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Angeblich Friedmans Kokainkonsum belegt

Die Analyse der vom Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, abgegebenen Haarprobe hat ergeben, dass er gelegentlich Drogen konsumiert hat.

Die Analyse der vom Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman (CDU), abgegebenen Haarprobe hat laut einem Zeitungsbericht ergeben, dass der TV-Moderator gelegentlich Drogen konsumiert hat. Die „Bild“-Zeitung berichtete am Montag unter Berufung auf Justizkreise, dass die Haarprobe Spuren von Kokain aufweise. Ein Sprecher der Berliner Justiz sagte dazu auf Anfrage nur, dass er sich zu Einzelheiten des Verfahren nach wie vor nicht äußern werde.

Laut „Bild“ wird Friedmans Kokainkonsum in einem vierseitigen Gutachten als „mäßig“ und „gelegentlich“ eingestuft. Die Gutachter gingen aber davon aus, dass der TV-Moderator länger als sechs Monate Kokain genommen habe, hieß es. Justizsprecher Björn Retzlaff sagte dazu, man werde die Öffentlichkeit erst dann wieder informieren, wenn es der Stand der Ermittlungen zulasse. „In das Verfahren muss wieder Ruhe einkehren, damit die Staatsanwaltschaft ihre Arbeit tun kann“, sagte Retzlaff.

Kritiker werfen den Berliner Ermittlern vor, in dem Drogen-Verfahren gegen den Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland unverhältnismäßig hart vorgegangen zu sein. Der Herausgeber und Chefredakteur der Wochenzeitung „Die Zeit“, Ex-Kulturminister Michael Naumann (SPD), sprach im Nachrichtensender „n-tv“ von einem „Skandal“. Der ermittelnde Staatsanwalt habe offenkundig einige Medien im Voraus informiert. Dabei gehe es um einen Verdacht, der noch gar nicht erwiesen sei, betonte der frühere Kulturstaatsminister.

Justizsprecher Retzlaff wies dies zurück. Seine Behörde habe die Medien nur auf Anfrage informiert, betonte er. Man habe damit im Rahmen des Landespressegesetzes gehandelt. Der Sprecher räumte ein, dass es bereits im März Berichte über die Berliner Ermittlungen gegen einen osteuropäischen Zuhälterring gegeben habe. Dabei sei aber der Name Friedmans nicht gefallen. Die Durchsuchungen der Wohnung und der Kanzlei des auch als Rechtsanwalt tätigen Moderators am 4. Juni in Frankfurt am Main sei offenbar durch Augenzeugen bekannt geworden.

Die Ermittler hatten dabei mehrere Kuverts mit Kokainresten gefunden. Sie waren laut Medienberichten auf Grund von Aussagen Prostituierter aus dem Verfahren gegen die Zuhälter auf Friedman aufmerksam geworden.

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