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Arbeitslosigkeit gestiegen – Vorarlberg mit geringster Zunahme

Vorarlberg mit der österreichweit geringsten Zunahme an Arbeitslosen.
Vorarlberg mit der österreichweit geringsten Zunahme an Arbeitslosen. ©VOL.AT/ Hofmeister
Bregenz, Wien - Die Zahl der Arbeitslosen ist per Ende Juni nach vorläufigen Daten im Vergleich zum Vorjahresmonat österreichweit um 5,8 Prozent gestiegen. Vorarlberg lag an der Spitze der Bundesländer mit den geringsten Arbeitslosenquoten.
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Mit 42.000 Personen ist im Juni die Beschäftigung von Älteren (ab 50 Jahren) zwar überdurchschnittlich stark gestiegen, aber auch die Arbeitslosigkeit ist in dieser Altersgruppe mit einem Zuwachs von 5.075 oder 10,9 Prozent auf 51.621 überdurchschnittlich hoch ausgefallen. Damit Österreich bei den Arbeitsmarktchancen auch für Ältere weiterhin vorne bleibt, sollen die Beschäftigungschancen von älteren und gesundheitlich eingeschränkten Menschen bis 2016 zusätzlich mit 750 Mio. Euro unterstützt werden, teilte das Sozialministerium am Montag weiter mit. 

Österreich habe weiterhin – und das seit 15 Monaten in Folge – die geringste Arbeitslosenquote in Europa. Österreich könne sich jedoch der europäischen Wirtschaftskrise nicht entziehen, und deshalb steige die Arbeitslosigkeit, kommentierte das Sozialministerium die jüngsten Arbeitslosenzahlen.

Vorarlberg profitiert vom Schweizer Franken

Regional betrachtet verzeichnete die Steiermark mit 11,1 Prozent vor dem Burgenland mit 10,7 Prozent und Niederösterreich mit 8,1 Prozent den stärksten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Vorarlberg hingegen profitierte vom starken Schweizer Franken (+2,1 Prozent Arbeitslosigkeit) und lag gemeinsam mit den Tourismusbundesländern Kärnten (+2,1 Prozent), Tirol (+2,7 Prozent) an der Spitze der Bundesländer mit den geringsten Arbeitslosenquoten.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit fiel im Juni bei Männern (+7,1 Prozent auf 117.156 Personen) erneut höher aus als bei Frauen (+4,4 Prozent auf 102.914). Wesentlich stärker stieg die Arbeitslosigkeit bei Ausländern (+13 Prozent). Jugendliche waren dagegen weniger stark von der Krise betroffen: Die Jugendarbeitslosigkeit stieg im Juni mit 4,4 Prozent unterdurchschnittlich und am Lehrstellenmarkt wuchs die Zahl der offenen Lehrstellen mit 4,0 Prozent noch immer etwas stärker als die der Lehrstellensuchenden mit 2,7 Prozent. Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit bleibe als wichtigste Zukunftsinvestition der zentrale Schwerpunkt der Arbeitsmarktpolitik, so das Ministerium.

Die starke Zunahme der Arbeitslosigkeit von Behinderten um 5,8 Prozent liege vor allem an der verstärkten Erfassung: Die vollständige Erfassung der Personen mit Behindertenpass werde seit Jahresbeginn vom AMS vorangetrieben. Nur wenn behinderte Arbeitslose erfasst werden, könnten AMS-Mitarbeiter auf ein reserviertes Budget zur Unterstützung für Behinderte in Höhe von 10 Mio. Euro zugreifen. Das bedeutet, dass die statistische Erfassung von Personen mit Behindertenpass vor 2012 noch nicht vollständig war und diese jetzt schrittweise vervollständigt wird.

Beschäftige von Leiharbeitsfirmen am stärksten betroffen

Am stärksten sind Beschäftigte von Leiharbeitsfirmen von der steigenden Arbeitslosigkeit betroffen: Mit 3.137 oder 14,7 Prozent stieg ihre Arbeitslosigkeit fast 10 mal so stark wie die Arbeitslosigkeit der direkt in der Industrie Beschäftigten (+353 oder +1,7 Prozent). Während Stammarbeiter dauerhaft beschäftigt werden, fallen Leiharbeiter sehr stark Auslastungsschwankungen und der schwächeren Industriekonjunktur zum Opfer, so die Begründung.

Die schwächere Konjunktur hat auch am Bau (+7,6 Prozent Arbeitslosigkeit) ihre Spuren hinterlassen. Auch im Gesundheits- und Sozialwesen stieg die Arbeitslosigkeit mit 9,0 Prozent stark an, vor allem bei gering qualifiziertem Personal, während diplomierte Kräfte nach wie vor stark gesucht werden. Handel (+3,2 Prozent) und Tourismus (+5,2 Prozent) waren unterdurchschnittlich vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen.

(APA; VOL.AT)

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