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Arbeitslosigkeit im August um 10,1 Prozent höher - auch Salzburg betroffen

355.643 Personen ohne Job
355.643 Personen ohne Job
Die Arbeitslosigkeit ist im Sommer weiter gestiegen. Ende August waren 355.643 Personen ohne Job, um 10,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent. Auch in Salzburg ist sie gestiegen.

“Die europäische und damit auch die österreichische Wirtschaft scheinen nach wie vor nicht nachhaltig in Schwung zu kommen”, resümiert Sozialminister Rudolf Hundstorfer.

Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen legte um 11,1 Prozent auf 292.321 zu, bei den Schulungsteilnehmern des AMS war der Anstieg um 5,5 Prozent auf 63.322 geringer. Allerdings stieg auch die Zahl der unselbstständig Beschäftigten um 0,7 Prozent auf rund 3.477.000 an.

“Es braucht zusätzliche Impulse”

Der Trend der letzten Monate hat sich auch im August fortgesetzt: Immer mehr Personen treten zusätzlich auf den österreichischen Arbeitsmarkt. Zum Ende des Sommers 2014 lag das Angebot an Arbeitskräften um 62.000 Personen über dem Vorjahr. Angesichts der beschränkten Nachfrage der Betriebe steigt in der Folge die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen, so das Sozialministerium.

“Um unser Wirtschaftswachstum und damit den Arbeitsmarkt wieder in Schwung zu bringen, braucht es zusätzliche Impulse wie eine deutlich spürbare Steuerentlastung zur Steigerung der Kaufkraft”, sagte Hundstorfer. Trotz der “vergleichsweise guten Situation in Österreich” bleiben die weiteren Aussichten für den Arbeitsmarkt “einigermaßen trübe”, so der Minister.

Österreich auf EU-Spitzenplatz

Im internationalen Vergleich bleibt der österreichische Arbeitsmarkt weiter vorne: Nach Eurostat-Definition betrug die Arbeitslosenquote in Österreich 4,9 Prozent. Damit lag Österreich gleichauf mit Deutschland am Spitzenplatz in der EU-Arbeitsmarktstatistik. Am höchsten war die Quote in Griechenland mit 27,2 Prozent und in Spanien mit 24,5 Prozent.

Arbeitsmarkt-Situation in Salzburg

Um 10,7 Prozent ist die Arbeitslosigkeit in Salzburg im August gestiegen – ein Zuwachs leicht unter dem österreichischen Durchschnitt von plus 11,1 Prozent. Damit waren im Bundesland 12.251 Personen, um 1.183 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres, arbeitslos gemeldet.

Dazu kommen 2.410 Personen (+13,4%), die an Schulungen oder Aus- und Weiterbildungsaktivitäten des AMS teilnehmen. Die Arbeitslosenquote beträgt nach nationaler Berechnungsmethode 4,7 Prozent (+0,4 Prozentpunkte) und ist damit die niedrigste bundesweit, deutlich vor Tirol und Oberösterreich.

Arbeitslosigkeit in Stadt steigt

Deutliche Unterschiede zeigen sich in den Regionen des Bundeslandes. Von den Innergebirgsbezirken konnte der Pinzgau sogar einen Rückgang um 3,6 Prozent melden, auch die Arbeitslosigkeit im Pongau (+7,2%) und im Lungau (+7,7,%) lag deutlich unter dem Landesschnitt. Ähnlich die Situation im Tennengau mit einem Plus von 7,9 Prozent. Stark gestiegen sind die Arbeitslosenzahlen dagegen in der Stadt Salzburg mit einem Plus von 16,3 Prozent und im Flachgau mit plus 14,1 Prozent. Etwas mehr als tausend von den knapp 1.200 zusätzlichen Arbeitslosen stammen damit aus dem nördlichen Zentralraum.

Langzeitarbeitslosigkeit steigt an

Mit plus 9,3 Prozent auf 2.058 Personen hat die Arbeitslosigkeit junger Arbeitskräfte unter 25 Jahre unter dem Schnitt der Gesamtarbeitslosigkeit zugenommen. Dagegen war bei den Älteren ab 50 Jahre mit plus 20,2 Prozent auf 3.139 Personen ein starker Zuwachs zu verzeichnen.
Im Zusammenhang mit der Problematik, ältere Arbeitslose wieder in Beschäftigung zu bringen, ist auch die Langzeitarbeitslosigkeit mit plus 49,5 Prozent kräftig gestiegen. Die Absolutzahl bewegt sich mit 411 Personen aber immer noch auf niedrigem Niveau.

Vom Arbeitslosenanstieg waren Männer mit einem Plus von 13,7 Prozent deutlich stärker betroffen als Frauen, bei denen die Zahl der Arbeitslosen um 7,5 Prozent zugenommen hat.

Anstieg in Österreich

Regional betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten in Wien (+14,4 Prozent), Oberösterreich (+12,5 Prozent) und Salzburg (+10,7 Prozent). Am geringsten war im August der Anstieg im Burgenland mit 5,7 Prozent, gefolgt von Vorarlberg mit 7,4 Prozent und Kärnten mit 7,9 Prozent.

Am Lehrstellenmarkt gab es eine leichte Verbesserung: Ende August standen 8.562 Lehrstellensuchende einem Angebot von 4.143 offenen Lehrstellen gegenüber. Damit lag die Zahl der Lehrstellensuchenden österreichweit um 1,9 Prozent unter dem Vorjahr und der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen um 0,5 Prozent darüber, die Lehrstellenlücke ist also etwas geschrumpft.

„Auf Basis der aktuellen Wirtschaftsprognosen wird auch in den nächsten Monaten keine Entspannung der Arbeitsmarktlage eintreten“, beschreibt AMS-Landesgeschäftsführer Siegfried Steinlechner die Erwartungen für das restliche Jahr. So seien auch die Stellenmeldungen der Unternehmen weiterhin rückläufig. (APA)

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