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Aderlass bei den Ländle-Referees - Klasseneinteilung

FIFA-SR Cindy Zeferino de Oliveira kehrt nach der Babypause auf den Platz zurück.
FIFA-SR Cindy Zeferino de Oliveira kehrt nach der Babypause auf den Platz zurück. ©VOL.AT/Klaus Hartinger
Dornbirn. Thomas Gangl nicht mehr Unparteiischer in der Bundesliga, FIFA- und BL-Assistent Mario Strudl beendet aktive Karriere.

Aderlass im Vorarlberger Schiedsrichterkollegium kurz vor dem Saisonstart. Im Kolpinghaus in Dornbirn wurde die Klasseneinteilung von SR-Obmann Nikolaus Baumann vollzogen. Nachdem der langjährige Bundesliga-Schiri Thomas Gangl nicht mehr in der höchsten Spielklasse Österreichs künftig pfeift, gesellte sich noch eine Hiobsbotschaft dazu. Der Dornbirner Mario Strudl, seines Zeichens langjähriger FIFA- und BL-Assistent beendet aufgrund einer hartnäckigen Knieverletzung (zuerst Kreuzbandriss und nun ein Knorpelschaden) seine aktive Laufbahn und fehlt als Mann in Schwarz. Im Vorjahr war Mario Strudl zusammen mit Aushängeschild Robert Schörgenhofer bei der U-20-WM in Kolumbien im Einsatz. „Schörgi“ gibt am 19. Juli bei der Europa-League-Quali in Lettland seine heurige internationale Premiere der noch jungen Saison. Strudl bleibt dem SR-Ausschuss als Regelreferent erhalten. Allerdings ist „Boss“ Nikolaus Baumann guter Dinge bald wieder einen FIFA-Assistenten aus dem Ländle zu haben. Der Dornbirner Matthias Winsauer hat berechtigte Chancen zur FIFA-Nominierung. Neben Robert Schörgenhofer ist mit Cindy Zeferino de Oliveira noch eine Frau aus Vorarlberg international unterwegs. Nach der Babypause kehrt die 35-jährige gebürtige Langenerin ab September zurück auf die Fußballplätze. Mit dem Lauftraining hat de Oliveira wieder begonnen. Sie wurde als einzige deutschsprachige Schiedsrichterin für die Frauen-Unter-17-WM in Aserbaidschan nominiert. Für Cindy Zeferino de Oliveira geht damit in ihrer steilen Karriere der Wunschtraum in Erfüllung endlich einmal bei einer WM dabei zu sein. Allerdings muss Oliveira im August noch Lauftests bestreiten.

Sextett in der Bundesliga

Mit Robert Schörgenhofer und Dominik Ouschan hat das Ländle nur noch zwei „Pfeifenmänner“ in der obersten Spielklasse Österreichs. Das Quartett Matthias Winsauer, Johannes König, Michael Baumann und Markus Gutschi stehen als Assistenten zur Verfügung. Letzterer ist neu im Profizirkus. Hüseyin Ayhan ist nicht mehr BL-Assistent.

Wunsch nach 200 aktiven Schiris

Derzeit sind 170 aktive Schiedsrichter auf den Vorarlberger Fußballplätzen und den verschiedensten Spielklassen im Einsatz. Laut Obmann Nikolaus Baumann wären zweihundert Männer in Schwarz sein Ziel. Beim Neulingkurs Ende August sollen neue Unparteiische gewonnen werden. Durch viele verletzte Schiris wird es wöchentlich sehr schwer alle Meisterschaftsspiele von Kampfmannschaften zu besetzen. Beim Beginn der Ära Baumann waren es 150 aktive Schiri, nun sind es zwanzig mehr.       

FUSSBALL

Klasseneinteilung des Vorarlberger Schiedsrichter-Kollegium für die Herbstsaison 2012

FIFA

Cindy Zeferino de Oliveira, Robert Schörgenhofer

Bundesliga

Robert Schörgenhofer, Dominik Ouschan, Matthias Winsauer, Johannes König, Michael Baumann, Markus Gutschi

Regionalliga West

Daniel Bode, Ferid Grosic, Cindy Zeferino de Oliveira, Kemal Nesimovic, Voislav Zubcic, Matthias Winsauer, Herwig Seidler, Walter Feurle, Wolfgang Brunner, Michael Baumann, Johannes König, Goran Lepir, Martin Bickel, Thomas Gangl, Elvedin Crnkic (neu)

Vorarlbergliga

Josef Gell, Thomas Fuchs, Jürgen Dietrich, Berndt Böckle, Yourdal Demirel, Dragan Jovanovic, Sigbert Halder, Biljana Iskin, Nusret Mutlu, Markus Gutschi, Anton Nußbaumer (neu), Bogoljub Macanovic (neu)

Landesliga

Viktor Karnitschnig, German Böckle, Manfred Tschann, Husein Coralic, Zdravko Lucic, Drago Jankovic, Ivan Borodenko, Felix Ouschan, Zeljko Kojadinovic (neu)

1.Landesklasse

Halil Smlatic, Stefan Baumann, Mehmet Öcal, Benjamin Karagic (neu)

