Der Forderung der Armenier, ihre Verfolgung im Osmanischen Reich als “Völkermord” anzuerkennen, verschloss sich die türkische Regierung aber erneut. “Alles auf ein einziges Wort zu reduzieren”, und die Verantwortung pauschal “nur auf die türkische Nation” abzuwälzen, sei “rechtlich und moralisch problematisch”, erklärte Davutoglu. Doch der vergleichsweise versöhnliche Ton der Erklärung hebt sich ab von Ankaras scharfer Reaktion auf Papst Franziskus, der in seiner Messe im Petersdom zum 100. Jahrestag des Massenmords am vorvergangenen Sonntag die Armenier als Opfer des ersten Genozids des 20. Jahrhunderts bezeichnet hatte.
Der osmanischen Armenier werde am kommenden Freitag mit einer religiösen Zeremonie im Armenischen Patriarchat in Istanbul gedacht werden, hieß es in einer Mitteilung Davutoglus weiter.
Nach Darstellung der Armenier starben bis zu 1,5 Millionen Armenier im Zuge einer gezielten Vernichtungskampagne des Osmanischen Reiches. Die Türkei bestreitet dagegen, dass es sich um einen Völkermord handelte und spricht von einigen hunderttausend Toten infolge von Kämpfen und Hungersnöten während des Krieges. Das Europaparlament bezeichnet die Ereignisse schon seit 1987 offiziell als Völkermord. Die EU-Kommission vermeidet dagegen den Begriff Völkermord.
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