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Anrainerparkplätze: Bezirk Innere Stadt beharrt auf System-Beibehaltung

Anrainerparken: Die Innere Stadt beharrt auf Beibehaltung des Systems
Anrainerparken: Die Innere Stadt beharrt auf Beibehaltung des Systems ©Bilderbox.com (Symbolbild)
Der Wiener Bezirk Innere Stadt wehrt sich nach wie vor gegen die Öffnung der Anrainerparkplätze. "Wir lassen uns nicht erpressen", sagte Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) bei einem Pressegespräch. Er sieht seine Haltung durch eine Evaluierung bestätigt, die der Bezirk durchführen ließ und deren Ergebnisse nun vorliegen.
Innere Stadt wehrt sich
Anrainerparken: Teils Aufhebung

Laut dieser liegt die Auslastung der Stellplätze bei rund 80 Prozent. Parkpickerl-Bezirke haben die Möglichkeit, bis zu 20 Prozent der Stellplätze für ihre Bewohner zu reservieren. Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) und Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, hatten im Mai angekündigt, dass dieses Exklusivrecht teilweise wieder aufgehoben werden soll.

So funktioniert das Anrainerparken

Zwischen 8.00 und 16.00 Uhr sollte jedermann auf den sogenannten Anrainerparkplätzen parken dürfen. Ursprünglich sollte die neue Regelung bereits im Herbst gelten, mehrere betroffene Bezirke wollen die Änderung aber nicht umsetzen.

“Ich sehe keinen Änderungsbedarf und das belegen auch diese Zahlen”, kommentierte Figl im Gespräch mit Journalisten die Ergebnisse der Evaluierung. Der Bezirk ließ die Auslastung der Bewohnerparkplätze in den Monaten Februar, Mai, Juli und September zu unterschiedlichen Zeitpunkten durch die Magistratsabteilung 67 (Parkraumüberwachung) beobachten. Gezählt wurde an je fünf Tagen pro Monat jeweils am Vormittag, zu Mittag und am Abend.

1.540 Bewohnerparkplätze in der Inneren Stadt

Insgesamt gibt es in der Inneren Stadt 1.540 Bewohnerparkplätze in knapp 150 Bewohnerparkzonen. Die durchschnittliche Auslastung aller Zonen liegt laut der Evaluierung bei rund 80 Prozent. Konkret lag die Auslastung inklusive Beanstandungen (also illegal abgestellter Autos, Anm.) bei 81,41 Prozent und exklusive Parksünder bei 78,83 Prozent. “Das ist ein guter Wert, der zeigt, dass die Bewohnerparkzonen sehr gut angenommen werden”, sagte Figl.

Vassilakou hatte argumentiert, dass die Parkplätze tagsüber oft nicht gebraucht würden. Laut der Evaluierung des Bezirks ist das Gegenteil der Fall: Die Ergebnisse zeigten, dass “die Auslastung gerade untertags am größten ist”, betonte Figl. In den Monaten Mai und September lag die Auslastung zwischen 11.00 und 13.00 Uhr bei fast 90 Prozent. Etwas geringer war sie im Februar und im Juli, was daran liege, dass in de kalten Jahreszeit keine Schanigärten in den Parkspuren stünden bzw. im Sommer viele auf Urlaub seien, argumentierte Figl.

Bezirksvorsteher Figl sieht “Spielraum für Optimierung”

“Spielraum für Optimierung” sieht der City-Chef sehr wohl. So liege die Auslastung in drei Zonen bei unter 50 Prozent. Die Hälfte davon könnte aufgelassen und in nachgefragtere Bezirksteile verschoben werden. Über Details soll die Verkehrskommission des Bezirks im Jänner beratschlagen. “Wir erwarten uns von der Vizebürgermeisterin, dass sie uns da nicht im Wege steht”, sagte Figl. “Mein Appell ist, dass wir hier als Bezirk diese Bewohnerparkplätze versetzen dürfen.”

Sorgen bereitet Figl auch die Vereinfachung der Beantragung des Parkpickerls für Unternehmer, der sogenannten Parkkarte. Seit Juni sei die Zahl der Parkkartenbesitzer um rund 60 Prozent auf rund 15.000 gestiegen. Durch die Änderung strömten Unternehmer aus anderen Bezirken in die Innere Stadt und erhöhten den allgemeinen Parkplatzdruck, kritisierte er.

(apa/red)

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