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Assange will ecuadorianische Botschaft in London "bald" verlassen

Wikileaks-Gründer will Botschaft nach über zwei Jahren verlassen
Wikileaks-Gründer will Botschaft nach über zwei Jahren verlassen ©EPA/Facundo Arrizabalaga
Der Wikileaks-Gründer Julian Assange will "bald" die ecuadorianische Botschaft in London verlassen. Dies sagte der Gründer der Enthüllungsplattform am Montag bei einer Pressekonferenz in der Botschaft, in der er seit mehr als zwei Jahren lebt.
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Einen konkreten Zeitpunkt oder genaue Pläne nannte der Australier nicht.Der Australier wollte damit einer Auslieferung nach Schweden entgehen, wo er wegen Sexualdelikten verhört werden soll. Nach Darstellung des 43-Jährigen sind die Vorwürfe politisch motiviert und sollen dazu führen, dass er von Schweden an die USA überstellt werden kann.

Durch die Veröffentlichung geheimer Informationen zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie von rund 250.000 vertraulichen Diplomatendepeschen hat die Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks den Zorn der US-Regierung auf sich gezogen. Die USA haben bisher aber kein Auslieferungsgesuch für Assange gestellt.

Nicht aus gesundheitlichen Gründen

Assange stellte klar, dass er die Botschaft nicht aus den in Medienberichten genannten Gründen verlasse. Der britische Nachrichtensender Sky News und andere Medien der Murdoch-Gruppe hatten am Sonntag berichtet, Assange leide an schweren Gesundheitsproblemen. Demnach habe er Herzprobleme, ein chronisches Lungenleiden und gefährlich hohen Blutdruck.

“Ich werde die Botschaft bald verlassen”, so Assange und fügte hinzu, “aber wohl nicht aus den Gründen, die Murdoch-Medien und Sky-News derzeit nennen.” Nähere Angaben machte er nicht. Nach seiner Gesundheit befragt, erklärte Assange, jeder wäre nach zwei Jahren in einem Gebäude ohne Außenflächen oder direktem Sonnenlicht beeinträchtigt.

Ecuadors Außenminister Ricardo Patino rief dazu auf, eine politische Lösung zu finden. “Diese Situation muss ein Ende haben”, sagte er in der gemeinsamen Pressekonferenz. Gleichzeitig versicherte er, Assange genieße weiterhin den Schutz des lateinamerikanischen Landes.
(APA)

 

 

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