2. Landesklasse

Guido Bolter, Markus Mathis, Heinz Frühwirth, Klaus Mathies, Peter Heiss, Alexander Muxel, Murat Kurtoglu, Andreas Brunner (neu)

3. Landesklasse

Sebastian Kaufmann, Dragoje Popovic, Hubert Sturm, Marco Purtscher, Martin Dichtl, Thomas Holzknecht (neu), Christoph Schneider (neu), Pascal Schedler (neu)

4. und 5. Landesklasse

Irfan Osmanagic, Ismail Ilhan, Zlatko Jurcevic, Tarik Crnkic, Reinhard Holzknecht, Medet Misir, Hermann Rabitsch, Manuel Silva, Anel Beganovic (neu), Tobias Bilgeri (neu), Kemal Erol (neu), Elias Hartmann (neu), Ekrem Misir (neu)

Start-Pool (Beobachtung)

Kadir Kelesli, Adnan Smajic, Muhammed Mavili, Geoge Pop, Nihat Yilmaz, Daniel Borodenko, Ilygas Ay, Sebastian Frick, Markus Grabher (neu), Baris Kaya (neu), Tugrul Saskin (neu), Özgür Akbulut (neu), Goran Gojic (neu)

Schwerpunkte des Vorarlberger Schiedsrichter-Kollegium für die Saison 2012/2013

1.Null Toleranz bei Gesundheitsgefährdung

Rücksichtslose Attacken (Vorgehen ohne jede Rücksicht auf die Gefahr oder Folgen für den Gegner) oder grobes Foulspiel (beim Ansatz zur Attacke ist dem Spieler bereits klar, dass der Gegner getroffen und damit verletzen kann) ziehen Disziplinarkarten nach sich. Dies auch wenn dabei der Ball und der Gegner gespielt werden. Arme und Ellbogen dürfen insbesondere bei Luftkämpfen oder Laufduellen nicht als „Waffen“ eingesetzt werden.

2.Massenprotest („Mobbing“) bestrafen

Wenn nach einem Entscheid Spieler sternförmig auf den Referee aus Distanz zulaufen und/oder ihn umrunden, um so gegen die Entscheidung mit Worten und/oder Gestik zu protestieren, so liegt eine Unsportlichkeit vor. Diese hat für mindestens einen Spieler eine Gelbe Karte zur Folge, wobei die „Aggressoren“ bzw. jene Spieler, die von weiter Distanz kommen, auch mit Hilfe der Assistenten/des 4. Offiziellen herausgefiltert, zu bestrafen sind.

3.Dauerbrenner Strafraum

Keine Toleranz bei Halten/Stoßen/Leibchen ziehen. Einheitliche Vorgangsweise bei gleichartigen Vergehen von Angreifern und Verteidigern ebenso wie bei den Disziplinarkarten. Augenmerk der richtigen Ausführung eines Strafstoßes schenken. Gerade im Strafraum ist Simulation – welche grundsätzlich am ganzen Spielfeld stattfinden kann – eine zusätzliche Erschwernis in der Entscheidungsfindung:

Jede Handlung eines Spielers, welche gesetzt wird, um den Schiedsrichter zu täuschen, ist mit einer gelben Karte zu bestrafen. Dies insbesondere, wenn

-kein Kontakt zwischen den Spielern gegeben ist,

-ein leichter Körperkontakt für das „Fallenlassen“ benützt wird (unter normalen Umständen würde der Spieler nicht das Gleichgewicht verlieren und zu Boden fallen),

-ein Spieler einen Kontakt mit einem Gegner initiiert (der Kontakt also „gesucht“ wird),

-es sich um das Vortäuschen einer strafbaren Handlung des Gegners handelt (z.B. ein Schlag ins Gesicht durch Halten mit der Hand im Wangenbereich obwohl an der Brust getroffen)

4.Freistoß=Angreiferchance

Nach einem Freistoß-Pfiff sind alle Maßnahmen zu setzen, die der angreifenden Mannschaft eine möglichst rasche Durchführung und damit neue Angriffschance bietet:

Wenn ein Spieler am richtigen Abspielort den Freistoß nicht rasch durchführt und sich Gegenspieler näher als 9,15 Meter vom Abspielort entfernt befinden, dann muss der SR die Situation managen (jede Ansprache der verteidigenden Spieler ist bereits der Beginn des Managen). Das bedeutet zuerst nur dem/den ausführenden Spieler/n mittels Zeigen auf das Pfeiferl in Schulterhöhe und einem verbalen Hinweis verdeutlichen, dass der Ball gesperrt ist. Danach erfolgt das Einrichten der Mauer auf die richtige Distanz und das Begeben des Schiedsrichters in eine optimale Entscheidungsposition. Anschließend wird der Ball mit Pfiff freigegeben. Ein Quick-Free-Kick ist nur dann möglich, wenn der Ball sich am Abspielort befindet und keinem Gegner „abgenommen“ wird. Ebenso nur dann, wenn keine Disziplinarkarte oder Unterbrechung (Verletzung, Spielertausch) notwendig ist.

Jegliche Handlung der verteidigenden Spieler (Ball mitnehmen, Vorstellen, Blocken des Balles nach der Ausführung, zu früh aus der Mauer laufen) die die korrekte und rasche Ausführung verhindert ist eine Unsportlichkeit

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