AA

Alkofahrer rammte drei Polizeiautos

Der mit 1,24 Promille alkoholisierte Pkw-Lenker rammte mit seinem Fahrzeug gleich drei quergestellte Polizeiautos, die ihn aufhalten hätten sollen.
Der mit 1,24 Promille alkoholisierte Pkw-Lenker rammte mit seinem Fahrzeug gleich drei quergestellte Polizeiautos, die ihn aufhalten hätten sollen. ©VOL.AT/Dietmar Mathis
Geldstrafe und bedingte Haftstrafe für Autofahrer, der sich mit der Polizei eine gefährliche Verfolgungsjagd lieferte.
Alkolenker rammt Polizeiwagen
Video von der Festnahme aufgetaucht
Wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei

Es sei „ein Wahnsinn“, wie der alkoholisierte Autofahrer in der Nacht auf 28. November 2015 auf der Flucht vor der Polizei durch Feldkirch und Rankweil gerast sei, sagte Richter Martin Mitteregger. Der Angeklagte habe großes Glück gehabt, dass bei der Verfolgungsjagd nicht noch viel mehr passiert sei. Der 22-Jährige habe wohl mehrere Schutzengel an seiner Seite gehabt.

Der mit 1,24 Promille alkoholisierte Pkw-Lenker rammte mit seinem Fahrzeug gleich drei quergestellte Polizeiautos, die ihn aufhalten hätten sollen. Dabei wurden zwei Polizisten in einem Dienstfahrzeug leicht verletzt. Ein anderer Polizist konnte sich nur durch den Sprung auf die Motorhaube seines Einsatzfahrzeugs vor dem heranrasenden Auto des Angeklagten in Sicherheit bringen.

Der Handwerker aus dem Bezirk Feldkirch hatte während seiner Alkofahrt auch einen Linienbus gestreift. Beschädigt wurde neben dem Bus und den Polizeiautos auch ein Absperrpfosten, den das Fluchtauto erfasste.

Für die bei der gefährlichen Raserfahrt gesetzten Straftaten wurde der unbescholtene 22-Jährige gestern am Landesgericht Feldkirch zu einer bedingten Haftstrafe von sieben Monaten und einer unbedingten Geldstrafe von 4500 Euro (300 Tagessätze zu je 15 Euro) verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Schuldspruch erfolgte wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt, schwerer Körperverletzung, versuchter schwerer Körperverletzung, schwerer Sachbeschädigung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit. Die mögliche Höchststrafe hätte drei Jahre Gefängnis betragen. Die verhängte kombinierte Strafe entspricht umgerechnet einem Jahr Haft. Der Angeklagte gab an, er könne sich an die Vorfälle nicht erinnern. Vor seiner Autofahrt habe ihm in einem Lokal wohl jemand K.o.-Tropfen in ein Getränk gemischt. Sein verletzter Mandant sei bewusstlos gewesen, als er ins Krankenhaus eingeliefert worden sei, sagte Verteidiger Clemens Achammer.

Mit Dienstwaffen geschossen

Der Anwalt kritisierte während der Gerichtsverhandlung das Verhalten der Polizei, das unangemessen sei. Denn Polizisten hätten mit ihren Dienstwaffen dem angeklagten Autofahrer gleich drei Mal nachgeschossen und so versucht, ihn zu stoppen.

Die zuständige Versicherung hat die entstandenen Schäden beglichen, wird ihre Kosten aber vom Angeklagten zurückfordern. Anhängig ist vor dem Landesverwaltungsgericht in Bregenz noch das Verfahren zum Führerscheinentzug.

Archiv: Video von der Festnahme

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Alkofahrer rammte drei Polizeiautos