AA

Angebliche Verschwendung in Vorarlberger Krankenhäusern – Dornbirn kontert

Die Stadt Dornbirn wehrt sich gegen die Vorwürfe, dass die Zusammenarbeit mit den Landeskrankenhäusern nicht funktioniere.
Die Stadt Dornbirn wehrt sich gegen die Vorwürfe, dass die Zusammenarbeit mit den Landeskrankenhäusern nicht funktioniere. ©Stadt Dornbirn
Die Stadt Dornbirn reagiert auf einen Bericht der Wirtschaftspresseagentur und betont, dass die Kooperation zwischen dem Dornbirner Stadtkrankenhaus und den Landeskrankenhäusern sehr wohl funktioniere. Aus der Vorarlberger FPÖ kommt derweil weitere Kritik an der Abstimmung der Spitäler.
Millionen-Verschwendung in Krankenhäusern?
andrea-kaufmann
andrea-kaufmann
“Selbstverständlich sehen wir unser Krankenhaus als Teil der landesweiten Spitallandschaft”, sagte Dornbirns Bürgermeisterin Andrea Kaufmann am Freitag in einer Aussendung zu den Vorwürfen, dass das Stadtkrankenhaus Dornbirn unzureichend mit der KHBG zusammenarbeite. Das Dornbirner Spital trage erheblich zur hochwertigen medizinischen Versorgung im unteren Rheintal bei. Man stehe laufend im Gespräch mit dem Land Vorarlberg, mit dem “Ziel einer zukunftsorientierten Planung”, so Kaufmann weiter.
Auf die Vorwürfe
, dass die Zusammenarbeit in betriebstechnischen Fragen und bei den Zukunftsinvestitionen am Stadtkrankenhaus nicht funktioniere, wodurch Millionen-Beträge verschwendet würden, reagiert man in Dornbirn daher mit Überraschung.

Ruepp: OP-Säle und Landeplatz absolut notwendig

martin-ruepp
martin-ruepp
Gerade der Neubau des Hubschrauber-Landeplatzes und die neuen OP-Säle seien absolut notwendig. Die Investitionen seien “im Interesse der Bevölkerung”, da sie die nachhaltige medizinische Versorgung sicherstellen würden, meinte Vizebürgermeister und Krankenhausreferent Martin Ruepp. Entscheidungen zu anderen Einrichtungen, etwa die hausinterne Küche oder die Sterilisation des OP-Bestecks, seien genauestens untersucht worden, ehe die Modernisierungen beschlossen wurden.

Kaufmann: Dornbirner stehen zu ihrem Krankenhaus

Dornbirn sei an die vom Land vorgegebenen regionalen Strukturpläne gebunden. Entscheidungen über Investitionen und sogar Anstellungen von Primarärzten müssten von der Gesundheitsplattform abgesegnet werden. “Wir werden mit dem Land auch weiterhin die Planungen für eine optimale medizinische Versorgung unserer Bevölkerung fortsetzen und sind durchaus bereit, das Angebotsspektrum mit der Vorarlberger Spitalslandschaft abzustimmen”, sagte Kaufmann. Allerdings würden die Dornbirner und Dornbinerinnen zum eigenen Krankenhaus stehen. “Erst kürzlich wurde das Krankenhaus der Stadt Dornbirn, landesweit einzigartig, nach KTQ zertifiziert. Eine gut aufeinander abgestimmte Planung muss das gemeinsame Ziel der politischen Vertreter von Land und Stadt sein.”

Vorarlberger FPÖ appeliert an Bernhard

hubert-kinz
hubert-kinz
“Die mangelnde Zusammenarbeit zwischen dem Krankenhaus Dornbirn mit den landeseigenen Krankenhäusern, die schwer ins Geld geht, kann nicht weiter so hingenommen werden”, sagte FP-Gesundheitssprecher Hubert Kinz. Im Ist-Zustand ginge viel Geld verloren, das man eigentlich zur Versorgung der Patienten brauche.

Gerade im Gesundheitsbereich würden die Kosten explodieren: “Wenn man nun sieht, welch Einsparungspotential durch eine bessere Abstimmung und Vernetzung allein in Vorarlberg möglich wäre, dann kann man sich in etwa vorstellen, welch Potential durch eine dringend notwendige Reform in Österreich vorhanden wäre”, meinte Kinz. Für das Gesundheitswesen im Land trage ÖVP-Landesrat Christian Bernhard die Verantwortung, den Kinz zum “entschlossenen Handeln” auffordert.

Bernhard kann Vergeudung nicht erkennen

Dieser reagierte dann am Donnerstagnachmittag auch prompt. “Gerade in den letzten Wochen und Monaten hat sich da viel getan”, sagte Bernhard. Man sei daher “auf einem guten Weg, gemeinsam Ziele und Maßnahmen durch verbesserte Kooperationen umzusetzen.” Es sei korrekt, dass die Zusammenarbeit zwischen der Krankenhausbetriebsgesellschaft und dem Dornbirner Stadtkrankenhaus bisher intensiver hätte sein können. Mittlerweile hätte diese Situation sich aber geändert.

Hubschrauberlandeplatz “die richtige Entscheidung”

christian-bernhard
christian-bernhard
Bernhard verweist in diesem Zusammenhang auch auf die im Zuge des Finanzausgleichs beschlossene 15a-Vereinbarung, die verbindliche Kostendämpfungen im Gesundheitssystem vorsieht. “Die Landeskrankenhäuser und das Stadtspital sind da zu gemeinsamen Maßnahmen und zu einer intensiveren Kooperation praktisch verpflichtet”, so der Landesrat. Jetzt gehe es an die Umsetzung. Für das Frühjahr 2017 überlege man einen regionalen Strukturplan, der auch die intensivere Zusammenarbeit der beiden Träger beinhalten werde.

Den Vorwurf der Verschwendungen in Millionenhöhe kann Bernhard nicht erkennen. Auch zum Thema Hubschrauberlandeplatz bezieht der Landesrat Stellung: “Bei einem Krankenhaus in dieser Größe ist diese Entscheidung für die Zukunft die richtige.”

(Red.)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Dornbirn
  • Angebliche Verschwendung in Vorarlberger Krankenhäusern – Dornbirn kontert