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Asfinag: Mauteinnahmen legten 2016 um 3 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro zu

Die Asfinag stellte ihre Jahresbilanz vor.
Die Asfinag stellte ihre Jahresbilanz vor. ©APA
Die Mauteinnahmen der staatlichen Autobahnholding Asfinag haben 2016 um 3,2 Prozent auf 1,92 Mrd. Euro zugelegt. Vom Pkw-Verkehr (Vignette und Sondermautstrecken) kamen 645 Mio. Euro, ein Plus von 6,3 Prozent. Der starke Anstieg ist zum Teil auf die Wiedereröffnung des Arlberg-Tunnels sowie auf den zunehmenden Pkw-Urlaubsverkehr zurückzuführen, so Asfinag-Chef Klaus Schierhackl. Auf Vorarlbergs Straßen ist das deutlich gestiegene Lkw- und Busaufkommen auffällig

Bei den Lkw gab es einen Zuwachs bei den Mauteinnahmen von 1,7 Prozent auf 1,27 Mrd. Euro. Womit auch heuer wieder die Frächter in etwa doppelt so viel Maut gezahlt haben wie die Autobesitzer. Der stärkste Zuwachs beim Schwerverkehr wurde auf der Südstrecke mit plus 5,7 Prozent verzeichnet. Auf der Pyhrnroute gab es einen Anstieg von 4,6 Prozent, am Brenner von 4,2 Prozent, im Donaukorridor von 4,1 Prozent. Im Großraum Wien wuchs der Schwerverkehr um 3 Prozent an. Eine Außnahme ist hier das Lkw- und Busaufkommen im Ländle: Westlich von Innsbruck war 16,6 Prozent mehr Schwerverkehr unterwegs. Zurückzuführen ist dieser Anstieg im Jahr 2016 auf eine mehrmonatige Sperre des Arlbergtunnels 2015, weswegen damals deutlich weniger Busse und Lkw verzeichnet wurden. 60 Prozent der Lkw-Mauterlöse kamen von Fahrzeugen mit ausländischen Kennzeichen.

615 Millionen Euro Überschuss

Die Asfinag, die sich fast ausschließlich über Mauteinnahmen finanziert, erzielte 2016 einen Jahresüberschuss von 615 Mio. Euro, wovon 100 Mio. Euro (wie schon in den Jahren zuvor) als Dividende an den Staat abgeführt werden. Der hohe Überschuss resultiert nicht zuletzt aus dem stockenden Neubau aufgrund von diversen offenen Genehmigungsverfahren. Insgesamt wurden im Vorjahr 907 Mio. Euro in den Streckenausbau und die Erhaltung von Autobahnen und Schnellstraßen investiert. Bis 2022 will die Asfinag 7,8 Mrd. Euro investieren, wobei mit 1,44 Mrd. Euro der Höhepunkt im Jahr 2020 erreicht wird.

In den Neubau (ohne Tunnel und Umweltmaßnahmen) flossen im Vorjahr über 230 Mio. Euro. Allein 66 Mio. Euro davon gingen in die A 5 Nordbahn Schrick-Poysbrunn mit dem Ziel einer verbesserten Anbindung des niederösterreichischen Weinviertels an Wien.

Hohes Lkw- und Busaufkommen in Vorarlberg

Asfinag Bilanz 2016
Asfinag Bilanz 2016

Investitionen in Tunnelsicherheit

In die Sanierung gingen über 310 Mio. Euro. Dazu zählten die Strecken A 8 Haag-Ried und A 2 Unterwald Herzogberg. In die Modernisierung der Wiener Infrastruktur flossen über 130 Mio. Euro. Der Knoten Prater wurde um ein Jahr früher fertiggestellt, die Praterbrücke mache mit dem Baustellenmanagement noch Probleme und “leider gebe es eine Verzögerung von einem Monat durch die Insolvenz einer beteiligten Baufirma”, so Asfing-Co-Vorstand Alois Schedl am Freitag bei der Jahresbilanzpressekonferenz.

Einmal mehr lag der Schwerpunkt der Baumaßnahmen der Asfinag bei der Hebung der Tunnelsicherheit. Rund 300 Mio. Euro nahm die Autobahnholding dafür 2016 in die Hand. “Am 2. Oktober 2017 steht der Arlbergtunnel runderneuert zur Verfügung”, so Schedl zu dem Großprojekt, das Anfang dieser Woche wieder aufgenommen wurde.

Digitale Vignette kommt

Der Schuldenstand wurde 2016 um 128 Mio. Euro reduziert und liegt nunmehr bei 11,6 Mrd. Euro. Würde die Asfinag nicht mehr neu bauen, wäre dieser Schuldenstand in 17 Jahren abgebaut, so Schierhackl. Die Eigenkapitalquote wurde im Jahresvergleich von 26 auf 28 Prozent erhöht.

“Wir sind wirtschaftlich gut unterwegs, es sieht sehr erfreulich aus. Man sieht, dass das Asfinag-Geschäftsmodell funktioniert. Das ist ein Ergebnis von 2.700 Mitarbeitern”, so Schierhackl. Und er streut Autobesitzern und Frächtern Blumen: “Das Verhalten der Kunden ist sehr korrekt”, betonte Schierhackl mit Verweis auf die stetig sinkende Zahl von Mautprellern.

Als zusätzliches Service wird ab Anfang Dezember die Digitale Vignette angeboten, wodurch sich das Kleben der Vignette erübrigt. Wer aber lieber offline seine Maut abführt, kann weiter kleben, versichert Schierhackl.

(APA)

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