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Anleger werfen griechische Anleihen aus Depots

Ein Schuldenerlass würde dem griechischen Staat nicht unmittelbar helfen.
Ein Schuldenerlass würde dem griechischen Staat nicht unmittelbar helfen. ©AP
Ein Zeitungsbericht über angebliche Forderungen des IWF nach einem Schuldenerlass in Griechenland hat Investoren veranlasst, die Anleihen des Landes in hohem Bogen aus ihrem Bestand zu werfen. Der Risikoaufschlag für zehnjährige Papiere kletterte am Dienstag um einen Viertelprozentpunkt auf 10,92 Prozent. Die Rendite von Zwei-Jahres-Anleihen stieg sogar um 0,84 Prozentpunkte auf 20,37 Prozent.

Zuvor hatte die “Financial Times” berichtet, der Internationale Währungsfonds (IWF) dränge die Euro-Länder, dem Land einen Teil seiner Schulden zu erlassen. Ansonsten könne der IWF keine weiteren Hilfen mehr überweisen.

Nur “Optionen verdeutlicht”?

Der Zeitung zufolge hatte IWF-Europachef Poul Thomsen den Euro-Finanzministern bei ihrem jüngsten Treffen in Riga eine solche Warnung übermittelt. Grund dafür sei, dass der bisher anvisierte Budgetüberschuss wegen der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung voraussichtlich nicht zustande komme. Ein Etat-Defizit würde die Schuldentragfähigkeit aber weiter untergraben.

Insider der laufenden Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern sagten der Nachrichtenagentur Reuters, der IWF habe nicht auf einen Schuldenerlass der Euro-Länder gedrängt. Thomsen habe lediglich “die Optionen verdeutlicht”. In der Vergangenheit habe Thomson außerdem argumentiert, so lange die Schuldenlast gering sei, sei ein Schuldenerlass nicht nötig. Ein Schuldenerlass würde dem griechischen Staat nicht unmittelbar helfen, weil er die Kredite der Euro-Partner und des Euro-Stabilisierungsfonds EFSF erst ab dem Jahr 2020 tilgen muss.

(APA)

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