Im Gefängnis waren die Ordensfrau und ihre beiden Mitstreiter aufgrund eines 2012 erfolgten Einbruchs in die bestgesicherte Produktions- und Lagerstätte für Uran in den USA gewesen.
Die Ordensfrau habe von ihrer bevorstehenden sofortigen Freilassung erst am selben Tag erfahren, “gut” ausgesehen und einen sehr ruhigen und konzentrierten Eindruck gemacht, berichtete die Friedensbewegung “Pax Christi” mit Verweis auf Mitglieder aus den USA. Diese hatten gemeinsam mit Vertretern des US-Vereins “Friends of Franz Jägerstätter” Rice und ihre Mitstreiter während der Haftzeit betreut und unmittelbar nach der Freilassung am Samstag getroffen.
Pazifistische Parolen auf Uran-Lager gesprüht
Erst im Vorjahr war Sr. Megan Rice von einem Distriktgericht in Knoxville im US-Bundesstaat Tennessee zu knapp drei Jahren verurteilt worden. Ihre beiden Komplizen erhielten fünf Jahre. Grund dafür war, dass sie im Juli 2012 in die staatliche Urananreicherungsanlage Y-12 in Oak Ridge eingedrungen waren und pazifistische Parolen auf ein Uran-Lager gesprüht hatten. Mittels Bolzenschneidern durchtrennten die drei Aktivisten vier Zäune, legten eine Meile zu Fuß zurück und hielten sich mehrere Stunden auf dem Gelände auf, bis sie von einer Wache aufgegriffen wurden.
Der Vorfall führte zu mehreren Anhörungen der US-Energie- und Atombehörde, die für insgesamt acht Standorte von Nuklearwaffen verantwortlich ist. Die Sicherheitsfirma für Y-12 wurde Berichten zufolge inzwischen gewechselt, während die Staatsanwaltschaft für Rice und ihre Komplizen zwischen sechs und neun Jahre Haft forderte. Nachdem ein Gericht die drei bereits wegen Sabotage verurteilt hatte, hielt in einem weiteren Verfahren Richter Amul Thapar der Ordensfrau zugute, sie habe “nicht das umfangreiche Vorstrafenregister wie die anderen”.
Urteil wegen Sabotage aufgehoben
In seinem Freilassungs-Entscheid hob das Berufungsgericht nun das Urteil wegen Sabotage auf, da die Handlungen der drei Aktivisten keine Gefahr für die nationale Sicherheit dargestellt hätten. Wie es beim Rückverweis an die Instanz hieß, seien die bisher verbüßten Haftstrafen bereits länger gewesen als die, welche bei einem erneuten Urteil ausgefasst werden würden.
Megan Rice, die aus Manhattan stammt, ist seit ihrem 18. Lebensjahr Mitglied der “Schwestern vom Heiligen Kinde Jesu”. Sie war von 1962 bis 2004 Lehrerin in Nigeria und Ghana. Bereits in den 1980er-Jahren engagierte sie sich in der Friedensbewegung. Bei Protestaktionen war sie Dutzende Male festgenommen und zweimal für ein halbes Jahr inhaftiert worden.
(APA)
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