Nuss-Nugat-Cremen bestehen zu 47 bis 58 Prozent aus Zucker und bis zu 25 Prozent aus pflanzlichen Ölen, sehr häufig Palmfett. Bei der Verarbeitung von Pflanzenölen entstehen Stoffe, die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als problematisch eingestuft werden: Glycidyl-Fettsäureester bzw. Glycidol gelten als wahrscheinlich krebserregend und erbgutschädigend, 3-Monochlorpropandiol (3-MCPD) als möglicherweise krebserregend.
Verunreinigungen in allen Cremen
Die Konsumentenschützer ließen die süßen Frühstücksaufstriche in einem AGES-Labor auf diese Substanzen testen. Verunreinigungen wurden in allen 15 Cremen gefunden, allerdings in recht unterschiedlichen Mengen: Das letztgereihte Produkt (Spar natur pur Bio-Haselnuss-Nougat-Creme 400 g) wies fast 50-mal mehr Glycidyl-Fettsäureester/Glycidol auf als der Testsieger (Ja! Natürlich Nougatcreme 400 g). Der am besten bewertete Aufstrich war der einzige, der kein Palmöl enthielt.
Die AK rechnete vor, dass ein 30 Kilo schweres Kind mit einer Portion (15 Gramm) des am stärksten belasteten Produkts bereits 35 Prozent der laut EFSA potenziell gesundheitsbedenklichen 3-MCPD-Tagesdosis erreicht hat. Für Glycidyl-Fettsäureester könne man ohnehin keine regelmäßige Aufnahmemenge festlegen, bei der negative Folgen für die Gesundheit auszuschließen sind. Daher sollte man darauf achten, so wenig wie möglich davon zu sich zu nehmen, empfehlen die Konsumentenschützer.
Maßvoller Konsum empfohlen
Experten raten aber auch angesichts des hohen Zucker- und Fettgehalts der Nuss-Nugat-Cremen zu maßvollem Konsum, vor allem bei Kindern. Denn in einem damit bestrichenen Brot seien bereits zwei bis drei Stück Würfelzucker enthalten. Laut Weltgesundheitsorganisation sollten täglich nicht mehr als 12,5 Würfel konsumiert werden. Was Glycidyl-Fettsäureester und 3-MCPD angeht, kritisiert die AK, dass es derzeit keine gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte in pflanzlichen Ölen und Fetten gebe.
Immerhin ein positives Ergebnis förderte der Test zutage: Alle Cremen wurden auf Aflatoxine untersucht. Das sind potenziell krebserregende und erbgutschädigende Schimmelpilz-Gifte, die durch die Haselnüsse in die Aufstriche gelangen können. Hier hielten aber alle 15 Produkte die EU-Grenzwerte ein.
(APA)
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