Einst verdienten dort bis zu tausend Menschen als Textilarbeiter ihre Brötchen. Und vor wenigen Jahren wurden für den Ausbau des Areals noch millionenschwere Investitionen angekündigt: Die Rede ist vom ehemaligen Firmengelände von Degerdon, das nach einem finanziellen Fiasko und Niedergang des Unternehmens Delunamagma im Oktober 2010 um kolportierte sieben Millionen Euro von den Vorarlberger Illwerke (VIW) erworben wurde.
5000 Tonnen Betonabbruch
Jetzt sind auf dem rund sieben Hektar großen Areal Bagger der Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen Tomaselli, Jäger sowie Rhomberg und Hilti & Jehle aufgefahren und machen ein Gebäude um das andere dem Erdboden gleich. Nur ein kleiner Teil der Gebäudemauern soll bestehen bleiben. Die Bagger mit ihren Schremmhämmern haben bereits innerhalb weniger Wochen ganze Arbeit geleistet: Knapp zwei Drittel der Immobilien sind bereits niedergerissen. Unterm Strich entspricht diese Menge rund 5000 Tonnen Beton und knapp 800 Tonnen Baureststoffen. In Summe werde rund 100.000 Kubikmeter Abbruchmaterial anfallen, schätzt Markus Burtscher, der bei den Illwerken für die Liegenschaftsverwaltung zuständig ist.
Investition von 3,6 Millionen
Der „Altbeton“ sei bereits einer Wiederverwertung zugeführt worden und die Baurestmassen habe man „fachgerecht deponiert“. Die Kosten für die Abbrucharbeiten, bei denen man deutlich vor dem Zeitplan liege, beziffert Burtscher mit 1,6 Millionen Euro. Ist der Abbruch fertig, so sollen sich „Immobilienverwerter mit der größten zusammenhängenden Industriefläche im Süden Vorarlbergs beschäftigten“, sagt Burtscher. Er geht davon aus, dass dies bereits im Herbst der Fall sein wird.
„Arbeitsplatzintensive Firma“
Ziel sei es, „einen arbeitsplatzintensiven Unternehmer“ nach Bludesch zu locken, skizziert der Liegenschaftsverwalter den angepeilten Kurs der Illwerke. Gleichzeitig werde ein Neubau des bestehenden Kraftwerks erfolgen (Grafik).
Behördenverfahren im Februar
Die Errichtung des Kraftwerks werde weitere zwei Millionen Euro verschlingen. Dabei soll auch der Bau einer neuen Wasserführung, welche für eine effektivere Nutzung des Areals sorgt, erfolgen.
Nach Fertigstellung soll das Kraftwerk rund 600.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren. Damit könnten 150 Vorarlberger Haushalte mit Strom versorgt werden. Als Turbine wird in Bludesch eine „drehzahlgeregelte Wasserkraftschnecke“ zum Einsatz kommen. Burtscher geht davon aus, dass noch im Februar dieses Jahres erste Fakten für das Behördenverfahren eingereicht werden können. Dabei steht das sogenannte Wasserrechtsverfahren im Mittelpunkt.
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