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Die Straßen von Altach und ihre Geschichte (Teil 13)

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor. ©Emir T. Uysal
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor. 
St.-Gebhardsweg, St.-Martinstraße und St.-Niklasweg

Sankt-Gebhards-Weg 
Der hl. Gebhard (949-995) ist der erste Patron der Diözese Feldkirch. Er stammte aus dem Hause der Grafen von Bregenz und wurde Bischof von Konstanz. Zur wirksamen Durchführung seiner geplanten Reformen gründete er mit Mönchen aus Einsiedeln außerhalb von Konstanz die Benediktinerabtei Peterhausen, die wiederum zum Mutterkloster von Mehrerau wurde. Gleich nach seinem Tod begann die Verehrung als Heiliger. Weil die Mutter bei seiner Geburt an einem Kaiserschnitt gestorben sein soll, wurde er besonders um eine gute Geburt angerufen. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Kirchlein auf dem nach ihm benannten Gebhardsberg ein beliebtes Ziel vieler sonntäglicher Wallfahrer aus dem ganzen Bodenseeraum.

St.-Niklas-Weg und St.-Martin-Straße (1970)  
Nikolaus und Martin waren die zwei Altacher Kirchenpatrone, sowohl im Kirchlein im Unterdorf als auch in der 1825 erbauten  Pfarrkirche. Die Schreibweise „St. Niklas“ geht aber auf Altachs erste Kapelle zurück, die in einem Urbar von 1403 als „sand niclaß Cappell“ erwähnt wird. Sie stand draußen a m Rhein, etwa in der Flur Kälberweid, wo sich das erste Altacher Dörflein an der Alt-Ach-Brücke befand, in der Nähe der Schiffslände und der Fähre. In jene Richtung führt auch die Straße. Ob der heilige Nikolaus damals als der von den Montfortern verehrte Kaufleutepatron oder als Schutzheiliger gegen Hochwassergefahren eingesetzt wurde oder etwa als beliebter Walserheiliger, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. (Mehr als bisher angenommen, sind schon im 14. und .1.5. Jahrhundert Walsergeschlechter in Altach nachweisbar: Peter, Schnetzer, Rinderer, Ellensohn, Brändle, Ammann, Walser.) Im 1591 erwähnten Unteraltacher Kirchlein scheint dann neben St. Nikolaus ein zweiter Schutzpatron auf: Bischof Martin von Tours, wegen seines Rosses der Patron der Fuhrleute und überdies der Nothelfer für viele bäuerliche Anliegen. In die 1962 neu erbaute Kirche wurde aber nur der heilige Nikolaus als Kirchenpatron übernommen.

Quelle: Rudolf Giesinger

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