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Archäologische Notgrabung in Triesen

Die leitende Archäologin Ulrike Mayr zeigt ergrabenen Fundstücke
Die leitende Archäologin Ulrike Mayr zeigt ergrabenen Fundstücke ©Manfred Bauer
Im alten Dorfkern von Triesen wurden Befunde aus mehr als 3000 Jahren freigelegt.Triesen. (sm) Ein meist sechsköpfiges Archäologieteam führt seit Anfang März im Ortskern von Triesen eine Notgrabung durch. Auf der Parzelle in der Lindengasse möchte der Grundeigentümer ein Wohnhaus errichten.
Notgrabung in Tiesen

In kooperativer Abstimmung mit dem Bauherrn führt die Landesarchäologie Liechtenstein noch bis Anfang August Grabungen durch. Bereits vor knapp 20 Jahren wurden bei Böschungsarbeiten an dieser Stelle zwei Bestattungen gefunden. „Jetzt konnten wir weitere fünf Bestattungen freilegen, die aller Wahrscheinlichkeit nach aus der Zeit um 800 n.Chr. stammen. Weiters fanden wir Überreste von Strukturen, die in die mittlere bis späte Bronzezeit (1600 bis 1200 v.Chr.) zu datieren ist. Beweise dafür sind Knochen- und Keramikfunde, die aus diesem Zeitalter stammen“, berichtet Ulrike Mayr die Grabungsleiterin der Liechtensteiner Landesarchäologie.

Historischer Ortskern

Bei der Grabung in den beiden Zelten wurden auch zahlreiche spätmittelalterliche und neuzeitliche Funde gemacht. Nordöstlich des bestehenden Ökonomiebaus kamen mehrere ältere Mauern zum Vorschein. Sie dürften zu Gebäuden gehören, die im ausgehenden Mittelalter errichtet worden sind, ähnlich wie jene die sich in unmittelbarer Nähe des Objektes befinden. Eines davon fiel vermutlich einem Feuer zum Opfer. Beweise dafür sind neben verkohltem Holz unter anderem auch der Fund einer gut erhaltene Silbermünze der Stadt St. Gallen aus der Zeit um 1500 n. Chr. Die ersten Ergebnisse der Notgrabung dürften nach den verschiedensten Untersuchungen (anthropologisch, C 14, usw.) im kommenden Jahr vorliegen.

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