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Andelsbucher Betriebe luden zum Kennenlernen ein

Das 1. Weilerfest der Betriebe in Andelsbuch war ein voller Erfolg: 700 interessierte BesucherInnen.
Das 1. Weilerfest der Betriebe in Andelsbuch war ein voller Erfolg: 700 interessierte BesucherInnen. ©Gemeinde Andelsbuch/Emanuel Sutterlüty, Bregenzerwald Fotografie
Ganze 110 Unternehmen gibt es in Andelsbuch. In der neuen Veranstaltungsreihe „MITANAND werken & wirken“ stellen sie sich bei Weilerfesten ungezwungen vor. Den Anfang machten am 20. Mai die zwölf Betriebe im Ortsteil Bühel mit einem spannenden Blick hinter die Kulissen – gemütliches Beisammensein und Gewinnspiel inklusive.

Vom Kieswerk bis zur Künstlerin, vom Landwirt bis zur Tischlerei, vom Autohaus bis zum Kraftwerk – so breit gestreut sind die Branchen im Weiler Bühel, und so bunt war auch das Weilerfest am 20 Mai.

Gewinnen vom Gemälde bis zur Ziege

Auch die am Abend verlosten Preise, die von den Betrieben des Weilers zur Verfügung gestellt wurden, waren entsprechend vielfältig: fünf Kubikmeter Beton und eine Fuhre Kies gab es vom Betonwerk und vom Kieswerk, das Steinwerk stellte einen Bregenzerwälder Naturstein nach Wahl zur Verfügung. Ein Gemälde gab es von Künstlerin Sylvia Ritter zu gewinnen, ihr Mann, Inhaber des technischen Büros Ritter, spendierte ein Strommessgerät.

Der Gewinn von Feuerstein DER Bau war eine Schubkarre, Massivholz zum Bau eines Bettes stellte Moor & Moor zur Verfügung, einen Beistelltisch die Tischlerei Geser. Von den VKW gab es Eintrittskarten für zwei Kinder und zwei Erwachsene für den Waldseilpark Golm, von Simeoni Metallbau eine Feuerschale. Der wohl ungewöhnlichste Preis: Eine trächtige Ziege von der Landwirtschaft Wirth – also praktisch zwei Ziegen.

Das Weilerfest als Hauptgewinn

Ein Gewinn für alle – Betriebe und Besucher – waren definitiv die Betriebsbesichtigungen. Denn wer kennt schon alle Betriebe, selbst im eigenen Dorf, so richtig? Da war der Blick hinter die Kulissen sehr willkommen. Die Unternehmerinnen und Unternehmer erzählten, was sie bewegt und antreibt, und die Besucherinnen und Besucher konnten live sehen, wie in den Betrieben gearbeitet wird. Für die Kleinen besonders anziehend war der Streichelzoo bei der Landwirtschaft Wirth.

Regionale Unternehmen als Zukunftsfaktor

Die Unternehmerinnen und Unternehmer ihrerseits freuten sich über die Gelegenheit, Wertschätzung und Verständnis für das Unternehmertum zu schaffen und die vielfältigen Berufe und regionalen Arbeitsplätze in der eigenen Gemeinde bekannt zu machen. Schließlich sind Betriebe innerhalb der Gemeinde immens wichtig für ein aktives Dorfleben und eine gute Infrastruktur: Sie bieten einerseits regionale Einkaufsmöglichkeiten, Waren und Dienstleistungen mit kurzen Transportwegen und andererseits attraktive Arbeitsplätze in der Region – damit müssen weniger Menschen weite Wege zum Arbeitsplatz in Kauf nehmen, was nicht zuletzt auch die Umwelt schont. So bleibt auch die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde erhalten.

Vielfältige Berufsmöglichkeiten

Die Berufsbilder in den Büheler Unternehmen sind tatsächlich noch viel weiter gestreut, als man vielleicht auf den ersten Blick annehmen würde. 37 verschiedene Berufe und 98 Arbeitsplätze sind allein in diesem Weiler vertreten, vom handwerklichen über den technischen bis zum organisatorischen Bereich. Die Berufe des Natursteinmaurers und das Natursteinrichters sind in Österreich schon seit Jahren gar keine Lehrberufe mehr – sie werden im Steinwerk Andelsbuch individuell ausgebildet.

Für jeden Beruf wurde für die Veranstaltung ein Berufsinfoblatt erstellt. Dadurch entsteht über die Jahre eine Sammlung aller Andelsbucher Berufe. Die Infoblätter werden in der Gemeinde aufgelegt und den Schulen im Umkreis für ihren Berufsorientierungsunterricht zur Verfügung gestellt.
Idee sofort breit getragen

Die Idee für die Weilerfeste entstand vor gut einem Jahr bei einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses: Den Mitgliedern wurde im Gespräch klar, dass sogar sie nicht alle 110 Betriebe im Detail kannten. Das sollte sich ändern. Gewünscht war ein Format, bei dem kleine und große Betriebe auf einer Ebene stehen und alle Branchen dabei sind, auch die Landwirtschaften. Die Betriebsbesichtigungen sollten außerdem zu Fuß machbar sein. Die Wahl fiel deswegen auf Weilerfeste, die als weiteren Vorteil das nachbarschaftliche Beisammensein fördern. Von den Betrieben im Dorf gab es sofort breite Zustimmung, die Organisation konnte losgehen.

