent des Abends, Gerald Koller, „wenn ich mich gut ernähre und bewege, mich aber keiner mag? Da nützt das beste Müsli nichts“. Vielmehr brauche unsere Bildungsstruktur eine positive „Klimaerwärmung“. In Zeiten globalen Wirtschaftens und globaler medialer Verknüpfungen, aber auch neuer Völkerwanderungen, wird globale Empathie zum vordringlichsten Bildungsziel, damit „learning by design, not by desaster“ gelingt.

Kompetenz versus Potentiale

Welche Schlüsselfähigkeiten und Lebenskompetenzen sind in Zukunft gefragt? Auch zwischen verschiedenen Begriffen wurde beim Bildungsdialog unterschieden. Während dem Begriff der Kompetenz ein zielorientiertes, individuelles und hierarchisches Trainingsmodell hinterlegt ist, spiegelt der Begriff des Potentials die Ressourcen, den Systemischen Zugang und die Äquirarchie (= Begegnung auf Augenhöhe) wider.

Wissenschaftliche Aufarbeitung

Die Ergebnisse der fünfzehn österreichweiten Bildungsdialoge werden wissenschaftlich aufgearbeitet und am 5. September 2015 in Schattendorf/Burgenland der Öffentlichkeit im Rahmen einer Fachtagung präsentiert. Für Dornbirn ist eine gesonderte Präsentation geplant. Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es auf http://www.bildungsdialoge.at oder in der Jugendabteilung im Amt der Stadt Dornbirn, Elmar Luger, jugend@dornbirn.at

 

Umfrage: Was sagen die Teilnehmer des Bildungsdialogs?

Stefanie Krüger, Junge Kirche
Der Dialog hat mir sehr gut gefallen. Zum Thema Bildung habe ich neue Aspekte kennen gelernt, einige Begrifflichkeiten haben sich für mich geändert. Mitnehmen für die Zukunft möchte ich, wie lernen möglich ist. Dass dies nur mit positivem Klima geht, finde ich das Wichtigste.

Elisabeth Schwendinger, DJW Leuchtturm
Gerald Koller hat den Bildungsdialog sehr interessant gemacht. Durch den Vortrag ist mir bewusst worden, dass Bildung immer mit Leistung in Schule und auch im Beruf in Verbindung gebracht wird. Bildung verläuft nicht immer hierarchisch, sondern mit Höhen und Tiefen.

Jürgen Schneider, LBS Lochau
Der Vortrag war ausgezeichnet. Bildung sehe ich sehr kritisch, durch permanente Selbstreflektion. Wichtig ist, dass man immer hungrig bleibt wenn es um das Thema Bildung geht. In Zukunft werde ich den Begriff „Kompetenzorientierung“ noch kritischer hinterfragen.

Ilse Unterhofer, Amt der Stadt Dornbirn
Es war heute sehr belebend. Zu Bildung habe ich drei Worte: anspannen, zielen, loslassen. Man sollte immer neue Ziele im Auge haben. Neues habe ich nicht vieles gehört, weil ich den Referenten schon kenne. Aber es braucht Wiederholungen zur Fixierung der Synapsen.

Elmar Rümmele, Direktor Polytechnische Schule Dornbirn
Bildung ist ein wichtiges Thema und es gehört zu meinem Beruf als Direktor. Ich werde versuchen einiges an meiner Schule zu ändern, doch ich muss zuerst alles ein wenig reflektieren. Die Ideen und Möglichkeiten müssen realisierbar sein, sonst hat das alles keinen Sinn.

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