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Mehr als ein Freizeitunfall pro Minute in Österreich

Hohes Unfallrisiko in der Freizeit in Haushalt und Sport
Hohes Unfallrisiko in der Freizeit in Haushalt und Sport ©KFV
Knapp drei Viertel aller 813.000 Unfälle im vergangenen Jahr 2011 in Österreich haben sich zu Hause, in der Freizeit oder beim Sport ereignet.

Damit haben Freizeitunfälle nach wie vor den mit Abstand größten Anteil am Unfallgeschehen in Österreich. Wie die aktuell veröffentlichte  KFV Freizeitunfallstatistik zeigt, liegen die Zahlen der Heim-, Freizeit und Sportunfälle konstant hoch. 
 
Rund 813.000 Menschen verunglückten in Österreich im Jahr 2011 bei Unfällen (2010: 824.000). Rund drei Viertel aller Unfälle (2011: 601.800 Unfälle) ereignen sich zu Hause, in der Freizeit oder beim Sport. „Während die Verkehrs- und Arbeitsunfälle in den vergangenen Jahren zurückgegangen sind, sind in den Lebensbereichen Heim, Freizeit und Sport die Zahlen konstant hoch“, erläutert DI Alexandra Kühnelt-Leddihn, Bereich Präventionsberatung im KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit).

So entfielen von den 813.000 Unfällen nur 20 Prozent auf das Arbeits- bzw. Schulumfeld und rund sechs Prozent auf den Verkehr. Für 2.455 Menschen endeten Unfälle im Jahr 2011 tödlich (davon 1.783 Tote bei Heim-, Freizeit- und Sportunfällen). „Das bedeutet, statistisch gesehen sterben jeden Tag in Österreich beinahe fünf Menschen bei Unfällen, die bei ihnen zu Hause, in ihrer Freizeit oder beim Sport passieren.“ so Kühnelt-Leddihn.

Gefährliche Freizeit für Senioren

Besonders alarmierend ist die Anzahl der Unfälle von Senioren ab einem Alter von 65 Jahren im Heim-, Freizeit- und Sportbereich. Rund 142.500 Senioren verunfallten im Jahr 2011 so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. Allein 679 Menschen ab 65 Jahren starben durch die Folgen eines Sturzes im Jahr 2011. Typische Unfälle der Senioren sind Ausrutschen im Bad oder Stolpern über Stufen. „Viele Unfälle wären mit einfachen Mitteln, etwa durch die Beseitigung oder Sicherung von Gefahrenquellen oder durch die Beachtung spezieller Sicherheitshinweise verhinderbar“, erklärt Kühnelt-Leddihn.

Sportunfälle: hohes Unfallrisiko für Kinder und Jugendliche

Betrachtet man nur die Sportunfälle, die mit 197.400 ein Drittel aller Freizeitunfälle ausmachen, so haben Skifahrer (43.600), Fußballspieler (30.900) und Radfahrer (22.500) die höchsten Anteile. Das größte Risiko, sich beim Sport zu verletzen, besteht bei Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren: 61 von 1000 Jugendliche hatten im Vorjahr einen Unfall, während sie Sport betrieben. „Nach wie vor werden die Gefahren im Bereich der Heim-, Freizeit- und Sportunfälle stark unterschätzt und Maßnahmen zur Senkung der Unfallzahlen vernachlässigt. Unfallprävention in der Freizeit braucht einen höheren Stellenwert“, fordert Kühnelt-Leddihn.

Statistik für mehr Sicherheit

Seit über zehn Jahren erhebt das KFV als eine der führenden Forschungsinstitutionen im Bereich Unfallprävention Daten zum Unfallgeschehen zu Hause, in der Freizeit sowie beim Sport und publiziert diese in der jährlich erscheinenden Freizeitunfallstatistik. Auf Basis dieser umfassenden statistischen Informationen ist es möglich, weitere neue Konzepte zur Verringerung der Unfallzahlen zu entwickeln, verschiedenste Prioritäten in der Unfallprävention zu setzen und Erfolge in der geleisteten Präventionsarbeit nachzuweisen.

Die Freizeitunfallstatistik 2011 sowie der Gesamtüberblick über das Unfallgeschehen in Österreich  ist unter www.kfv.at/unfallstatistik ab sofort kostenlos abrufbar.

 
Quelle:  KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit)

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