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Anzeige gegen Sutterlüty-Bauer zurückgezogen

Schwarzach – Nachdem bekannt wurde, dass anonyme Tierschützer auch den Schweinehaltungsbetrieb von Sutterlüty angezeigt hätten, dementiert nun Jürgen Sutterlüty, Geschäftsleiter von Sutterlüty, die Richtigkeit dieser Anzeige. VOL.at sprach mit dem Unternehmer über den betreffenden Schweinemastbetrieb und das Kaufverhalten der Konsumenten.
Interview mit Jürgen Sutterlüty
Gütesiegel-Dschungel täuscht den Konsumenten
Vorarlberg erfüllt Schweinefleischkriterien selten
"Zustände sind katastrophal"

Das Unternehmen Sutterlüty ist selbst entsetzt über die Dokumentation von Tierschützern in Vorarlberger Schweinemastbetrieben. „Unser Schweinemastbetrieb von Manfred Gstach wurde fälschlich auch angezeigt – aber inzwischen haben sich die Tierschützer bei uns und dem Bauern entschuldigt“, gibt Sutterlüty bekannt. Auch Landesveterinäre überprüften die Haltung der Schweine auf dem Hof in Rankweil konnten keine Mängel feststellen.

Jürgen Sutterlüty ist sehr bedacht darauf, dass die Marke ‚b‘sundrig‘ nicht nur den gesetzlichen Mindestanforderungen entspricht, sondern auch ethisch für das Tier vertretbar ist. Gelebte Nachhaltigkeit, obwohl dies erst in den Kinderschuhen stecken würde, wie der Unternehmer erklärt: „Wir wollen in den nächsten Jahren im Fleischbereich komplett auf Bio umsteigen, was jedoch Zeit braucht.“ Sutterlüty selbst würde nach eigenen Aussagen in die ausgewiesenen Betriebe gehen, um sich selbst von der Situation der Tiere zu überzeugen. Bei den anderen, konventionellen Fleischprodukten würde es sich ebenfalls um Betriebe mit ‚humanen‘ und Artgerechten Bestimmungen handeln. „Man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Nicht jeder Schweinemastbetrieb mit Spaltenboden muss so aussehen, wie die letzten Bilder aus Vorarlberg“, meint er weiter. Jedoch hätte dies auch damit zu tun, dass große Betriebe außerhalb Vorarlbergs ihren Fokus teilweise rein auf die Schweinezucht und –mast legen würden. „Damit sind diese Tiere keine ‚Mitläufer‘ irgendwo zwischen den anderen Hoftieren“, sagt Sutterlüty.

Höhere Preise – höhere Qualität

In erster Linie scheint dies nun eine Vertrauensangelegenheit zu sein. Aber nach Sutterlüty sind Kunden auch bereit höhere Fleischpreise für entsprechend höhere Haltebedingungen wie zum Beispiel Stroheinstreu zu zahlen. „Das beste Beispiel sind Eier, die noch vor Jahren auch aus Käfighaltung angeboten wurden – und nun, 15 Jahre später, kaufen bei uns 75 Prozent der Kunden Eier aus Bio- und Freilandhaltung“, schildert der Unternehmer gegenüber VOL.at. Somit könne man Kunden durch Regionalität in Kombination mit Transparenz und Information sehr wohl für die Sache gewinnen. „Wir haben hier eine sehr große Chance und ich finde es gut, wenn sich Menschen Gedanken über die Produkte mache, die sie konsumieren“, schließt Sutterlüty.

Video: Interview mit Jürgen Sutterlüty

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