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Vom Spielzeug zur vermissten Person

©ÖRHB
Vereine im Fokus: Österreichische Rettungshundebrigade – Landesgruppe Vorarlberg Altach (can) Die Landesgruppe Vorarlberg der Österreichischen Rettungshundebrigade hat ihren Sitz in Altach, wobei die Mitglieder aus dem ganzen Land stammen. Der letzte Sucheinsatz fand am 21.
ÖRHB - LG Vbg.

August statt – dabei wurde der Verein von der Bundespolizei um Unterstützung nach einer 57-jährigen Abgängigen ersucht. Sieben Hundeführerteams und fünf Helfer waren sechs Stunden im Einsatz. Doch nicht nur Einsatzkräfte, sondern auch Privatpersonen können sich jederzeit unter der Notrufnummer 012 88 98 zwecks Suche nach vermissten Personen an die ÖRHB wenden.

Die Hunde sind ausgebildet in Flächen- und Trümmersuche. Unter Flächensuche versteht man die Suche in allen Geländeformen außer in hochalpinem Gebiet. Die Trümmersuche beinhaltet alles, wo Personen verschüttet wurden. Wie z. B. nach Erdbeben, Explosionen, Erdrutschen, Einstürzen, Murenabgängen usw. 

Einmal wöchentlich trainieren die 16 Hundeführer mit ihren Rettungshunden auf dem Trainingsplatz. Dabei werden die Vierbeiner in Gehorsam und Geschicklichkeit trainiert. Die Hunde lernen auch Gefahrensituationen zu erkennen. Beispielsweise laufen die Hunde über eine Wippe und lernen nach dem diese kippt stehen zu bleiben und erst beim Hinweis durch den Hundeführer weiter zu laufen. Bei den Trainings wird „spielen“ großgeschrieben, denn „die Hunde suchen die vermissten Personen, weil sie wissen, dass sie beim Finden ihr heißgeliebtes Spielzeug erhalten“, erklärt Einsatzleiter Fritz Gruber. Ist die vermisste Person gefunden, muss der Hund zu dieser mindestens einen halben Meter Abstand halten und so lange bellen, bis der Hundeführer kommt.

Mindestens alle 15 Monate müssen sich die Teams einer neuerlichen Prüfung nach internationalen Standards unterziehen. Bei der letzten Prüfung schafften es die Vierbeiner der Landesgruppe Vorarlberg auf einem sehr anspruchsvollem Gelände von 30.000 m2 in durchschnittlich 8 Minuten zwei versteckte Personen und auf einem Gelände von 40.000 m2 drei Personen in durchschnittlich 12 Minuten zu finden. Die Teamfähigkeit wird im Verein sehr groß geschrieben, denn bei Einsätzen müssen sich alle zu hundert Prozent aufeinander verlassen können.

„Helfer“ sind Personen, die die Hundeführer bei der Ausbildung der Vierbeiner unterstützen und im Einsatzfall die Kommandanten der Teams sind. Diese werden vom Verein gesucht und sind herzlich willkommen. Voraussetzungen sind: gerne mit Hunden zu arbeiten, körperliche und psychische Belastbarkeit, Interesse an Erster Hilfe, Funk und Orientierung usw.

Ebenso wird vom Verein ein neuer Trainingsplatz zur Erhaltung des hohen Niveaus gesucht. Dieser sollte mindestens zweieinhalb Hektar groß sein und im Bereich des Rheintales liegen sowie mit Strom und Wasser erschließbar sein, damit auch der Möglichkeit zum Bau eines eigenen Vereinsheimes nichts mehr im Wege steht. Kontaktaufnahme unter T: 0664/5155457

Umfrage: Was gefällt Ihnen am Verein?

BU 1: Fritz Gruber, Landeseinsatzleiter (50):

Das Arbeiten mit Hunden und Hundeführern sehe ich als Herausforderung. Ich habe Freude daran etwas Sinnvolles zu tun und dadurch anderen helfen zu können.

BU 2: Andrea Lux, Landesausbildungsreferentin (44):

Es ist toll zu sehen, was ein Hund alles leisten kann. Die Nase eines Hundes kann auch heute noch durch kein technisches Gerät ersetzt werden.

BU 3: Noomi King (23)

Mir gefällt die sinnvolle Beschäftigung des Hundes, welche für andere Menschen eine Hilfe sein kann. Auch die Arbeit im Team ist toll.

Factbox:

1966 ist das Gründungsjahr der Österreichischen Rettungshundebrigade.

1986 wurde die Landesgruppe Vorarlberg gegründet

20 Mitglieder hat der Verein, davon 16 Hundeführer

4 Einsätze waren es bislang im heurigen Jahr

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