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Anspruchslose Überlebenskünstlerin

Die vier Spirkenwälder-Schutzgebiete in Vorarlberg sind aufgrund ihrer Größe und Vielfalt von besonderer Bedeutung.

Zu finden ist die Spirke zumeist dort, wo andere Baumarten kein Überleben finden: An extrem nassen Standorten wie sie beispielsweise in Hochmooren vorkommen – oder aber an extrem trockenen Plätzen wie im Saminatal, in Innergamp, im Gamperdonatal oder im Brandnertal. Was die vier Vorarlberger Spirkenwälder- Schutzgebiete eint? Sie alle umfassen einen außergewöhnlichen Lebensraum, der in Österreich nur westlich des Fernpasses zu finden ist. „Die Vorkommen im Rätikon sind dabei von einzigartiger landschaftlicher Schönheit“, macht die Gebietsverantwortliche Cornelia Peter deutlich. Der Grund: Die Überlebenskünstlerin Spirke braucht wenig Nährstoffe und passt ihr Wachstum den sparsamen Rahmenbedingungen an. Der Stammdurchmesser einer über 100 Jahre alten Spirke ist daher selten dicker als 15 Zentimeter. Zum Vergleich: Der Stamm einer Fichte kann einen Durchmesser von eineinhalb Metern erreichen. „Spirken wachsen extrem langsam, werden selten groß – und bilden daher lückige Wälder mit ganz viel Licht“, erklärt Peter die schützenswerte Besonderheit. Wärmeliebende Pflanzen und Tiere profitieren von diesen speziellen Standortbedingungen.

Geringe Vorkommen Der Verbreitungsschwerpunkt der Spirke befindet sich in den Westalpen der Schweiz und Frankreich; Vorarlberg und Tirol zählen zur östlichen Verteilungsgrenze. Hierzulande kommen Spirkenwälder in den Natura-2000-Gebieten Fohramoos, Witmoos und Gadental sowie in kleinen Hochmooren am Rheintalhang und im Silikatgebiet des Montafons vor, die Spirkenwälder im gleichnamigen Natura-2000- bzw. Europaschutzgebiet im Rätikon sind aufgrund ihrer Größe und Vielfalt aber von besonderer Bedeutung. Die seltenen Baumschönheiten breiten sich hier auf einer Fläche von knapp 220 Hektar und einer Meereshöhe von 850 bis 1800 Metern aus.

Daten & Fakten

2000-Gebiete Spirkenwälder Größe: Saminatal (480 Hektar), Innergamp (45 Hektar), Gamperdonatal (12 Hektar), Brandnertal (105 Hektar)

Gemeinden: Nenzing, Frastanz, Bürserberg

Besonderheiten: Vorarlberg liegt an der östlichen Verbreitungsgrenze von Spirkenwäldern. Die Spirke gedeiht an Standorten mit extrem nassen oder trockenen Bedingungen und wächst daher sehr langsam und lückig. Die Artenvielfalt ist dadurch deutlich größer als beispielsweise in dichten und somit dunklen Buchenwäldern.

Online Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg 

Statement: „Die Vorkommen im Rätikon sind aufgrund ihrer Größe und Vielfalt von besonderer Bedeutung und von einzigartiger landschaftlicher Schönheit.“ Cornelia Peter Gebietsverantwortliche

 

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