Am Freitag zeigten sich die Iraner über “den zaghaften Willen des Westens, die Sanktionen zu lockern”, enttäuscht. Ihrer Ansicht nach müssten die 5+1-Mächte, allen voran Washington, “sehr rasch mit der Umsetzung der Sanktionssuspendierung” beginnen. Der Westen wiederum beklagt die “Sturheit” Teherans in Bezug auf die Streitpunkte.
Alle Seiten wollen Abkommen bis Montag
Summa summarum sind alle Seiten dennoch bemüht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und zumindest vordergründig zu beteuern, dass alle Seiten ein Abkommen bis Montag erreichen wollen. Vom Terminus “endgültiger Deal” redet ohnehin niemand mehr. Man wäre schon mit einer “Zwischenlösung”, die die heiklen Punkte ausklammert, zufrieden, hieß es aus Verhandlungskreisen zur APA.
Kerry reist nach Paris ab
Gerüchte, dass der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif am Freitagabend für ein paar Stunden abreisen wolle, um am Samstag oder Sonntag wiederzukommen, scheinen sich nicht zu bewahrheiten. Sein US-Kollege John Kerry jedenfalls kehrt heute Freitag wie Frankreichs Laurent Fabius zurück nach Paris, um sich mit seinen Partnern zu beraten. Wann die beiden wieder nach Wien kommen ist offen. Doch es wird damit gerechnet, dass sich alle Verhandlungspartner am Sonntag in Österreich einfinden werden.
Letztlich wissen alle, dass man der Welt am Ende der Frist möglichst etwas bieten muss, womit alle leben können. Zarif werde seine Konsultationen von hier aus tätigen, hieß es. Gespräche mit dem Führungszirkel des Iran hatte er in den vergangenen 48 Stunden ohnehin ständig geführt.
“Noch ein langer Weg” bis zum Deal
Auch wenn die Briten und Franzosen die Hoffnung äußerten bis Montag einen Deal zu erreichen, so nahm ihr Nachsatz, dass es “noch ein langer Weg bis dorthin sei”, all jenen die Illusion, die fest mit einem Konsens gerechnet hatten.
“Ein Desaster, nämlich ein Abbruch der Gesprächsbasis und des sich mühsam erarbeiteten kleinen Vertrauensverhältnisses zwischen Kerry, Zarif und der Iran-Sonderbeauftragten Catherine Ashton soll vermieden werden. Daher ist man derzeit dabei, eine Exit-Strategie anzuvisieren”, so ein europäischer Diplomat zur APA.
(APA)
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