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95,3 Prozent Auslastung bei den Wiener Festwochen 2014

Die Veranstalter sind mit den Kartenverkäufen der Festwochen zufrieden.
Die Veranstalter sind mit den Kartenverkäufen der Festwochen zufrieden. ©Mike Ranz
155.318 Personen haben heuer die Wiener Festwochen besucht. Die Gesamtauslastung der ersten Wiener Festwochen unter der Intendanz von Markus Hinterhäuser  lag bei 95,3 Prozent: Von 53.056 angebotenen Karten sind 50.561 ausgegeben worden, 19 Produktionen waren ausverkauft.
Winterreise als Höhepunkt der Festwochen
Revolten sind zentrales Thema

Intendant Markus Hinterhäuser, Schauspieldirektorin Frie Leysen und Geschäftsführer Wolfgang Wais zogen am Dienstag ein positives Resümee: “Die Wiener Festwochen sind erfolgreich gelaufen. Sie haben ungewöhnliche Produktionen und viele Höhepunkte geboten. Das Interesse des Publikums war großartig. Es herrschte für das, was bei den Wiener Festwochen in dieser Saison passierte, große Sympathie, Neugierde und Enthusiasmus. Besonders erfreulich war, dass das Publikum so offen auf Arbeiten von Künstlern reagierte, die hier nicht so bekannt sind, und auf die vielen genreübergreifenden Produktionen im Programm.”

Hohes Interesse an den Wiener Festwochen

Das mediale Interesse für die Wiener Festwochen 2014 sei besonders erfreulich gewesen. 403 Journalisten aus 26 Ländern waren akkreditiert, rund 2.800 Medienberichte wurden gezählt. In der österreichischen Medienlandschaft wurden in den vergangenen Tagen fast durchwegs außerordentlich positive Bilanzen gezogen.

Die vergangenen Wochen “haben einen Kurswechsel und völlig neue Perspektiven beschert”, hieß es etwa in der “Kronen Zeitung”: “Da war fünf Wochen lang ziemlich lustvoll gemachtes, von Frie Leysen zum ersten, aber zugleich auch zum letzten Mal verantwortetes Theater zu sehen; da gab es innovative Projekte aller Art – wie etwa Kraftwerk im Burgtheater -; da setzte Hinterhäuser eine völlige Neuordnung bei den Festwochenkonzerten durch und baute Musikschwerpunkte (diesmal Galina Ustwolskaja) ein.”

Lob für die Festwochen-Veranstaltungen

Von einer “großteils gelungenen Saison”, war im “Standard” zu lesen: “Das kompromisslose Beharren auf künstlerische Sprödigkeit besitzt wieder mehr Wert. Eine noch genauere Planung scheint indes denkbar.” – “Auch ein Markus Hinterhäuser ist kein Programm-Midas, seine Marschroute aber wegweisend – und fortzusetzen”, lautete das Fazit der “Wiener Zeitung”. Die “Kleine Zeitung” rühmte eine “beachtliche künstlerische Bilanz”. “Die Wiener Festwochen boten, trotz struktureller Probleme, avanciertes Musiktheater und angriffslustige Schauspielproduktionen”, hieß es im “Profil”.

Frie Leysen im kommenden Jahr nicht dabei

Den vorzeitigen Abgang der Schauspieldirektorin Frie Leysen nach nur einem Jahr bedauern fast alle Kommentatoren. “Warum lässt man dieses tolle Team der Festwochen so rasch ziehen?”, fragt die “Presse”. “Das Festival in Wien war dieses Jahr bemerkenswert gut, es zeigte tatsächlich Herz und Hirn. Ein wirklich gutes Jahr also. Und das Negative? Hinterhäusers Intendanz hat demnächst schon wieder Halbzeit. Wenigstens geht er nur nach Salzburg. Aber muss in Wien mit Frie Leysens tollem Theater wirklich schon Schluss sein? Die Frau hat wahrlich Geist und Mut. Man würde also erstens gern wissen, was sie an dieser Stadt so arg vergrämt hat, und zweitens, warum die verantwortlichen Kulturpolitiker offensichtlich nichts unternommen haben, um sie zu halten.”

“Streit über Kleinigkeiten”

In einem “Standard”-Interview hatte Leysen gestern durchblicken lassen, dass es im Vorfeld durchaus Meinungsverschiedenheiten im Leitungsteam der Festwochen gegeben habe: “Vielleicht habe ich eine fundamental andere Idee, was ein Festival sein sollte. Wenn man keine gemeinsamen Visionen hat und dies auch nicht diskutieren kann, beginnt man über Kleinigkeiten zu streiten.” Was sie selbst künftig machen wird, weiß sie noch nicht. Das aktuelle “Profil”, das Martin Kusej als Favorit für Hinterhäusers Nachfolge 2017 ins Spiel bringt, hat bereits eine Idee: “Man könnte natürlich auch überlegen, einfach Frie Leysen zu fragen, ob sie nicht die Festwochen leiten wolle. Das wäre nur gerecht – und sicher nicht zum Schaden des Festivals.” (APA)

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