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"Altenbetreuung und Pflege nach Maß"

Landesrätin Schmid: Case Management bis Jahresende im ganzen Land.
Landesrätin Schmid: Case Management bis Jahresende im ganzen Land. ©vlk
Eine äußerst positive Zwischenbilanz zur Umsetzung des Case Management in Vorarlberg präsentierte Soziallandesrätin Greti Schmid am Mittwoch, 6. August 2014, im Seniorenhaus Schützengarten in Lustenau. Bis Jahresende sollen die letzten Lücken geschlossen sein, sodass dann dieses Instrument, mit dem eine bestmögliche Versorgung für pflege- und betreuungsbedürftige Menschen und deren Angehörige sichergestellt werden kann, flächendeckend in allen Gemeinden des Landes zur Verfügung steht.

In Zusammenarbeit mit den Gemeinden, den ambulanten Diensten und der connexia ist es in den letzten drei Jahren gelungen, Case Management erfolgreich zu etablieren. “Wir haben schon sehr früh gemerkt, dass wir damit Druck von den Pflegeheimen nehmen können, weil noch mehr Menschen ihrem Wunsch entsprechend zu Hause im gewohnten Umfeld gepflegt und betreut werden können”, sagte Landesrätin Schmid.

“Hilfe zur Selbsthilfe”

Das Case Management (Fallbegleitung) bietet pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen in ihrer Gemeinde eine qualifizierte Beratung, Weitervermittlung und Begleitung. Dabei wird ein individuelles, bedarfsorientiertes Versorgungspaket gemeinsam geplant, umgesetzt und laufend angepasst. Aufdiese Weise wird sowohl eine Unter- als auch eine Überversorgung verhindert und die ambulante Betreuung und Pflege gestärkt. Im Vordergrund stehen dabei der Grundsatz “Hilfe zur Selbsthilfe” und die Förderung von Selbstbestimmung und Selbstverantwortung , erläuterte Schmid: “Wesentlich ist, dass vorrangig die Ressourcen des Menschen, seiner Angehörigen und seines Umfeldes berücksichtigt und aktiviert werden, damit ein Verbleiben im gewohnten Umfeld möglichst lange möglich ist.”

Angebot in 87 Gemeinden

Aktuell gibt es das Angebot des Case Managements in 87 Gemeinden, es steht somit bereits 92 Prozent der Vorarlberger Bevölkerung zur Verfügung, so connexia-Geschäftsführer Martin Hebenstreit. Im Case Management arbeiten inklusive der Stellvertretungen landesweit bei 23 Trägern über 30 Fachkräfte als Case Managerinnen und Case Manager. 2013 wurden im Rahmen des Case Management 1.782 Menschen beraten und begleitet, dafür wurden über 20.000 Leistungsstunden erbracht. Insgesamt konnten 1.196 Betreuungen abgeschlossen werden. Von den Ende 2013 betreuten Menschen waren 60 Prozent über 75 Jahre alt und knapp 30 Prozent 85 Jahre und älter.

Aus der Gemeindepraxis berichtete der Lustenauer Sozialabteilungsleiter Markus Rusch. Dort wurde im Juli 2011 die Servicestelle für Betreuung und Pflege eingerichtet, die auch das Case Management durchführt. Die Stelle ist multiprofessionell ausgerichtet, eine diplomierte Pflegefachkraft und eine Sozialarbeiterin beraten und begleiten die Klientinnen und Klienten. Die Nachfrage steigt. Im Jahr 2013 nahmen 323 Bürgerinnen und Bürger das Angebot in Anspruch, im Vorjahr waren es 284.

(APA)

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