Erfolgreicher Auftakt in Bühel

Jedes halbe Jahr soll ab sofort ein solches Fest in einem Andelsbucher Weiler stattfinden. Den Anfang machte mit Bühel ein Weiler, in dem sich in jüngster Zeit besonders viel getan hat – unter anderem mussten Betriebe wegen des neuen Umfahrungstunnels umbauen und übersiedeln. Auch an der Ausrichtung sind übrigens Andelsbucher federführend beteiligt: Organisiert wurde die Veranstaltung von Doris Fisar vom Andelsbucher Unternehmen mprove, die Bewirtung übernahm Andreas Meusburger mit der Wälder Partycrew, ebenfalls ein Unternehmen im Ort.

 

Die teilnehmenden Betriebe im Weiler Bühel:

Atelier Sylvia Ritter-Helbock und Technisches Büro Ritter:

Ein Gebäude – ein Ehepaar – zwei Unternehmen: Das Technische Büro Ritter befasst sich mit der Planung von Energieprojekten. Beim Weilerfest wurde unter anderem das eigene Strohballenhaus und ein Solarmodell präsentiert. Sylvia Ritter-Helbock ist als Kunstmalerin tätig und zeigte eine Bilderausstellung.

Betonwerk Bregenzerwald:

Bis zu 75 Kubikmeter Beton werden hier pro Stunde gemischt, in hunderten Telefonaten am Tag wird die optimale Verteilung und Logistik organisiert. Entsprechend vielfältig sind die Berufsbilder: von DisponentIn über LaborantIn bis zu MischmeisterIn.

Feuerstein DER Bau:

„Dauerhafter Erfolg ist nur im Team möglich“, so ein Leitsatz des Bauunternehmens. Gebaut wird jede Art von Gebäude, vom Wohnhaus bis zur Landwirtschaft. Die Zahl der MitarbeiterInnen ist seit 2011 von 20 auf 30 gestiegen: HochbaupolierInnen, KranfahrerInnen, FacharbeitreInnen und Lehrlinge arbeiten derzeit bei DER Bau, dazu kommen 15 LeiharbeiterInnen.

Simeoni Metallbau:

Was als Ein-Mann-Unternehmen in einer Garage begann, ist heute ein Unternehmen mit 20 MitarbeiterInnen und vier Lehrlingen. Gemacht wird alles aus Metall, von Treppen über Arbeitsplatten bis zu Skulpturen – sogar Möbel für die Uni in Boston. „Mein Beruf gefällt mir, weil er mich erfüllt – mit Vielfalt, Technik und Design“, so Firmengründer Harald Simeoni.

KFZ Scalet

Neun Berufe unter einem Dach: KFZ-TechnikerIn, KFZ-ElektronikerIn, KFZ-SpenglerIn, WerkstattmeisterIn, FahrzeugaufbereiterIn, LageristIn, Bürokauffrau/-mann, VerkäuferIn, GeschäftsführerIn. Autos waren schon immer die Leidenschaft von Manfred Scalet – später kam auch noch die für Motorräder dazu.

 Kieswerk Andelsbuch

Das Kieswerk Andelsbuch wurde schon 1970 gegründet und steht bis heute in heimischem Besitz. Produziert werden Sande, Betonkiese, Rundkorn und Bruchschotter mit verschiedensten Körnungen. Zudem recycelt das Kieswerk Kies, Steine, Aushub und Humus. Auf Nachhaltigkeit wird Wert gelegt, dazu gehören auch kurze Transportwege.

Landwirtschaft Familie Wirth

Die Landwirtschaft mit Alpbetrieb wird schon in vierter Generation als Familienbetrieb geführt. Norbert Wirth mag an seiner Arbeit besonders die Verbundenheit zur Natur und zu den Tieren: „Ich habe es in den Genen“, sagt er. Und das merkt man unter anderem an den zahlreichen Auszeichnungen für den Betrieb. Milchprodukte und Fleisch werden in der Landwirtschaft Wirth hergestellt.

Moor & Moor

Die Tischlerei mit Standorten in Bregenz und Wien produziert und verkauft Betten. Vier TischlerInnen und VerkäuferInnen sind im Betrieb beschäftigt.

Steinwerk Andelsbuch

Von der Mauer an der Arlberg-Passstraße bis zur Steinskulptur – im Steinwerk wird alles aus Bregenzerwälder Kalkstein gemacht, faire Arbeitsbedingungen und kurze Transportwege inklusive. Von den fünf Berufen im Unternehmen sind zwei kein Lehrberuf mehr in Österreich: NatursteinmaurerInnen und NatursteinrichterInnen werden individuell im Betrieb angelernt. Das Steinwerk habe schon so ziemlich alles aus Stein gebaut, sagt Geschäftsführer Stefan Mayer, außer eine Ritterburg. „Das würde mich noch sehr reizen!“

Tischlerei Geser

Der Familienbetrieb besteht bereits seit 1965, 1995 hat Diedo Geser den Betrieb von seinem Vater übernommen. „Mein Beruf gefällt mir, weil ich gemeinsam mit meinen Kunden viele Ideen umsetzen und Feinheiten heraustüfteln kann“, sagt er. Acht Mitarbeiter arbeiten im Betrieb, auch zwei Lehrlinge. Neben handwerklichem Geschick und räumlichem Vorstellungsvermögen sind Hausverstand und Freude an der Arbeit wichtige Voraussetzungen für die Arbeit als Tischler.

Vorarlberger Kraftwerke

Der Energieanbieter Vorarlberger Kraftwerke beschäftigt in Vorarlberg rund 1.200 MitarbeiterInnen. Das Kraftwerk Andelsbuch war in der österreichisch-ungarischen Monarchie eines der größten und modernsten im Land. Obwohl es im Laufe der Jahrzehnte immer wieder erneuert, umgebaut und erweitert wurde, hat es seinen unverwechselbaren Charakter bis heute bewahrt.

 

Quelle: mprove

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