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Arbeitslose in der Pflege einsetzen

Im Zusammenhang mit dem Mangel an Pflegepersonal im Altenbereich hat die FPÖ vorgeschlagen, verstärkt Arbeitslose in diesem Bereich auszubilden.

Die Beschäftigung illegaler Pflegekräfte straffrei zu stellen, sei keine Dauerlösung. Illegales müsse illegal bleiben, die Landeshauptleute seien keine Laienrichter, so die Meinung der FPÖ zur angekündigten Generalamnestie für Pflegekräfte aus dem Osten. Anstatt etwas Illegales für straffrei zu erklären, sei es klüger, die Ostpflegehilfe auf legale Beine zu stellen, meint FPÖ-Spitzenkandidat in Vorarlberg, Bernhard Themessl laut ORF. Bis das Problem auf dem österreichischen Arbeitmarkt behoben sei, soll ein Saisonnier-Modell die illegalen Pfleghelfer in die Legalität heben.

In weiten Teilen der Bevölkerung ist Unsicherheit um nicht zu sagen Angst vor Begleiterscheinungen des Alters vorhanden, konkret ein Pflegefall zu werden bzw mit einem Pflegefall in der Familie konfrontiert zu werden. Der Staat hat die Rahmenbedingungen für soziale Sicherheit zu schaffen. Soziale Netze für jene angeboten werden, die Hilfe bzw die Solidarität der Gesellschaft benötigen – auch im Alter!

Die Diskussion in den letzten Wochen hat schonungslos die Defizite im Bereich der Pflege und Betreuung älterer Menschen aufgezeigt.

Situation in Österreich:

  • Pflege-Schwarzmarkt von 480 Mio Euro
  • 300 Mio Euro Pflegegeld “wandert” ins Ausland
  • dramatische Schieflage im Beschäftigungsverhältnis: auf ca 45 000 legal Beschäftigte im Pflegebereich kommen geschätzte 40 000 illegal tätige ausländische Pfleger

Situation in Vorarlberg:

  • nach Schätzungen derzeit etwa 600 Pflegekräfte aus Osteuropa tätig
  • leer stehende Betten in Pflegeheimen
  • Klagen über Verluste und Preisdumping
  • Klagen über mangelnde Qualitätskontrolle bei illegaler Pflege (Qualifikation nicht immer gegeben!)
In Vorarlberg sind wir in vielen Bereichen vorbildlich unterwegs: neben einem qualitativ hochwertigen Angebot an stationären Pflegeangeboten wird die häusliche Pflege durch eine hohe Dichte an örtlichen Krankenpflegevereinen, durch Mobile Hilfsdienste, Essen auf Rädern, örtliche Betreuungsangebote im Bereich der Nachbarschaftshilfe – und nicht zu vergessen die Hospizbewegung unterstützt.

Weiters sind bereits Angebote zur Unterstützung pflegender Angehöriger vorhanden, diese Angebote müssen allerdings weiter ausgebaut bzw erweitert werden (z.B. in Form teilstationärer Entlastungs-Angebote wie Stunden-, Tages- oder Nachtbetreuung, Urlaubs-Pflegebetten …).

Die stationäre Pflege und die ambulanten Pflegeangebote sind zwar auf hohem Niveau, aber für viele nicht mehr bezahlbar.

Diskrepanz zwischen Pflegegeld (derzeit € 1.562,– in der höchsten Stufe 7) und Tarifen für stationäre Pflege bzw Pflege zu Hause sind beträchtlich.

Als “Folge” davon sind in Vorarlberg geschätzte 600 illegal beschäftigte Pflegerinnen aus Osteuropa tätig – deshalb müssen auch hier die Alarmglocken läuten!

In diesem Zusammenhang wurde von uns Freiheitlichen bereits eine dringliche Anfrage an die zuständige Landesrätin Dr Greti Schmid gerichtet. Man darf gespannt sein, wie die Beantwortung hinsichtlich einer “Leistbaren Pflege für heimisches Personal” ausfallen wird.

Wichtige Weichenstellungen zur Behebung des Pflegenotstandes müssen allerdings auf Bundesebene erfolgen.

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