Hohenems. Bei einer der letzten Führungen im jüdischen Museum, gab Judith Niederklopfer am Mittwochabend einen Einblick in die Lebensart der europäischen Juden, über die ausgestellten Objekte, die aus aller Welt für die Sonderausstellung „Die ersten Europäer“ zur Verfügung gestellt wurden. Den Besuchern wurde ein Blick auf ganz besondere Kostbarkeiten gewährt.
Die Lebenswelt der Habsburger Juden
Die Führung startete im Eingangsbereich, wo eine große Sternentafel Aufschluss über die Herkunft der ausgestellten Objekte und ihre Reise durch die ganze Welt gibt. Ein tiefes Blau bildet den Hintergrund im Untergeschoss, wo die Relikte untergebracht sind, zwölf Sterne symbolisieren die Völker Europas. Isaak ben Moses Werk beinhaltet zwei Bücher mit insgesamt 536 Seiten, darin geschrieben unter anderem die gesetzliche Auslegung des Judentums. „Leider ist das Original nicht erhalten“, so Judith Niederklopfer. Die in den Büchern aufgeschriebenen Werte haben noch heute Gültigkeit, im Jahr 2010 wurden die Schriften in Jerusalem neu aufgelegt.
In einer Vitrine ist ein Brief von Josel von Rosheim an den Herzog von Württemberg zu sehen, versehen mit zwei beeindruckenden Siegeln. Eine Münze, geprägt in der Prägerei von Olmütz für den Herzog von Olmütz, hergestellt von einem Juden, der als besonderes Zeichen den Davidstern auf der Rückseite verewigte und sich damit bestimmt keine Freunde machte; der Chanukka-Leuchter aus dem Jahre 1713, dessen abenteuerliche Odyssee rund um die Welt einem Kriminalroman gleicht; die Tora-Krone aus Silber und Gold, verziert mit Halbedelsteinen und Glassteinen; all diese Kleinode erzählen ihre eigene Geschichte, geben Vieles preis und bergen dennoch viele Geheimnisse in sich.
An einer Wand ist zu lesen: „Man muss nicht jüdisch sein um Europa zu verstehen, aber es hilft!“ Die außergewöhnliche Ausstellung hilft auf jeden Fall den Besuchern des jüdischen Museums, sich einen Einblick in die jüdische Welt zu verschaffen und vielleicht das eine oder andere verstehen zu lernen.
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