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Nicht willkommen: Griechenland lehnt Besuch von Innenministerin Mikl-Leitner ab

Griechisches Ministerium wehrte Visite aus Wien ab.
Griechisches Ministerium wehrte Visite aus Wien ab. ©APA
Wien/Athen. In der Flüchtlingskrise wachsen die Spannungen zwischen Griechenland und Österreich. Athen habe einen Wunsch der österreichischen Innenministerin Johanna Mikl-Leitner abgelehnt, Griechenland zu besuchen, um sich dort in der Flüchtlingskrise selbst ein Bild von der Lage zu machen.
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Das gab ein Sprecher des griechischen Außenministeriums am Freitag in Athen bekannt.

Nach Darstellung des Innenministeriums in Wien hatte Mikl-Leitner angeboten, “für ein offenes Gespräch nach Griechenland zu kommen.” Es wäre darum gegangen, die bekannte österreichische Position auch direkt in Athen umfangreich zu erläutern, teilte man am Freitag mit. Falls Athen einen solchen Kontakt zu einem späteren Zeitpunkt bevorzuge, sei das “völlig legitim.”

Athen erbost über Balkangipfel in Wien

Die griechische Regierung fordert von Österreich einen Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik. Die beim Westbalkangipfel in Wien vereinbarten “einseitigen Beschlüsse” müssten zurückgenommen werden, bevor es zu einem Treffen kommen könne, hieß es laut der Zeitung “Kathimerini” aus dem Athener Außenministerium. Bei dem Wiener Treffen hatten Österreich und die Balkanstaaten bekräftigt, den von Griechenland nach Norden drängenden Flüchtlingszustrom stoppen zu wollen.

Botschafterin zurückgerufen

Am Tag zuvor hatte Griechenland seine Botschafterin in Österreich zu Konsultationen zurückgerufen. Griechenland macht Österreich für die Schließung der mazedonischen Grenze mitverantwortlich und kritisiert, dass kein Vertreter Athens zu dem Treffen der Westbalkanstaaten nach Wien eingeladen war. Der griechische Migrationsminister Yannis Mouzalas sagte bei einem Treffen der EU-Innenminister am Donnerstag nach Angaben von Diplomaten, die Regierung in Athen werde von Österreich “wie ein Feind” behandelt.

Gesprächsangebot bleibt Aufrecht

In Wien zeigt man sich trotz der Absage aus Athen gelassen. Bei dem Besuch Mikl-Leitners in Griechenland hätte es darum gehen sollen, “die bekannte österreichische Position auch direkt in Athen umfangreich zu erläutern”, wie ihr Sprecher Hermann Muhr der APA mitteilte. Das österreichische Gesprächsangebot bleibe nun aufrecht. “Es wäre jedenfalls völlig legitim, falls Griechenland das Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt führen will.”

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