Der zweite Anschlag ereignete sich nahe einer Tankstelle im zentralen Viertel Karrada. Dabei gab es der Polizei zufolge 18 Tote und 37 Verletzte. Die Anschläge trugen die Handschrift sunnitischer Extremisten wie der Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS).
Kommandanten im Nordirak berichteten unterdessen, die Jihadisten würden erneut das Sinjar-Gebirge belagern, um die dort versteckten Yeziden anzugreifen. Der jesidische Kommandant Dawud Jundi sagte der Nachrichtenagentur AFP, am Montag seien 300 IS-Kämpfer mit gepanzerten Fahrzeugen in die Dörfer am Fuß der Berge eingedrungen. Nun würden sie zu Fuß in die Berge aufsteigen, um die Yeziden aufzuspüren. Jundi klagte, es gebe noch rund 2000 Familien, deren Situation “sehr schlecht” sei. Zur Verteidigung stünden den Kämpfern nur leichte Waffen zur Verfügung.
Im Sommer hatte der Vorstoß der Jihadisten zehntausende Yeziden zur Flucht in die Sinjar-Berge gezwungen. Mit internationaler Unterstützung gelang es schließlich kurdischen Kämpfern, die meisten Jesiden aus den Bergen in Sicherheit zu bringen. Die Dschihadisten betrachten die Yeziden als “Teufelsanbeter” und drohen den Angehörigen der kleinen Religionsgemeinschaft mit dem Tod, wenn sie nicht zum Islam konvertieren. Am Dienstag hatte der UN-Vizegeneralsekretär für Menschenrechte, Ivan Simonovic, der IS-Miliz einen “versuchten Völkermord” an den Yeziden vorgeworfen.
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